Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
MIXED-USE am Neckarpark Baufeld Q8
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: LIMA* architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: LIMA* architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Mercedesstraße und Leonore-Volz-Straße 41 / 5, 70372 Stuttgart, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2023
Nachhaltigkeit
DGNB - Gold
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
117.230 m³
Bruttogrundfläche
31.910 m²
Nutzfläche
16.300 m²
Verkehrsfläche
6.520 m²
Grundstücksgröße
5.319 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Auf dem zur Verfügung stehenden Gelände, am südlichen Randbereich des neu erschlossenen Quartiers NeckarPark, ist der Neubau eines Büro- und Dienstleistungsgebäudes entstanden. Zwischen den nördlich angrenzenden Baukörpern Q7 und Q4 der Volksbank, dem neuen Sportbad östlich des Baufelds Q8 und dem direkt angrenzenden Cannstatter Wasen entstand ein Ensemble aus 2 vier- bis sechsgeschossigen Baukörpern, das als städtebaulicher Vermittler die unterschiedlichen Stadtstrukturen aufnimmt, fortführt und verbindet. Angrenzende Gebäudekanten und Kubaturen werden durch die neuen Baukörper übernommen. Die Gebäudevolumina vervollständigen die geplante Bebauung der Baufelder des neuen Quartiers und formulieren durch eine angemessene städtebauliche Körnung und Ausbildung ein stimmiges homogenes städtebauliches Gesamtbild.
Entsprechend der baurechtlichen Vorgaben werden Baulinien und Gebäudehöhen des B-Plans größtenteils von den Baukörpern erfüllt.
Zwischen den beiden Gebäuden ist die im B-Plan verankerte Verbindung für Fußgänger und Radfahrer realisiert, die angelehnt an die Rundungen der Außenkanten der Neubebauung, diese aufnimmt und somit gleichermaßen den Verkehrsfluss und die städtebaulichen Vernetzungen räumlich darstellt. Im Gegensatz dazu wird zur "Grünen Mitte" hin eine geradlinige Platzkante geschaffen, die dem Quartierspark seinen Rahmen gibt und zugleich die Funktion des Parks als Ort der Ruhe und Entspannung widerspiegelt.
Beide Gebäude - Q8.1 und Q8.2 - sind mit einem zentral angeordneten Innenhof ab dem 1. Obergeschoss ausgeführt, der jeweils das Herzstück der umliegenden Funktionen und Nutzungen in den Gebäuden darstellt und zur optimalen natürlichen Belichtung aller innenliegenden Räume beiträgt. Die Innenhöfe werden als halböffentliche Stadträume begriffen und über außenliegende, frei zugängliche und überdachte Freitreppen erschlossen und dadurch aktiviert. Freitreppen und Innenhöfe bilden einen multifunktional nutzbaren Bereich und Treffpunkt auch außerhalb der klassischen Bürozeiten, wirken "toten Zonen" in den Abendstunden entgegen und fördern ein fachübergreifendes Networking. Ergänzend zur "Grünen Mitte" werden somit zwei kleinere Eventlocations angeboten, welche zusätzlich von den im 1. Obergeschoss vorgesehenen Nutzungen als Freibereich genutzt werden können.
Sowohl von der Daimlerstraße, als auch von der Mercedesstraße werden die beiden Gebäude in ihrer Höhe zur "Grünen Mitte" hin reduziert, bilden somit den geforderten Schallschutz zu den lärmintensiven Bereichen und stellen zugleich ein angemessenes Erscheinungsbild zum neuen Quartierspark hin dar.
Baukörper und Funktion
Die neuen Büro- und Dienstleistungsgebäude Q8.1 und Q8.2 bilden den südlichen Abschluss des Entwicklungsgebiets und zeigen sich als identitätsstiftendes "Gesicht" des neuen Quartiers zum Cannstatter Wasen hin. Die fußläufige Erschließung der Gebäude erfolgt direkt von den umliegenden öffentlichen Flächen. Je Gebäude sind zwei ausreichend dimensionierte vertikale Erschließungskerne mit Personenaufzügen und zweiläufigen Treppen vorgesehen, die sich im Erdgeschoss öffnen und großzügige Eingangsbereiche ausbilden und zugleich die baulichen Flucht- und Rettungswege darstellen.
