Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer
Mehrfamilienhaus 6W-ES
63179 Obertshausen, Lämmerspieler Straße
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: in_design architektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Lämmerspieler Straße, 63179 Obertshausen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2018
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die hintere Baugrenze wurde ebenfalls von den umgebenden Gebäuden abgeleitet. Das Mehrfamilienhaus bleibt innerhalb des damit umrissenen Baufensters. Der seitliche Grenzabstand wird konform zu den Regellungen der HBO eingehalten, die offene Bauweise der Umgebung bleibt erhalten.
Die Dachform wurde, gleichsam in Anlehnung an die umgebende Bebauung, im Wesentlichen als schräges Satteldach ausgebildet. Einzelne Balkone und Terrassen werden als Flachdach hergestellt, ordnen sich allerdings gestalterisch als eingeschnittene Loggien dem Baukörper unter, die schrägen Dachflächen bleiben gestaltprägend.
Das Grundstück liegt in einem bestehenden und gewachsenen Wohngebiet am Rande der Stadt Obertshausen-Hausen. Östlich schließen Wald- und Wiesengebiete an, die von dem Bach 'Rodau' durchströmt werden. Dorthin bestehen sehr reizvolle Blicke in die Natur.
Westlich verläuft die erschließende 'Lämmerspieler Straße', wobei direkt vor dem Grundstück eine einspurige Abzweigung verläuft - getrennt durch eine Parkanlage mit hohen Bäumen von der 30m weiter westlich verlaufenden eigentlichen Straße.
An der nördlichen und südlichen Grundstücksbreitseite befinden sich benachbarte Grundstücke mit Wohnbebauung. Das Grundstück weist ein nach Osten um etwa 1,50m fallendes Gelände auf.
Der Baukörper wurde als Skulptur entwickelt - die Geometrie des Satteldaches entwickelt sich aus der nördlichen Grundstücksgrenze und ergibt – in Folge der polygonalen Grundriss-Gestaltung - auf der Südseite eine nach Osten hin abfallende Traufe.
Subtraktive Einschnitte im Gebäude unterstreichen diesen objekthaften Umgang mit dem Baukörper. Dach und Fassade werden mit harmonischer Material- und Farbgestaltung gestaltet – die Einschnitte kontrastieren hierzu in signalhaft grüner Farbe. Fassadenöffnungen und Fenster werden in scheinbar zufälliger Anordnung - entsprechend der Ausrichtung und Funktion des Raumes dahinter - auf der Fassade angeordnet, was die bildnerische Kraft des Volumens noch stärkt.
Das Gebäude verfügt über ein Kellergeschoss, das aufgrund der leichten Hanglage auf der Ostseite aus dem Erdreich hervortritt. Die Topographie wird an dieser Stelle für die leichte Erreichbarkeit des Kellers mit Fahrrädern und Kinderwägen genutzt. Die den Wohnungen zugeordneten Freisitze und Terrassen werden ebenerdig zu den Aufenthaltsräumen ausgeführt und unterscheiden sich zum Teil daher vom natürlichen Niveau.
Der Keller des Hauses wurde – nicht zuletzt angesichts der östlich bestehenden Überschwemmungswiesen der Rodau – als 'weiße Wanne' aus wasserundurchlässigem Beton ausgeführt. Da das Grundstück nach Osten, zur Rodau hin, ein deutliches Gefälle aufweist, waren weitere Hochwasserschutzmaßnahmen nicht erforderlich.
Jede Wohnung verfügt mindestens eine Terrasse oder einen Balkon.
Im westlichen Vorgarten wurden drei PKW-Stellplätze errichtet, im hinteren Bereich des Gartens fünf weitere offene PKW-Stellplätze sowie eine Garage.
Durch den skulpturalen Einschnitt an der Hofdurchfahrt im Norden entsteht ein überdachter Gebäudezugang. Im Inneren ist direkt am Eingang eine dreiläufige Treppenanlage vorhanden, die die zwei je Geschoss vorhandenen Wohneinheiten separiert. Durch diese Positionierung der Treppe im Herzen des Hauses wurden mehr tageslicht-erhellte Flächen an den Außenwänden erreicht.
Der Wohnungszugang erfolgt jeweils direkt von diesem Treppenhaus. In den Wohnungen werden jeweils von einem innenliegenden Flur alle Räume der Wohnung erschlossen. Die zum Wald- und Naturgebiet im Osten orientierten Wohnungen werden so gestaltet, dass bereits beim Betreten der Wohneinheit der Blick in die Natur gelenkt wird. Auch die nach Westen hin orientierten Wohnungen werden so gestaltet, dass der Blick in die Parkanlage gelenkt wird.
Die größeren Aufenthaltsräume sind mit Blick in die Natur oder nach Süden ausgerichtet und erhalten zum Teil großflächige, bodentiefe Fenster. Die Schlaf- und Nebenräume sind nach Norden hin angeordnet. Diese werden mit kleineren Fenstern und massiver Brüstung ausgestattet.
Das Gebäude hat neben der üblichen Technischen Ausrüstung eine Kontrollierte Wohnraumlüftung erhalten. Die Warmwassererzeugung wird, weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinausgehend, mit großen Kollektorflächen solarthermisch unterstützt.
Beschreibung der Besonderheiten
Schon hierdurch entsteht eine gestaltbildende Komplexität - zudem wurden nun die Öffnungen optimiert nach solarem Eintrag - sowie nach Ausblick in die Natur rund um das Wohnhaus angeordnet. Dadurch ist eine einzigartige Skulptur entstanden, die den Ort und die Nutzung symbiotisch zu Ausdruck bringt.
Der Bauherr hat ein qualitativ hochwertiges Gebäude errichten lassen, dass auch durch seine anpassungsfähigen Grundrisse eine langfristige Nutzbarkeit und damit große Nachhaltigkeit aufweist. Die großzügig dimensionierte solarthermische Heizung und Warmwasser-Erzeugung mindern zusammen mit der kompakten Gebäudeform überdies den Energieverbrauch gegenüber vergleichbaren Gebäuden erheblich. Das Klimakonzept kommt volständig ohne zusätzliche Kühlung aus.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Sekundärenergie
Solarthermie
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
6
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