Architekturobjekte
Meisterhafte Holzbauweise
74343 Sachsenheim, Konrad-Zuse-Straße 18
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Eva Mittner
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Eva Mittner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Konrad-Zuse-Straße 18, 74343 Sachsenheim, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2021
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
8.759 m³
Nutzfläche
1.980 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Meisterhafte Holzbauweise
Perfekte Arbeitsatmosphäre über vier Etagen
Auf dem höchsten Punkt des Gewerbegebietes Eichwald Nord in Sachsenheim erhebt sich seit Januar 2021 ein auffallendes Bürogebäude mit fünf Stockwerken. In Hybridbauweise aus Holz- und Stahlbetonelementen entstand in nur 13 Monaten Bauzeit dieses imposante Gebäude im KfW 55 Standard. Das Bauwerk der Gebäudeklasse vier ist ein Musterbeispiel für Effizienz und erfüllt sämtliche Anforderungen an die Brand- und Schallschutzvorgaben. Die offene Architektur im Inneren ist ausgelegt auf eine moderne und flexible Nutzung. Offen, hell und freundlich laden die einzelnen Büroabschnitte zu einem abwechslungsreichen und angenehmen Arbeitsalltag ein.
Der Grundgedanke dabei war, die Brachfläche in der Konrad-Zuse-Straße 18 im Industrie- und Gewerbegebiet Eichwald Nord im baden-württembergischen Sachsenheim mit einem Mischobjekt zu bebauen. Geplant für Büronutzung, Tagungen und Veranstaltungen in einer Einheit, die ihre Grundelemente Holz, Glas und Beton weithin sichtbar zeigt. Umgesetzt wurde das anspruchsvolle Bauvorhaben vom ortsansässigen Unternehmen A. Pfeiffer Zimmerei GmbH, Mitglied in der seit mehr als 30 Jahren deutschlandweit aktiven ZimmerMeisterHausGruppe®
Mit den von Oktober 2017 bis Juni 2019 erfolgten Planungen wurde eine geschossweise Büronutzung für etwa 20 Arbeitsplätze pro Stockwerk realisiert. Die einzelnen Bereiche erlauben dabei eine flexible, auf die Ansprüche der Nutzer ausgerichtete Unterteilung. Die großflächigen Büros mit ihren zugehörigen Neben- und Technikräumen sind der Vermietung vorbehalten. Die Obergeschosse zwei und drei wurden zusätzlich durch eine Treppe zu einer Einheit verbunden. Im Erdgeschoss ist zur halbseitigen Büronutzung ein großer Veranstaltungs- und Tagungsraum mit entsprechenden Nebenräumen eingerichtet. Geplant hat das Bauvorhaben die Architektin Dipl. Ing. Kerstin Geiger-Pfeiffer aus Sachsenheim.
Fünf Geschosse Nachhaltigkeit
Insgesamt ist ein 17 Meter hohes, voll unterkellertes Bürogebäude unter der Verwendung nachhaltiger Bauprodukte entstanden. Das auf einer Grundfläche von 20 mal 20 Metern stehende Gebäude zeigt deutlich seine eindrucksvolle Holzbauweise. Dieses in Gebäudeklasse vier eingestufte Bauwerk mit seinen fünf Geschossen zeigt Offenheit in jede Richtung. Durch die großen Glasflächen sind natürliche Lichtverhältnisse gegeben, die eine freundlich helle Arbeitsatmosphäre schaffen. Die dort nun tätigen Firmen und Dienstleister sind äußerst zufrieden mit dem Umfeld und der Qualität der Arbeitsräume.
Nur eine Woche Montagezeit des Holztragwerks pro Stockwerk
Die Bauweise des imposanten Gebäudes ist ein durchdachtes Zusammenspiel ineinandergreifender Abschnitte. Zunächst wurde der Stahlbeton-Rohbau im Winterhalbjahr November 2019 bis April 2020 fetiggestellt. Eine 40 cm dicke Betonplatte dient dem Untergeschoss als Basis. Das an der Nordwestecke markant in die Höhe ragende Treppenhaus mit Aufzug ist in Sichtbetonbauweise aus Ortbeton ausgeführt. An der Südostecke des Gebäudes wurde ein weiterer Treppenanbau als offene Stahlkonstruktion angegesetzt, der als zweiter Fluchtweg dient.