Entsprechend der Lage, werden für die Erdgeschosszonen unterschiedliche Funktionen im Bereich Gastronomie, Dienstleistungen und Einzelhandel vorgesehen. Direkt angrenzende Freibereiche bilden für Gastronomienutzungen großzügige Situationen. Durch die Ausbildung von zwei Baukörpern entstehen Fassadenbereiche mit unterschiedlichen Außenbezügen und bilden attraktive Flächen für die vorgesehenen Nutzungen.
Das erste Obergeschoss stellt durch die zusätzlich Nutzung der beiden Innenhöfe eine besondere Ebene in den Gebäuden dar, die sowohl für die Vermietung als auch für zukünftige Mieter als großer Benefit erachtet werden.
Das Nutzungsspektrum der Gebäude wird dadurch erweitert und es können Nutzungen angeboten werden, denen der direkt angrenzende und geschützte Freibereich optimale Bedingungen bietet.
Die beiden Innenhöfe sind zusätzlich über Freitreppen vom öffentlichen Raum aus erschlossen und ermöglichen starke Bezüge von innen nach außen - ein multifunktionaler und kommunikativer Ort entsteht. Die Schulnutzung befindet sich im westlichen Bauteil im 1. + 2. Obergeschoss, diese wird über die Freiteppe erschlossen.
Die Anbindung der einzelnen Mieteinheiten an die vertikalen Erschließungskerne, stellen in den Obergeschossen ein äußerst flexibles System in Bezug auf die vermietbaren Flächen dar. So sind in jedem Gebäude pro Regelgeschoss vier unterschiedliche Miteinheiten möglich. Durch die Verbindung und Zusammenschließung von Teilflächen, können die vermietbaren Einheiten bis zu einem ganzen Geschoss flexibel variiert, gekoppelt und verbunden werden.
Die jeweils obersten Geschosse bieten die Möglichkeit einer Dachterrasse und geben den zukünftigen Nutzern einen Überblick über das neue Quartier und der "Grünen Mitte". Sichtbezüge werden sowohl zum charakteristischen Stadtarchiv, als auch zur prominent verorteten Rotenberg-Kapelle aufgenommen.
Konstruktion und Material
Die neuen Büro- und Dienstleistungsgebäude sind in Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit Flachdecken und schlanken innenliegende Verbundstützen ausgeführt. Für die Fassaden wurde ein Wärmedämmverbundsystem mit einer Fassadendämmung aus Mineralwolle und Klinkerriemchen vorgesehen, die sowohl den Bezug zu den historischen und identitätsstiftenden Gebäuden Stadtarchiv und altes Zollamt aufnimmt und als "Gesicht des Quartiers" zum Cannstatter Wasen hin in Erscheinung tritt.
Die äußere rote Ziegelschale zeichnet sich durch ihre angemessene Wertigkeit und Beständigkeit aus – gleichzeitig wirkt das vorgeschlagene Material zurückhaltend und ortsverbunden. Die Fassade wird durch die einzelnen Fensteröffnungen und das Mauerwerksrelief gegliedert und strukturiert. Die Leibungen und sowie die Faserzementsimse sind in dem klassischen Ziegelrot ausgeführt um ein möglichst monolithisches und wertiges Erscheinungsbild zu erreichen.
Ergänzt wird die Fassadengestaltung durch großflächige begrünte Felder in Form von immergrünen "living walls", welche in einem unregelmäßigen Duktus an allen Fassadenseiten realisiert wurde. Die Fassadenbegrünung reagiert auf die unterschiedlichen Jahreszeiten und verleiht dem Gebäude über das Jahr hinweg ein wechselndes natürliches Kleid und dient zugleich der Verbesserung des vorherrschenden Microklimas.
Transparente Flächen sind im gesamten Gebäude als hochwärmegedämmte Aluminiumelemente mit 3-fach Verglasung und Dreh-Kipp-Flügeln für die natürliche Be- und Entlüftung realisiert.
Maßgebende Faktoren für die Ausführung des Gebäudes sind Langlebigkeit, Hochwertigkeit, Robustheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Weiter wird besonderer Wert auf ökologische Aspekte wie den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Auswahl gesundheitlich unbedenklichen Materialen gelegt.
Beschreibung der Besonderheiten
Das vorgeschlagene Fassadenmaterial Klinker nimmt die ortstypische Ausbildung der Fassaden auf und stellt zudem einen direkten Bezug zum naheliegenden denkmalgeschützten Stadtarchiv her. Das Bürogebäude und Stadtarchiv verbinden sich diagonal über die zentrale Grünfläche des Neckarparks. Die großzügigen begrünten Fassadenflächen sind dicht bepflanzte und immergrüne "living walls" und dienen der Verbesserung des Stadtklimas im neuen Quartier.
