Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten
MEX Nautilus / Tödliche Faszination
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Braunschweig, Architektur, Jonas Kneisel
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Braunschweig, Architektur, Jonas Kneisel
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
KONZEPT Die tödliche Faszination, die der Ort in idealer Weise anzubieten vermag, wollen wir in der Funktion eines Friedhofes aufgreifen. Und so dem Prozess des Zerfalls der Natur durch die Natur, den Zerfall der menschlichen Existenz entgegensetzen. Dabei vermag es unser Friedhof einerseits, die für ihn notwendigen Funktionen beizubehalten und andererseits einen Ort der Trauer, des ewigen Friedens zu schaffen, der sich von der Landmasse entfernt und schlussendlich den Gang der Seebestattung antritt.
FUNKTION So bewegt sich der obere Teil des Friedhofes, bestehend aus Verwaltung, Leichenhalle, Krematorium, Abschiedshalle und Kapelle, in Geschwindigkeit des Zerfalls des Kreidefelsens. Ermöglicht wird dies durch die Fortbewegung auf einem Schienensystem, auf dem die verschiedenen Körper in Richtung landesinnere fortschreiten. Die einzelnen Friedhofsgebäude besitzen wiederum Kerne, die alle notwendigen Funktionen tragen und zusätzlich über ein Gerüst verfügen, welches an den Kernen befestigt ist und durch Boxen um Funtkionen erweitert werden kann. Neben den Gebäuden bewegt sich auch der trauernde Besucher oberhalb der Schienen. Unterhalb wiederum der Leichnam, Särge und die Urnen. Eine visuelle Wahrnehmung wird lediglich an bestimmten Punkten, wie beispielsweise im Krematorium und der Leichenhalle, ermöglicht. Hier wird die Schnittstelle so gelegt, dass der Trauernde den Prozess vom Aufbahren, Einkleiden und - im Falle der Einäscherung - der Feuerbestattung mitgehen kann, jedoch nicht muss. Die finale Zeremonie des Abschiedsnehmens wird im Falle des Sarges in einem Kapellenkörper und im Falle der Urne in einer kleineren Trauerhalle ermöglicht. Gleichzeitig werden im zeitlichen Rahmen von knapp 50 Jahren große Kolumbarien, welche zur Aufbewahrung der Urnen dienen, in den Fels integriert. Diese wandern mit Abtrag des Felsens aus dem Gestein hinaus, und stehen folglich als Relikt eines neuen Friedhofes erst an der Küste am Fuße der Kreidefelsen und Jahre später im Gewässer der Ostsee. So entstehen alle 50 Jahre neue Landmarks, die als Ort der Ruhe, aber auch der zunehmenden räumlichen Entfernung zum greifbaren Diesseits dienen sollen.
Schlagworte