Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von UNIPOR Ziegel Marketing
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
74072 Heilbronn, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2015
Nachhaltigkeit
Passivhaus-Zertifizierung
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Wohnfläche
4.100 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Cäcilienpark steht für ein ehrgeiziges Projekt in Heilbronn. Mitten im Herzen der Stadt, in unmittelbarer Nähe des Neckars, entstehen rund um das ehemalige Gelände der Heilbronner Traditionsbrauerei Cluss hochwertiger Wohnraum und eine anspruchsvolle Architektur. Das städtebauliche Konzept für das Innenstadt-Quartier Neckarterrassen umfasst neben Villen und Wohnhäusern auch eine Seniorenwohnanlage für betreutes Wohnen. Abgerundet wird das Areal von einem Pflegeheim, einer Tagesstätte für Demenzkranke und dem Büro „Senioren für Andere“. Hinzu kommt nun auch das „Passivhaus am Cäcilienpark“ – ein in Sachen Ökologie und Energiekonzept richtungsweisendes Mehrfamilienhaus der Riemer Planung GmbH aus Heilbronn.
Heute schon den Standard von morgen bauen
Das langgestreckte Gebäude schließt mit einem stumpfen Winkel an die sich kreuzenden Cäcilien- und Rosenbergstraße an. Fünf in einem kräftigen Braunton gehaltene Treppenhäuser gliedern straßenseitig die weiße Lochfassade. Deren westliche Stirnseite ist an der Cäcilienstraße durch über die gesamte Breite reichende Balkone kammartig aufgefächert. Das Erdgeschoss ist leicht zurückgesetzt und bildet zusammen mit den vorgesetzten Stützen kurze, durch die Treppenhäuser unterbrochene Passagen. Diese Aufständerung verleiht der massiven Fassade eine wohltuende Leichtigkeit und bietet Passanten Schutz vor Regen.
Mit dem Projektentwickler Gunnar Wilcke arbeitete die Riemer Planung GmbH mit einem Profi zusammen, der klare Vorstellungen für das Bauvorhaben hatte. Gleichzeitig war er auch offen für Vorschläge seiner Partner. Entsprechend dem städtischen Umfeld waren hochwertige Wohnungen gewünscht, mit 60 bis 100 Quadratmetern pro Wohneinheit. Durchgesteckte Grundrisse von der Straßenseite bis zur ruhigen Grünanlage auf der Gebäuderückseite bedingten eine zweispännige Anbindung an die Treppenhäuser. Die Wohnungen sollen langfristig vermietet werden. Aufgrund der Anschaffungskosten sowie der Wirtschaftlichkeit im Unterhalt wünschte der Bauherr explizit monolithische Außenwände ohne Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Das Architekturbüro knüpfte an diese Überlegungen an und brachte ein Passivhaus ins Gespräch, dessen höherer Preis sich über die reduzierten Betriebskosten nach kurzer Zeit amortisieren würde. Damit stand das zukunftsweisende ökologische Grundkonzept.
Die Parabel von der Druckfestigkeit
Passivhäuser in monolithischer Bauweise sind eine Domäne der deutschen Ziegelindustrie und heutzutage ein abrufbarer Standard. Insbesondere die Unipor-Werke bieten mit dem „Unipor W07 Coriso“ einen maßgeschneiderten Ziegel für monolithische Passivhäuser an. „Dieser Mauerziegel erreicht einen U-Wert von 0,14 W/(m²K) und ist damit der ideale Baustein für die Niedrigenergie- und Passivhausbauweise“, betont Karl Schmid, Geschäftsführer des Unipor-Mitgliedswerkes Schmid. „Aus diesem Grunde hat Unipor einen zertifizierten Wärmebrückenkatalog für den Unipor W07 Coriso entwickelt.“ Niedrige Wärmedurchgangswerte sind jedoch auch immer ein Resultat von Hohlkammeranteil und Rohdichte des Ziegels sowie Leistungsfähigkeit der mineralischen Dämmstoff-Füllung. Ein hoher Anteil von Hohlkammern und eine geringe Rohdichte sind gut für die Wärmeleitfähigkeit, weniger gut für die Druckfestigkeit. Dies ist ein physikalisches Grundgesetz und schnell war klar: Fünf Geschosse dämmen kann der Unipor W07 Coriso, beim Tragen jedoch stößt er möglicherweise an seine Grenzen. Zur Lösung dieser Problematik war ein interdisziplinäres Team gefragt – ein Ziegelspezialist sowie ein Statiker wurden in die weitere Planung miteinbezogen.
