Architekturobjekte
Modehaus Modissa
8001 Zürich, Bahnhofstrasse 74, Schweiz
Mit freundlicher Unterstützung von VETROTECH Saint-Gobain
Mit freundlicher Unterstützung von VETROTECH Saint-Gobain
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Bahnhofstrasse 74, 8001 Zürich, Schweiz
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
04.2015
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Blendfrei shoppen
Nach einem Jahr Umbauzeit wurde im Frühjahr 2015 das Modehaus Modissa in der Bahnhofstraße in Zürich wieder eröffnet. Von außen erscheint die denkmalgeschützte Metallfassade aus dem Jahr 1975 nahezu unverändert, erst im Inneren zeigt sich ihre Besonderheit: Das elektronisch tönbare Sonnenschutzglas SageGlass schützt das Gebäudeinnere vor Überhitzung, lässt jedoch gleichzeitig Tageslicht hinein und ermöglicht die Auswahl hochwertiger Mode bei freier Sicht nach draußen und optimalem Raumkomfort.
Blickfang des Modissa-Hauses ist die erkerartige Eckpartie, die eine schwungvolle Überleitung von der Uraniastraße zur Bahnhofstraße bildet. Die geschosshohen Verglasungen lassen viel Tageslicht ins Innere des Modehauses und gewähren gleichzeitig freie Sicht aus den Verkaufsräumen des Modehauses auf die Zürcher Bahnhofstraße. Für das komplett neue Inneneinrichtungskonzept zeichnen der Mailänder Architekt und Designer Matteo Thun und Partner verantwortlich.
Die feinmaschig strukturierte Metallglasfassade besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Sonderelementen als rahmenlose Ganzglasfassade. Aus Denkmalschutzgründen durften zwischen dem zweiten und fünften Geschoss keinerlei außen liegenden Verschattungen angebracht werden und auch von innen sollten die Kunden bei jedem Wetter freie Sicht auf die Bahnhofstraße haben – auch bei blendender, tiefstehender Sonne. Aus diesen Gründen kam das elektrochrome Sonnenschutzglas SageGlass zum Einsatz. Das elektrisch tönbare Glas kann je nach Wetterlage in verschiedener Weise verändert werden: Die Fensterbereiche Süden, Südosten und Osten können gleichzeitig oder getrennt getönt werden. Zwei auf dem Dach installierte Sensoren tönen die gesamte Fassade abhängig von Lichtintensität und Sonnenstand automatisch. Außerdem kann SageGlass in jeder Etage manuell geschaltet werden. Auflage des Denkmalschutzes war auch, den historischen Bronzefarbton der Fenster zu erhalten. Daher entwickelte SageGlass – ergänzend zu den Standardfarbtönen – die Fenster im originalen Farbton, sodass die Bronzetöne der Metallfassade und die der Fenster miteinander harmonieren wie im Jahr 1975, als der Schweizer Architekt Werner Gantenbein den Neubau schuf.
Als sogenanntes elektrochromes Glas kann SageGlass völlig geräuschlos elektronisch verdunkelt oder aufgehellt werden – bedarfsgenau entweder automatisch oder manuell per Knopfdruck oder Touchscreen. So lassen sich Tageslichteintrag, Solarwärme und Blendschutz individuell steuern. Die freie Sicht nach außen bleibt in jedem Verdunkelungszustand erhalten – damit die Kundinnen des Modissa-Modehauses auch bei sommerlichem Sonnenschein blendfrei, bei angenehmen Temperaturen und somit ganz entspannt in den neusten Kollektionen renommierter Modemarken und angesagter Designerbrands stöbern können.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Lichtdurchlässigkeit von SageGlass lässt sich über vier Stufen zwischen 1 % und 60 % regulieren Diese Reduktion mindert neben dem Schutz vor grellem Sonnenlicht auch den Wärmeeintrag. So sorgt das Glas selbst in lichtdurchfluteten Räumen bei hohen Außentemperaturen für ein angenehmes Raumklima. Eine Studie von Hilson Moran zeigt zudem, dass SageGlass den Energieaufwand im Vergleich zu hinterlüfteten Doppelfassaden um 5 % und zu außenbeschatteten Fassaden, je nach Gebäudestandort, um bis zu 13 % senkt.
Das Herzstück von SageGlass, die elektrochrome Beschichtung, befindet sich geschützt vom Glasaufbau auf der Innenseite der Scheibe und besteht aus fünf Keramiklagen. Beim Anlegen einer schwachen elektronischen Niederspannung von lediglich fünf Volt verlagern sich Lithiumionen und -elektronen von einer elektrochromen Lage in eine andere und verdunkeln dadurch das elektrochrome Glas. Ein Aufheben der Spannungspolarität bewirkt, dass die Ionen und Elektronen in ihre ursprüngliche Lage zurückkehren, wodurch das Glas in den klaren Zustand zurückkehrt.
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