Nominiert für die Shortlist der Jury 2021
Mineralbad Berg
70190 Stuttgart, Am Schwanenplatz 9
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 4a Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Schwanenplatz 9, 70190 Stuttgart, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
10.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
23.236 m³
Bruttogrundfläche
5.195 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die exklusive Lage mitten im Stadtraum, umgeben von einer großzügigen Parklandschaft mit altem Baumbestand, verleiht dem Stuttgarter Kultbad besondere Aufenthaltsqualität. Der L-förmige Baukörper mit Nord- und Ostflügel, in den das quadratische Außenbecken mit Seecharakter eingebettet liegt, blieb in seiner ursprünglichen Form bestehen und wurde bis auf den Rohbau zurückgeführt. Zentrale Schnittstelle im Bad ist nach wie vor das Foyer am Knotenpunkt der Gebäudeachsen. Für die Barrierefreiheit gelangen die Badegäste künftig über eine Rampe in den tiefer gelegten Eingangsbereich mit Gastronomie. Hier setzen Kunstelemente aus dem Bestand wie die restaurierte Ackermann-Glaskunst an der Decke und die vergoldete Badewanne auf der Galerie einen markanten Akzent. Die neu gestaltete Eingangsfront mit der blau schimmernden Mosaiksteinfassade und dem frei gelegtem Kolonnadengang bildet künftig eine identitätsstiftende Adresse im Stadtraum. Großflächige Verglasungen geben bereits von außen den Blick auf das Außenbecken und den Garten frei und erzeugen im Innenraum eine lichtdurchflutete Atmosphäre. Die Badeebene mit Badehalle, Bewegungsbad und Außenbecken liegt nach wie vor im Erdgeschoss. Im Obergeschoss befinden sich die Saunabereiche mit Liegeflächen, die wie im Bestand für Damen und Herren voneinander getrennt sind, sowie ein Gymnastikraum mit Ausblick in die Parkanlage. Das alte Bewegungsbad im Osten der Anlage wurde abgerissen und durch einen Anbau an die Badehalle ersetzt. Durch die Verlängerung des Ostflügels fügt sich der Neubau nahtlos in den Bestand ein und das Bewegungsbad kann künftig unabhängig vom öffentlichen Badebetrieb genutzt werden. Im Untergeschoss entstanden neue Räume für die technischen Anlagen. Die Badehalle wurde um eine Galerie erweitert und mit einer neuen Holzlamellendecke versehen, die sich in sanftem Schwung von der Wandfläche über die Decke bis hin zur Glasfassade schwingt. Sie verleiht dem Innenraum eine warme Atmosphäre und gute Akustik. Charakteristisch für die Badehalle ist die grafisch gestaltete Fliesenwand – sie wurde gemeinsam mit dem Stuttgarter Künstler Prof. Matthias Kohlmann in Anlehnung an den Bestand entwickelt. Das angrenzende Bewegungsbad greift die Materialität aus der Badehalle auf. Hier setzt die restaurierte Glaskunst von Hundhausen einen markanten Farbakzent in der abschließenden Sichtbetonwand. Das Außenbecken blieb in Form und Größe erhalten, musste aber komplett neu errichtet werden. Es wurde gefliest sowie mit einem Ausschwimmkanal und Beckenbeleuchtung für den Winterbetrieb versehen. Die malerische Gartenanlage mit dem altem Baumbestand, den Rosenbeeten und den zahlreichen Dannecker-Skulpturen blieb im ursprünglichen Zustand erhalten. In Anlehnung an das ursprüngliche Erscheinungsbild gliedert das bestehende Stützenraster die großflächigen Glasfassaden von außen, auch die Sonnenbalkone mit Markisen und horizontalen Brüstungen zur Parkanlage wurden beibehalten. Besonders charakteristische Elemente wie die Sommerumkleiden und Holzliegen im Außenraum sowie die Kaltwasserduschen und Hängeleuchten in der Badehalle wurden nach Schließung des Mineralbades eingelagert, restauriert und wieder eingebaut. Das sanierte Mineralbad prägen nur wenige Materialien wie Holz, Feinsteinzeug, Mosaikfliesen, Sichtbeton und Stahl und eine gedeckte Farbigkeit – für eine möglichst ruhige und entspannende Atmosphäre. Mit diesem Gestaltungskonzept, räumlichen Optimierungen und geringfügigen Änderungen der Abläufe ist es gelungen, eine neue Qualität zu schaffen und zugleich das charakteristische Erscheinungsbild des legendären Bad Berg zu wahren.
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