Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Heidelberg Materials
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Aiterbach, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
01.2017
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Leichtbeton / Bims
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das zweigeschossige Einfamilienhaus im oberbayerischen Aiterbach ist eine echte Attraktion: Ein minimalistischer Monolith, dessen oberer massiver Riegel sich elegant über die beschaulich ländliche Gegend erhebt und dabei fast zu schweben scheint. Der reduzierte und zeitlose Entwurf des Bauherrn und Architekten Michael Thalmair ist aber nicht nur ein gelungener Blickfang, sondern auch in anderer Hinsicht eine Besonderheit. Die 50 Zentimeter starken Außenwände des Gebäudes bestehen aus Infraleichtbeton mit einer Rohdichte von nur 700 kg/m3 – einem modernen Hochleistungsbaustoff, der in der passenden Mixtur Tragfähigkeit, Nachhaltigkeit, gute Dämmwerte und eine ansprechende Sichtbetonoptik vereint. Das untere Geschoss des Hanggeschosses ist konventionell in 24 Zentimeterstarken, wasserundurchlässigen Stahlbetonwänden mit XPS-Dämmung ausgeführt worden.
Die richtige Zusammensetzung herzustellen, erfordert viel Erfahrung, zumal für den Verbau von Infraleichtbeton eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) nötig ist. Deshalb wandte sich Architekt Thalmairgemeinsam mit der Baufirma Adldinger an Heidelberger Beton und deren Prüfstellenleiter Björn Callsen.Im Betonlabor von Heidelberger Beton in München fanden die ersten Versuche statt. Auf dem weiteren Weg zur idealen Mischung beauftragte Betonexperte Callsen die Experten der Universität der Bundeswehr München (UniBW) und Professor Karl-Christian Thienel damit, das Projekt zu begleiten.
Vor Ort wurde neben den Außenwänden auch der auskragende Deckenbereich des Obergeschosses aus Infraleichtbeton erstellt. Die Decke über dem unteren Geschoss setzt sich aus einer Normalbetondecke im Innenbereich und einer Infraleichtbetondecke im Außenbereich zusammen. Daher dämmt der Hochleistungsbeton auch im Fensterbereich das Gebäude gut ab.Die Baukosten lagen aus Sicht des Architekten im Rahmen. Auch die Energiebilanz des Neubaus wird günstig ausfallen: Energie wird mittels Luftwärmepumpe und eines zentralen Kaminofens erzeugt, der die Hauptwohnräume zusätzlich mit Wärme versorgt. Diese wird durch die guten Dämmwerte des Infraleichtbetons über eine längere Zeit im Beton gespeichert und ins Innere abgegeben.
Das Wohnhaus in Aiterbach zeigt kaum Fugen im Sichtbeton, die geschlossene, tragende Gebäudehülle wird zum optisch ansprechenden Gestaltungsmittel. Der Beton ermöglicht Bauherrn und Architekten die Gestaltung von ganz individuellen, großzügigen und vor allem energieeffizienten Häusern. Zumal das natürliche Material voll recyclingfähig ist. Gebäude aus Infraleichtbeton sind ein zukunftsfähiges Konzept für optisch ansprechendes und nachhaltiges Bauen.
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