Nachhaltigkeit
Die neuen Büro- und Dienstleistungsgebäude sind in Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit Flachdecken und schlanken innenliegende Verbundstützen ausgeführt. Für die Fassaden wurde ein Wärmedämmverbundsystem mit einer Fassadendämmung aus Mineralwolle und Klinkerriemchen vorgesehen, die sowohl den Bezug zu den historischen und identitätsstiftenden Gebäuden Stadtarchiv und altes Zollamt aufnimmt und als "Gesicht des Quartiers" zum Cannstatter Wasen hin in Erscheinung tritt.
Die äußere rote Ziegelschale zeichnet sich durch ihre angemessene Wertigkeit und Beständigkeit aus – gleichzeitig wirkt das vorgeschlagene Material zurückhaltend und ortsverbunden. Die Fassade wird durch die einzelnen Fensteröffnungen und das Mauerwerksrelief gegliedert und strukturiert. Die Leibungen und sowie die Faserzementsimse sind in dem klassischen Ziegelrot ausgeführt um ein möglichst monolithisches und wertiges Erscheinungsbild zu erreichen.
Ergänzt wird die Fassadengestaltung durch großflächige begrünte Felder in Form von immergrünen "living walls", welche in einem unregelmäßigen Duktus an allen Fassadenseiten realisiert wurde. Die Fassadenbegrünung reagiert auf die unterschiedlichen Jahreszeiten und verleiht dem Gebäude über das Jahr hinweg ein wechselndes natürliches Kleid und dient zugleich der Verbesserung des vorherrschenden Microklimas.
Transparente Flächen sind im gesamten Gebäude als hochwärmegedämmte Aluminiumelemente mit 3-fach Verglasung und Dreh-Kipp-Flügeln für die natürliche Be- und Entlüftung realisiert.
Maßgebende Faktoren für die Ausführung des Gebäudes sind Langlebigkeit, Hochwertigkeit, Robustheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Weiter wird besonderer Wert auf ökologische Aspekte wie den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Auswahl gesundheitlich unbedenklichen Materialen gelegt.
Energetische Konzeption und Wirtschaftlichkeit
Vorgesehen ist ein ganzheitliches, regeneratives Energie- und Versorgungskonzept, aufbauend auf die für das Quartier vorgesehene Konzeption eines energieeffizienten Wärmeverteilnetzes mit Hoch- und Niedertemperatur.
Demnach erfolgt die Niedertemperaturversorgung durch einen Abwasserwärmetauscher und eine Wärmepumpe, die Hochtemperaturversorgung wird von einem energieeffizienten Blockheizkraftwerk überommen. Dieses liefert außer Wärme auch Strom, der für den Betrieb der Wärmepumpe verwendet wird.
Alle Aufenthaltsräume sind an eine mechanische Lüftungsanlage mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung und maximalem Wirkungsgrad angeschlossen. Im Winterbetrieb wird der Abluft im regenerativen Wärmeaustauscher die Wärme entzogen und auf die Außenluft übertragen. Die Zuluft wird über Schlitzauslässe in den flurseitigen Deckenkoffern den Räumen zugeführt, die Abluft über die Flurbereiche abgesaugt. Die erforderlichen Luftmengen werden über CO2- und Temperaturfühler bedarfsabhängig geregelt. Die Lüftungsanlage wird auch für eine Sommernachtskühlung eingesetzt. Die Raumheizung erfolgt über die Lüftungsanlage, unterstützt wird die Lüftung zusätzlich über sogenannte Heiz- und Kühlsegel an der Decke, welche gleichzeitig auch für die sommerliche Kühlung oder zum Heizen im Winter herangezogen werden können.
Die solaren Lasten werden durch die vorgeschlagene Fassadengestaltung reduziert. Dies sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Außenbezug, natürlicher Belichtung und einer Reduzierung des sommerlichen Wärmeeintrags. Ein außenliegender Sonnenschutz in Form von Raffstores unterstützt die Reduzierung der solaren Lasten zusätzlich.
Die Beleuchtung in allen Bereichen ist über eine tageslichtabhängige Lichtsteuerung gleich bleibend geregelt und je nach Nutzung stufenweise schaltbar.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
78,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
93,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
13,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
82 %
Warmwasser
5 %
Beleuchtung
8 %
Lüftung
3 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
2 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
500
Anzahl Klassen
25
Anzahl Schüler
780
Anzahl Stellplätze
190