Architekturobjekt 37 von 66

Architekturobjekte


MFH München-Neuhausen

80636 München-Neuhausen, Schachenmeierstraße 19-29

Mit freundlicher Unterstützung von UNIPOR Ziegel Marketing

Wohnanlage in München-Neuhausen: Die farbenfrohe Gestaltung des verputzen Ziegelmauerwerks und ein begrünter Innenhof erzeugen eine angenehme Wohnatmosphäre. - MFH München-Neuhausen

© UNIPOR, München

Mit freundlicher Unterstützung von UNIPOR Ziegel Marketing

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schachenmeierstraße 19-29, 80636 München-Neuhausen, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Stadibau GmbH

Mottlstraße 1

80804 München

Deutschland

Architekt/Planer

Benedek + Partner Dipl.-Ing. Architekten BDA

Baaderstr. 17

80469 München

Deutschland

Tel. +49 89 381594-0

mail@benedek-partner.de

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Bauland GmbH

Elsenheimerstraße 50

80687 München

Deutschland

Bauleistung: Rohbau

Mickan Bau GmbH & Co. KG

Werner-von Braun-Straße 24

92224 Amberg

Deutschland

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

6.320 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Vom Kasernengelände zu nachhaltigem Geschosswohnungsbau: Die neue Wohnanlage an der Schachenmeierstraße in München-Neuhausen verfügt über zahlreiche Stärken. So setzte der Bauherr, die Stadibau GmbH, voll auf die bauphysikalischen Vorteile der monolithischen Ziegelbauweise. Eingesetzt wurde dabei der rein mineralisch gefüllte Mauerziegel „Unipor WS09 Coriso“. Er ist speziell für den mehrgeschossigen Wohnungsbau entwickelt und bietet eine hohe Wärmedämmung der Gebäudehülle gemäß KfW-Energieeffizienzhaus-Standard. Eine zusätzliche Außendämmung (WDVS) ist dafür nicht erforderlich. Neben der geforderten hohen Tragkraft bietet das Außenmauerwerk mit einem Schalldämmmaß von 51,9 Dezibel auch einen hervorragenden Luftschallschutz. Insgesamt 100 barrierefrei konzipierte Wohneinheiten sind auf diese Weise im ehemaligen Kasernenviertel Münchens entstanden.

Mit insgesamt 100 Wohneinheiten schloss die Stadibau GmbH seit Herbst 2012 die Münchner Baulücke zwischen Lazarett- und Schachenmeierstraße: Das nun neu bebaute Gelände entlang der Ernst-Henle-Straße gehörte einst zum Areal der Maximilian-II-Kaserne, der größten Kaserne in München. Doch die meisten Gebäude im sogenannten Kasernenviertel wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört – darunter auch das auf dem Grundstück stehende Kasernengebäude des königlichen bayerischen Telegraphen-Bataillons.

Drei Pultdach-Gebäude um Innenhof

Der Entwurf des Münchner Architekturbüros Benedek & Partner sah dafür drei Baukörper mit Untergeschoss und einer Tiefgarage vor. Diese umschließen durch ihre u-förmige Anordnung einen begrünten Innenhof mit Kinderspielflächen. Während das Hauptgebäude an der Schachenmeierstraße inklusive ausgebautem Dachgeschoss fünf Geschosse aufweist, sind die zwei angrenzenden Gebäude mit vier Geschossen in der Höhe dazu abgestuft. Das Erscheinungsbild der Anlage wird maßgeblich von den gegeneinander höhenversetzten Pultdächern geprägt. Die Fassaden gliedern sich durch vorspringende verglaste Hauseingänge und farblich unterschiedlich gehaltene Treppenhäuser. Die farbenfrohe Gestaltung setzt sich auf den Fassadenflächen im Bereich der Balkone fort. Sie heben sich dadurch optisch auflockernd von dem sonst weißen Grundton ab.

