Architekturobjekt 88 von 150
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2017 - Nachwuchsarbeiten


MEX Nautilus / Tödliche Faszination

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Braunschweig, Architektur, Jonas Kneisel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: TU Braunschweig, Architektur, Jonas Kneisel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

IAD Institut für Entwerfen und Raumkomposition

Pockelsstraße 3

38106 Braunschweig

Deutschland

Tel. +49 (531) 391 3588

Verwendete Produkte

BASF Construction Chemicals Europe

Beton

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

LAGE Unser Entwurf befindet sich im Nordosten der Insel Rügen auf der Halbinsel Jasmund. Im Osten erstreckt sich dort der Nationalpark Jasmund, welcher vor allem aufgrund seiner Kreidefelsen international bekannt ist. Positioniert haben wir unseren Entwurf mitten im Epizentrum des hiesigen Prozesses - dem Zerfall des hochporösen, meist weißen oder hellgrauen Kalksteins - an den Wissower Klinken.

KONZEPT Die tödliche Faszination, die der Ort in idealer Weise anzubieten vermag, wollen wir in der Funktion eines Friedhofes aufgreifen. Und so dem Prozess des Zerfalls der Natur durch die Natur, den Zerfall der menschlichen Existenz entgegensetzen. Dabei vermag es unser Friedhof einerseits, die für ihn notwendigen Funktionen beizubehalten und andererseits einen Ort der Trauer, des ewigen Friedens zu schaffen, der sich von der Landmasse entfernt und schlussendlich den Gang der Seebestattung antritt.

FUNKTION So bewegt sich der obere Teil des Friedhofes, bestehend aus Verwaltung, Leichenhalle, Krematorium, Abschiedshalle und Kapelle, in Geschwindigkeit des Zerfalls des Kreidefelsens. Ermöglicht wird dies durch die Fortbewegung auf einem Schienensystem, auf dem die verschiedenen Körper in Richtung landesinnere fortschreiten. Die einzelnen Friedhofsgebäude besitzen wiederum Kerne, die alle notwendigen Funktionen tragen und zusätzlich über ein Gerüst verfügen, welches an den Kernen befestigt ist und durch Boxen um Funtkionen erweitert werden kann. Neben den Gebäuden bewegt sich auch der trauernde Besucher oberhalb der Schienen. Unterhalb wiederum der Leichnam, Särge und die Urnen. Eine visuelle Wahrnehmung wird lediglich an bestimmten Punkten, wie beispielsweise im Krematorium und der Leichenhalle, ermöglicht. Hier wird die Schnittstelle so gelegt, dass der Trauernde den Prozess vom Aufbahren, Einkleiden und - im Falle der Einäscherung - der Feuerbestattung mitgehen kann, jedoch nicht muss. Die finale Zeremonie des Abschiedsnehmens wird im Falle des Sarges in einem Kapellenkörper und im Falle der Urne in einer kleineren Trauerhalle ermöglicht. Gleichzeitig werden im zeitlichen Rahmen von knapp 50 Jahren große Kolumbarien, welche zur Aufbewahrung der Urnen dienen, in den Fels integriert. Diese wandern mit Abtrag des Felsens aus dem Gestein hinaus, und stehen folglich als Relikt eines neuen Friedhofes erst an der Küste am Fuße der Kreidefelsen und Jahre später im Gewässer der Ostsee. So entstehen alle 50 Jahre neue Landmarks, die als Ort der Ruhe, aber auch der zunehmenden räumlichen Entfernung zum greifbaren Diesseits dienen sollen.

Schlagworte

Friedhof, Kreidefels, Zerfall, Beständigkeit, Beweglichkeit

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