Architekturobjekt 95 von 183

Architekturobjekte


Marstall Basedow

17139 Basedow, Gessiner Staße

Mit freundlicher Unterstützung von PREFA

Herzblut für Vollblut - Marstall Basedow

© PREFA/ Croce & Wir

Herzblut für Vollblut - Marstall Basedow

© PREFA/ Croce & Wir

Mit freundlicher Unterstützung von PREFA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Gessiner Staße, 17139 Basedow, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

04.2018

Verwendete Produkte

Beschreibung

Objektbeschreibung

Wo einst die Elite der Herrenreiter auf den schönsten Pferden einer legendären Vollblutzucht in Mecklenburg-Vorpommern ihre PS-Leidenschaft huldigte, soll in Zukunft bei Events und Veranstaltungen kulturell Gas gegeben werden. Der denkmalgeschützte Marstall und die ehemalige Reithalle der berühmten Vollblutzucht der „Basedower Renner“, die hier beheimatet waren, wurden von PREFA historisch kompatibel für viele zukünftige Generationen eingedeckt.

Im Jahr 1337 wurde die Adelsfamilie Hahn mit der erstmals 1247 urkundlich erwähnten Liegenschaft Basedow, nahe dem Malchiner See im idyllischen Mecklenburg-Vorpommern, belehnt. Später in den Reichsgrafenstand erhoben, prägten bis 1945 Generationen der Besitzer riesiger Ländereien mit bis zu 31.000 Hektar das Leben und die Kultur des Ortes und hinterließen zahlreiche architektonische Zeugnisse unterschiedlicher Baustile, die Basedow heute zu einem Anziehungspunkt für rund 30.000 historisch interessierte BesucherInnen im Jahr machen.
 
Bau-Herren in Basedow
Vielfältige Stilelemente prägen Basedow. Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten die Besitzer des weitläufigen Guts ein eindrucksvolles Schloss im Renaissancestil. Im 19. Jahrhundert wurden sowohl das Herrschafts- und die Wirtschaftsgebäude umgestaltet, als auch zahlreiche Gebäude im Dorf neu errichtet. Die anglophil orientierten Gutsherren ließen als Vollblut-Bauherren englische Landschaftsgärten gestalten und statteten die Bausubstanz mit viel architektonischem Enthusiasmus mit gotischen, barocken und Neorenaissance-Elementen aus.
 
 
Herren-Reiter aus Mecklenburg
Mit Herzblut widmete man sich in Basedow aber nicht nur der architektonischen Gestaltung des Besitzes. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründeten die Gutsherren ihren europaweit berühmten Ruf als Vollblut-Züchter. Die PS-Leidenschaft der Besitzer führte berühmte Pferdeliebhaber wie den prominenten britischen Rennreiter und Pferdesportautor Charles James Apperley nach Basedow und machte das Gut bis 1920 zum Stammsitz der ‒ bei Turnieren und Rennen wie im Berliner Hoppegarten oder Heiligendamm ‒ legendär erfolgreichen „Basedower Renner“.
 
Klassizistischer Rahmen für edle PS
Den 1835 fertiggestellten, edlen Rahmen für die Basedow-Vollblüter gestaltete Friedrich August Stüler, preußischer Baumeister und einer der maßgebenden Berliner Architekten seiner Zeit, in monumentalen Ausmaßen und klassizistischem Stil. Die über 5.000 Quadratmeter große Anlage beherbergte in zwei Seitenflügeln je 50 prachtvoll ausgestattete Boxen für Zuchthengste und Mutterstuten, Sattelkammern, Wagenremisen, Futterkammern und die gesamte Stallinfrastruktur. Im Zentrum der Anlage zeigten sich die hochklassigen Vollblüter in einer riesigen Halle unter dem Reiter. Gekrönt und überdacht von einer der größten freitragenden Deckenkonstruktionen Stülers, der jetzt hauchdünne und federleichte PREFA Aluminiumschindeln neuen Glanz und denkmalgeschützte Optik verleihen.
 