Die 100 Wohneinheiten sind alle barrierefrei konzipiert und verteilen sich auf einer Bruttogeschossfläche von circa 6.320 Quadratmetern. Die durchschnittliche Größe der überwiegend Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen fällt aufgrund der steigenden Zahl von Single-Haushalten bewusst relativ klein aus. Um die hohen Standards des Energiesparhauses erfüllen zu können, befindet sich auf dem Dach des Hauptgebäudes zur Innenhofseite eine moderne Solarthermieanlage. Zusätzlich ist jede Wohneinheit mit einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Werterhaltender Wärmeschutz gefordert

Die Stadibau GmbH hat sich zur Aufgabe gemacht, den Freistaat Bayern bei der Wohnungsfürsorge für seine Bediensteten durch den Bau und die Bewirtschaftung von Wohnungen zu unterstützen. Das zeigt sich bei Neubauten unter anderem sowohl in der Qualität der Planung als auch in der sorgfältigen Auswahl der Baumaterialien. Bei der Wahl der Wandbaustoffe achtet die Stadibau GmbH neben wirtschaftlichen und bauphysikalischen Aspekten insbesondere auch auf hohe Nachhaltigkeit. „Wir setzen deshalb bei unseren Neubau-Projekten oft auf die Pluspunkte der monolithischen Ziegelbauweise, die durch ihren Beitrag zu hoher Langlebigkeit und Werthaltigkeit der errichteten Gebäude unseren Ansprüchen besonders gerecht wird“, erklärt Projektleiter Holger Schneider.

Als Außenwandbaustoff wählte der Bauträger in Abstimmung mit der für die Projektbetreuung zuständigen Bauland GmbH den „Unipor WS09 Coriso“-Ziegel (Zulassung Z-17.1-1066): einen für den energiesparenden Geschosswohnungsbau maßgeschneiderten Mauerziegel. Aufgrund seiner mineralischen Dämmstoff- Füllung kann mit nur 36,5 Zentimeter Wandstärke das beidseitig verputzte Mauerwerk einen Wärmedurchgangswert von 0,23 W/(m²K) gewährleisten. Dieser entspricht dem baulichen Wärmeschutz des geforderten KfW-Energieeffizienzhausstandards 55. Die für mehrgeschossige Gebäude erforderliche Tragkraft wurde ebenfalls sicher erfüllt. Ein Grund für die hohe Belastbarkeit war – neben der Druckfestigkeitsklasse 10 (zulässige Druckspannung 1,4 MN/m²) – auch die Vermauerung des planebenen Ziegels in Dünnbettmörtel mit gedeckelter Lagerfuge. Zusammen mit den knirsch verlegten verzahnten Stirnseiten der Ziegel im Stoßbereich entstand ein besonders druck- und zugfestes Mauerwerk. Die Belastbarkeit ließ sich damit nach Berechnungen des Unipor-Mitgliedsunternehmens Hörl & Hartmann (Dachau) um circa 60 Prozent gegenüber mit Leichtmörtel erstelltem Blockziegel-Mauerwerk steigern. Auch für das fünfgeschossige Hauptgebäude konnte der Coriso-Ziegel problemlos genutzt werden. Hier hatten die Planer nur im Erdgeschoss aus statischen Gründen eine Wanddicke von 42,5 Zentimetern eingeplant.

Hoher Schall- und Brandschutz inklusive

„Wichtig war uns auch ein hoher Schallschutz“, betont Schneider. Dabei ging es angesichts der zahlreichen Nachtschichtler unter den als Mieter vorgesehenen Staatsbediensteten nicht nur um eine hohe Schalldämmung der Trennwände zwischen den Wohnungen und zum Treppenhaus. Die Bewohner müssen auch vor übermäßiger äußerer Lärmbelästigung geschützt werden. Hier bot der WS09 Coriso-Ziegel mit einem hohen Schalldämmmaß eine besonders schallschluckende Lösung. Das „WS“ im Produktnamen drückt es bereits aus: Bei der Entwicklung des Mauerziegels hat die Unipor-Gruppe vor allem Wert auf die Verknüpfung von hohem Wärmeschutz (W) und Schallschutz (S) gelegt.