Innerhalb von nur fünf Wochen folgte von April bis Mai 2020 der Holzrohbau. Die Außenwände für den Holzrahmenbau ab dem Erdgeschoss wurden vollautomatisch in der ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Pfeiffer vorgefertigt. Die Experten für Holzbau führten die tragenden Innenwände als sichtbare massive Brettschichtholzwände des Bürogebäudes mit einseitiger Brandschutzbeplankung in F60 aus. Die Betonage der Holz-Beton-Verbunddecken sind in Geschossabschnitten realisiert. Insgesamt konnte pro Woche eine komplette Etage fertiggestellt werden. Im zentalen festen Kern befinden sich die Technik- und Nebenräume.
Das Treppenhaus und das Untergeschoss sind aus Stahlbeton. „Mit der Verbindung von Holz und Beton als Hybridkonstruktion der Decken nutzen wir die Eigenschaften beider Werkstoffe gewinnbringend“ berichtet Architektin Kerstin Geiger-Pfeiffer. „Auf diese Weise können wir besonders wirtschaftlich und zudem mit hoher Qualität bauen.“
An das Treppenhaus schließen sich in jedem Stockwerk, jeweils mit Abgrenzung durch verglaste Flure, die entlang den Außenwänden gegliederten Büroräume an.
Ein besonders markantes Merkmal ist bei diesem Objekt die hochwärmegedämmte Gebäudehülle aus heimischen Hölzern wie Fichte und Tanne – gedämmt mit 24 cm dicker Mineral- und Steinwolle.
Integrierte Helligkeit zur indirekten Beleuchtung
Das Gebäudeinnere ist mit Holzoberflächen, Industrieparkett, Teppichboden in den Büroräumen sowie Glaswänden mit schwarzen Profilen und Sichtbeton ausgestaltet.
Ausreichend Frischluft erhält das Gebäude durch eine Lüftungsanlage mit Wärmrückgewinnung. Den Temperaturausgleich regeln zwei Luft-Wärmepumpen sowie die Heiz- und Kühldecken in den akustisch wirksamen Deckensegeln. In diesen konnte zudem eine indirekte Beleuchtung realisiert werden.
Die technischen Installationen werden über zentrale Schächte in die einzelnen Stockwerke geführt. Die Verteilung von Heizung, Kühlung und Lüftung zu den Bürobereichen erfolgt jeweils geschossweise in den abgehängten Flurdecken. Technikräume befinden sich in den Geschossen 2, 3 und 4. Heizungstechnik und zentrale Steuerungstechnik der Lüftung sind im Keller untergebracht. Strangleitungen ziehen sich nach oben durch zu den Heiz- und Kühldecken. Von den Technikräumen aus wird die Energie verteilt.
Beschreibung der Besonderheiten
„Bauen mit Holz hat eine große Zukunft.“ sagt Kerstin Geiger-Pfeiffer. „Insbesondere die neue Holzbauweise, die den Naturbaustoff mit anderen Baumaterialien wie Beton und Stahl praktisch je nach Anforderung kombiniert. In diesem Bürogebäude wurden rund 600 Kubikmeter Holz verbaut, das entspricht einer CO2 Einsparung von 600 Tonnen. Das Gebäude wirkt durch diesen effektiven Kohlendioxidspeicher wie ein „zweiter Wald“.
Zur Komplettierung der Effizienz wurde auf dem vorhandenen Flachdach eine vollflächige Photovoltaikanlage platziert. Diese besteht insgesamt aus 144 Einzelmodulen. Die Anlage erwirtschaftet etwa 38.500 kWh und deckt den kompletten Eigenbedarf an Strom. Mit seiner Nutzfläche von insgesamt 1.940,84 Quadratmetern (BRI 8.759,45 m3) liegt das im KfW55-Standard errichtete Bürogebäude bei einem Energiebedarf von 44,3 kWh/m²a.
Das Gebäude in Sachsenheim zeigt, wie klimafreundlich, nachhaltig und modern das Bauen mit Holz gestaltet werden kann.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
44,30 kWh/(m²a)
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