Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Messestand Deutsches Tapeteninstitut/ imm Cologne
50679 Köln, Messeplatz 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: raumkontor Innenarchitektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Messeplatz 1, 50679 Köln, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ein All- over Konzept vermittelt lebendig und prägnant die Idee des Messestandes des DTI
Schon von weitem zieht das Tapetenhaus die Blicke auf sich. Die Fassade des strengen Kubus wird durch eine schwarz- weiße Tapetenhaut geprägt, die erste architektonisch spannende Einblicke in und durch die Räume ermöglicht. Dabei bilden die einzelnen Ausschnitte in der Bewegung des Messeflaneurs immer wieder neue Kompositionen der sich dahinter schichtenden Raumszenen. In einem Moment entsteht in der Raumtiefe ein klassisches Rahmenmotiv, im nächsten Augenblick zerfällt es in vielfältige fragmentarische Überlagerungen.
Im Inneren taucht man in vier Raumzonen mit aufgrund der wechselnden Raumhöhen divergenten Proportionen ein. Ausgangspunkt dieser räumlichen Inszenierung war eine in dieser Form erstmals realisierte Grundlagenstudie, in der verschiedener Tapetenarten und -dessins in Beziehung zur Persönlichkeitsstruktur der in repräsentativen Einzel- und Gruppeninterviews Befragten gesetzt wurden.
Es kristallisierten sich vier Grundcharaktere heraus ( der Unbekümmerte, der Prestigebewusste, der Pragmatische und der wilde Kreative ), die in den einzelnen Sets des Tapetenhauses repräsentiert werden und so eine typologische Tapeten- DNA bilden.
Boden, Wände, Decken, Leuchten, Möbel und Accessoires der einzelnen Raumszenen werden komplett mit einem Tapetenornament überlagert und verschmelzen zu einem eindrucksvollen und erinnerbaren inszenatorischen Moment.
Der Raum löst sich auf und bekommt etwas Surreales. Grellorange Fische umgeben einen im ‚Bad’ von allen Seiten, derweil gereihte Zahn- und Duschbürsten die Nutzung ironisch zitieren ( Typus wild + kreativ ). Im 'Wohnraum' ergießt es sich mit einem Augenzwinkern gülden über Raum und Interieur ( der Prestigebewusste ), während im 'Schlafraum' nicht nur Raum und Bett, sondern auch Hemd und Pyjama streng gestreift erscheint ( der Pragmatische Typ ). In der 'Küche' endlich klirrt leise eine im Luftzug pendelnde Besteckinstallation und verschwimmt spielerisch mit der dahinter liegenden Wand zu einem Klangornament ( der Unbekümmerte ).
Das auch Menschen mit camouflagehaften Ganzkörperbemalungen in dieses ohnehin schon unwirkliche Szenario eingebunden sind verdichtet den konzeptionellen Ansatz und unterstreicht mit spielerischer Leichtigkeit die Gesamtidee. All - over painting wird hier also im wahrsten Sinne des Begriffs umgesetzt:
Raum, Dinge und Menschen verbinden sich in und zu einer Szene.
Und auch die Besucher ließen sich mitreißen, tauchten in die Sets ein und streuten den Stand mittels Selfies in den sozialen Medien.
Die breiten Resonanzen in den Printmedien und die zehn TV- Teams, die live vom DTI- Stand berichteten, zeigen, dass der Erfolg eines Messestandes nicht von riesigen Standflächen und großen Budgets abhängt, sondern von einer klar herausgearbeiteten und gestalterisch konsequent und eigenständig übersetzten Idee.
Dick Spierenburg, der Creativ Director der imm cologne, formuliert es so: 'Wenn es einen Preis für das beste Standdesign geben würde, hätte das Tapetenhaus ihn verdient'.
Auszeichnungen
Deutscher Innenarchitektur Preis 2014-3.Platz
FAMAB Award 2014 - Gold
PR-Bild des Jahres - Bild.de
Schlagworte
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