Wie bei allen mehrgeschossigen Gebäuden war zudem auch der Brandschutz ein zentrales Thema. Der Ziegel als nicht brennbarer Wandbaustoff (Baustoffklasse A1) erweist sich in dieser Hinsicht seit jeher als vorteilhaft und ist in der Regel unproblematisch in allen Gebäudebereichen einsetzbar. Beidseitiges verputztes Mauerwerk aus WS09 Coriso-Ziegeln verfügt bei verminderter Druckbelastung (Ausnutzungsfaktor ɑ2 maximal 0,65) sogar über Brandwandeigenschaften nach DIN 4109. Bei erhöhter Druckbelastung, also mehrgeschossigen Gebäuden der Gebäudeklasse 4 (Ausnutzungsfaktor ɑ2=1,0), wird nach einer erweiterten Brandschutzprüfung des Deutschen Instituts für Bautechnik eine Einstufung in die Feuerwiderstandsklasse F60-A gewährleistet.

Zügige Mauerwerkserstellung

Wirtschaftlichkeit hat bei der Bauplanung immer hohe Priorität. Daher war eine möglichst kurze Rohbauzeit gefordert. Als zentrales Hilfsmittel bewies sich hierbei das von der Unipor- Gruppe entwickelte Mauertec-System: Es vereinfacht und optimiert die Verlegung der Coriso-Ziegel in Dünnbettmörtel und ermöglicht so eine schnelle und hochwertige Mauerwerkserstellung mit Planziegeln. Das System besteht aus dem Mörtelschlitten Unimaxx, dem Rührgerät Collomix und einem systemgerechten Dünnbettmörtel (Maxit 900 D). Dank der vom Ziegelhersteller Hörl & Hartmann gelieferten System-Bestandteile konnten die Verarbeiter von der Mickan Bau GmbH so mörtel- und zeitsparend mit einer zwei Millimeter dicken, deckelnden Lagerfuge zügig ein besonders homogenes und stabiles Mauerwerk erstellen. Sie achteten dabei insbesondere auf eine sorgfältige Verlegung der ersten Ziegelreihe. Der Coriso- Mauerziegel unterscheidet sich ansonsten in der Verarbeitung trotz seiner mineralischen Dämmstoff-Füllung nicht von traditionellen Unipor-Ziegelprodukten: Er lässt sich mit handelsüblichen Schneidewerkzeugen problemlos schneiden, bohren oder schlitzen.

Schwierige Baustellenlogistik

Der Bezug der erstellten drei Gebäude erfolgte nach dem Abschluss der Ausbauarbeiten in zeitlich kurz aufeinander folgenden Abständen: Nachdem im Dezember 2013 die ersten Mieter in Haus C einziehen konnten, wurde mit der schlüsselfertigen Übergabe der Häuser A und B im Frühjahr 2014 das Gesamtprojekt termingetreu abgeschlossen. „Den geplanten Fertigstellungstermin einzuhalten, war dabei allein aufgrund der schwierigen Baustellenzufahrt schon eine logistische Herausforderung: Denn das Baumaterial konnte nur von der Schachenmeierstraße aus angeliefert werden“, betont Schneider.

Für die Stadibau GmbH ist die errichtete Wohnanlage mittlerweile das dritte auf dem ehemaligen Maximilian-II-Kasernengelände erfolgreich realisierte Wohnungsbauprojekt. Die Bewohner dürfen sich nicht nur auf Wohnkomfort zu sehr günstigen Mietzinsbedingungen sowie geringe Heizkosten freuen: Sie werden auch schnell die durch das Ziegelmauerwerk typischen wohnbehaglichen Vorteile wie hohe Wärmespeicherung und natürlicher Raumfeuchteausgleich zu schätzen wissen.

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

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