Hürden, Hindernisse und Hoffnung
Heute befindet sich der Besitz ‒ nach einer wechselvollen Kriegs- und DDR-Geschichte, Plünderungen und unterschiedlichsten, zweckfremden Nutzungen und Umbauten ‒ im Eigentum des Familienunternehmens Rothe. Die Landwirte, Landesproduktenhändler und Lagerhalter sind seit über 30 Jahren in Ost- und Norddeutschland aktiv und haben es sich, neben der Landwirtschaft und Viehzucht, zur Aufgabe gemacht, für denkmalgeschützte, attraktive Gebäude unrentabler Wirtschaften, wie Silos, Lagerhallen und Speicher, neue Nutzungsmöglichkeiten durch Gastronomie, Hotels oder Kultureinrichtungen zu erschließen.
 
Denkmalgeschützt mit PREFA
Treibende Kraft ist dabei Sabine Rothe, die nicht nur die betriebliche Tradition der Familie weiterführt, sondern auch mit viel Fingerspitzengefühl für alte Substanz und innovative Ideen dem Marstall neue Möglichkeiten erschließt. Auch die Tradition, die noch verbliebenen mehr als 2.000 Quadrameter des insgesamt rund 4.000 Quadrameter umfassenden riesigen Marstall-Daches mit PREFA Dachschindeln einzudecken, setzte Rothe – nicht nur aus optischen Gründen – fort. „Mein Vater hat bei Sanierungsbeginn vor Jahren entschieden, PREFA einzusetzen. Bei diesen großen Flächen war es auch ein Kostenfaktor, da Aluminium weit günstiger ist als Naturschiefer oder die Biberschwanz-Schindeln, die sonst bei den Gebäuden im Ort zum Einsatz kommen.“ Dass die PREFA Dachschindeln mit ihrer High-Tech-Beschichtung und 40 Jahren Materialgarantie extrem langlebig und widerstandsfähig sind, beweist die Tatsache, dass die vor Jahren mit PREFA Schindeln eingedeckte Dachfläche sich an die neue perfekt und auch nach Jahren ohne Unterschied angleicht.

Historische Substanz perfekt saniert
„Ein wichtiger Faktor war – gerade bei dieser monströsen Fläche ‒ auch das geringe Eigengewicht der PREFA Aluminiumschindeln. Die riesigen Dachflächen wären sonst eine zu große statische Belastung für den alten Dachstuhl und das Holz“, sagt Rothe. Denn mit nur 0,7 mm Dicke und einem Federgewicht von 2,5 kg/Quadratmeter ist die PREFA Aluminiumschindel das ideale Material für historische, statisch sensible Substanzen. Verlegt wurde das elegante, anthrazitfarbene Schindeldach auf dem alten Dachstuhl, der mit einer neuen Vollschalung fit gemacht wurde. Die ortsnahe Firma Flashaar, die PREFA Erfahrung hat, brachte die 420 x 240 mm Schindeln in P.10 anthrazit , die rund 5 Tonnen Material erforderten, in rund acht Wochen aufs Dach.
Zukunft unterm PREFA Dach
Während die ursprüngliche Außenoptik des Marstalls auch dank PREFA wiederhergestellt ist und sich, wie vom Architekten geplant, unverschnörkelt klassizistisch als perfektes Ensemble präsentiert, wird in den Innenräumen noch intensiv gearbeitet. Zum Beispiel an den herrschaftlichen Räumen mit schönen Kassettendecken aus Holz, der Entkernung der Substanz, die in DDR-Zeiten zu Wohnzwecken mit zahlreichen Zwischenwänden verschandelt wurde, usw.
 
Mit Vollgas in die Zukunft
Die Zukunft des einstigen Marstalls sieht Rothe als moderne, attraktive Eventlocation. „Der Marstall soll mit Leben gefüllt werden und als Kulturstätte dienen. Für BesucherInnen und die Ortsansässigen. Was mit Kultur, Sport oder Kunst zu tun hat, wird und kann hier Platz und Kulisse finden“, plant Rothe, die den Marstall bereits mit Ausstellungen, Konzerten etc. bespielt. Der Marstall soll auch eine Ergänzung zum Hotel sein, das derzeit gebaut wird. In zwei ehemaligen, denkmalgeschützten Ställen direkt im Ortskern entstehen 34 Zimmer samt Hochzeitssuite. Gefeiert und in den Ehehimmel getanzt soll dann im Marstall werden können.
 
„Wir wollen Einheimischen und Touristen niveauvolle Unterhaltung bieten, die Menschen sollen Freude an der Tradition des Ortes und Spaß an dem Objekt haben.“

 

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