Entlastungsangriff
Die Druckfestigkeitswerte waren schließlich für die Auswahl des Ziegels ausschlaggebend. Stellt man den Unipor W07 Coriso mit wärmeleittechnisch ähnlich leistungsfähigen Mauerziegeln in den Vergleich, so ist festzustellen: In der Druckfestigkeit ist er hier der Klassenprimus. Der „Lieferant“ war schnell gefunden: Mit dem Ziegelwerk Schmid (Bönnigheim) hatte man nicht nur einen leistungsstarken Produzenten vor Ort, sondern mit Diplom- Ingenieur Ralph Schätzlein auch einen zertifizierten Passivhausplaner zur Seite. Zusammen mit dem Statiker Steffen Laig und dem verantwortlichen Architekten Ingo Siewert wurde eine Lösung gefunden, das Außenmauerwerk vom Druck zu entlasten. Anstelle der häufig verwendeten Filigrandecken entschied man sich für parallel zur Fassade verlaufende Spannbetondecken. Hierzu bot der zweispännige Grundriss hervorragende Voraussetzungen: Denn die Treppenhäuser und die aus jeweils zwei 17,5 Zentimeter breiten KS-Steinen gemauerten doppelschaligen Wohnungstrennwände eigneten sich ideal zum Auflagern der Decken. In einem Achsmaß von 7,5 bis 8,5 Metern gespannt, entlasten die 22 Zentimeter starken Decken das Außenmauerwerk soweit, dass der Unipor W07 Coriso sich voll auf das konzentrieren kann, worin er am besten ist: seine geringe Wärmeleitfähigkeit. Lediglich die westliche Giebelseite, mit den über die gesamte Breite vorgesetzten Balkonen, ist in Stahlbeton mit aufgesetzter Wärmedämmung ausgeführt.
Auch energetisch ist alles im Lot
Welche enormen Fortschritte das Bauwesen gemacht hat, wurde spätestens zu dem Zeitpunkt ersichtlich, als beim Aushub für den Eisspeicher Relikte aus der Jungsteinzeit freigelegt wurden. 600 Kubikmeter Eisspeicher wurden in das Erdreich gesetzt. In Kombination mit einer gasbetriebenen Wärmepumpe sowie einem Gasbrennwertgerät werden je Kilowatt aufgewendete elektrische Leistung der Umgebung mehr als drei Kilowatt kostenlos zur Verfügung stehende Energie entzogen. Über die Kristallisationswärme des Eisspeichers kann diese Energie abrufbereit zwischengelagert werden – unabhängig von der Jahreszeit. Den knapp doppelt so hohen Investitionskosten für konventionelle Ölund Gasbrennwertkessel steht – über einen Zeitraum von 15 Jahren gerechnet – eine Betriebskostenersparnis von 60 bis 75 Prozent gegenüber. Doch auch „billige Energie“ ist nicht umsonst. Insofern ist der – auch dank des Unipor W07 Coriso – nach PHPP (Passivhaus-Projektierungspaket) errechnete Jahresheizwärmebedarf von 14,8 kWh/m²a (= zertifiziertes Passivhaus) eine klare Ansage für künftige Mehrgeschossanlagen.
Schneller Baufortschritt
Die für das Außenmauerwerk verwendeten Coriso-Ziegel überzeugten Bauherren und Rohbauunternehmer nicht nur durch ihre wärme- und schallschutztechnischen Werte. Als Planziegel ließen sie sich von dem mit dem Rohbau beauftragten Unternehmen Fritz Gauer (Öhringen) nicht nur zeit-, sondern auch mörtelsparend im Dünnbettmörtel verarbeiten. Die Verlegung erfolgte in deckelnder Lagerfuge mit dem von der Unipor-Ziegel- Gruppe speziell vertriebenen Dünnbettmörtel maxit mur 900 D. Der Abschluss zu den Spannbetondecken erfolgte mit dem klassischen 11,5 Zentimeter starken Abmauerstein. In einer Wandstärke von 49 Zentimetern zuzüglich Innen- und Außenputz erreicht das Mauerwerk einen U-Wert von 0,14 W/(m²K). Dieser Wert kann sich sehen lassen – auch in der Zukunft.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
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