Architekturobjekte
Modernisierung eines Wohnquartiers im Stadtteil Wickede
Mit freundlicher Unterstützung von AEG Haustechnik
Mit freundlicher Unterstützung von AEG Haustechnik
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
01.2013
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Nachhaltig modernisieren, und dies in ganzheitlichen Konzepten – das ist seit vielen Jahren erfolgreicher Fahrplan der Dortmunder Gesellschaft für Wohnen mbH, kurz DOGEWO21. Als wichtigste Bauaufgabe sieht das Wohnungsunternehmen heute die Modernisierung von Bestandsimmobilien in seniorengerechte Wohnanlagen, denn barrierearmer Wohnraum mit hochwertiger Ausstattung ist gefragt. „Wohnimmobilien sind nachhaltig, wenn Menschen gerne darin wohnen“, berichtet Regine Stoerring, Pressesprecherin von DOGEWO21. „Deshalb müssen Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Wertsteigerung einer Immobilie in sehr engem Zusammenhang stehen mit Lebensqualität, Individualität, Wohnkomfort, Behaglichkeit und Ästhetik.“ Das genau dies der richtige Ansatz zur nachhaltigen Immobilienbewirtschaftung ist, meint auch Ulrich Nowak, Bauleiter Großmodernisierung von DOGEWO21: „Wir müssen den demografischen Wandel als Tatsache akzeptieren und auf ihn reagieren. Wir müssen alles dafür tun, damit Wohnraum langfristig attraktiv bleibt – für unsere treuen und für neue Mieter.“
Sanierungspaket sinnvoll geschnürt und umgesetzt
Kontinuierlich wurde seit August 2012 die in die Jahre gekommene Quartiersbebauung mit 82 Wohnungen in Dortmund-Wickede in Angriff genommen und dafür rund 1,8 Mio. Euro investiert. Drei 5½-geschossige Gebäude mit jeweils 22 Wohneinheiten und vier Doppelhäuser à vier Wohnungen erhielten neue Dacheindeckungen, Fassaden wurden gedämmt und gestrichen, ein Großteil der Fenster getauscht und alle Balkone saniert. Die Hauseingänge und sämtliche Wohnungen sind seit Jahresbeginn 2013 barrierefrei zugänglich, über neue Aufzuganlagen in den Punkthäusern können auch die Zwischengeschosse angefahren werden. „Den Vollwärmeschutz als einziges anzustrebendes Ziel zu sehen, ist wegen der zunehmenden Lüftungsproblematik nicht unbedingt sinnvoll. Wir erkennen, dass es bei der konkreten Quartiersplanung effektivere Methoden gibt, um Energie zu sparen, beispielsweise durch den Austausch und die Optimierung von Systemen zur Heizung und Warmwasserbereitung“, berichtet Ulrich Nowak. „Hier haben wir einiges getan.“
Haustechnische Probleme fortschrittlich gelöst
Früher war für die Mieter bei jeder Warmwasserentnahme Vorsicht geboten: Extreme Temperaturschwankungen waren ärgerlich und unangenehm, doch kann eine Verbrühung oder ein kurzer Kälteschock unter der Dusche für ältere Menschen gesundheitliche Folgen haben. Auch bei der Wärmeverteilung stieß die alte Gas-Etagenheizung immer wieder an ihre Grenzen. So wurden Heizkörper oft dann warm, wenn Wärme nicht angefordert war, anderswo trugen komplett aufgedrehte Heizkörper nur ungenügend Wärme in den Raum. Eine neue Lösung sollte dauerhaft Abhilfe schaffen.
Während der umfangreichen Baumaßnahmen erfolgte deshalb die Umrüstung von Gasthermen auf eine moderne dezentrale Wärmeversorgung. Ziel war es, mit der Neuinstallation den steigenden Kosten für Gas, aber auch für die aufwändige Wartung und Instandhaltung entgegenzuwirken. Zudem wollte DOGEWO21 den Wärmekomfort verbessern und dafür sorgen, dass Trinkwasser stets hygienisch einwandfrei fließt. Die mit der dezentralen Warmwasserbereitung einhergehende Entbindung von der gesetzlichen Legionellenuntersuchungspflicht (gemäß der aktuellen Trinkwasserverordnung, Stand November 2011) stand als ein weiterer zeit- und kostensparender Vorteil im Fokus.
Mit diesen Vorgaben von Ulrich Nowak und der Abteilung Beschaffung entschied sich die DOGEWO21 für ein zukunftsfähiges System, das die Ansprüche der Mieter in höchstem Maße erfüllt und zudem Möglichkeiten eröffnet, zu einem späteren Zeitpunkt auf andere Energieträger umzusteigen oder diese einzubinden. Die Wahl fiel auf einen neuen Gasbrennwertkessel mit Pufferspeicher für jedes Wohnhaus sowie auf moderne Wärmeübergabestationen der Baureihe WHT 23-2 von AEG Haustechnik. Der Vorteil dieser dezentralen Wärmeversorgung besteht darin, dass durch die Nutzung vorhandener Versorgungsstrukturen nicht nur geringere Investitionskosten entstehen, sondern auch die Belästigung der Hausbewohner durch die Bauarbeiten gemindert werden. Der Umbau von Gas-Etagenheizungen auf die neuen Wärmeübergabestationen ist ohne großen Aufwand möglich.
Die Ausführung erforderte nur kurze und aufwandsminimierte Leitungsführungen mit nur einem gebäudeweiten Heizungsstrang (Vor- und Rücklauf). Anschließend wurde das vorhandene Gasrohrnetz außer Betrieb genommen, die Rohre ausgeblasen und die Gastherme in den Küchen entfernt. Pro Wohnhaus befindet sich jetzt nur noch ein Gaszähler an einer neuen Gasleitung. Jede der 82 Wohneinheiten verfügt über eine AEG Wärmeübergabestation, WTH 23-2, die unauffällig in einem Wandschrank im Flur platziert ist. Für die Mieter in Dortmund-Wickede blieb durch diese Lösung der Charakter der gewohnten Gas-Etagenheizung erhalten: die individuelle Heizungsregelung, die bedarfsgerechte Nutzung von Trinkwasser und eine exakte Verbrauchserfassung pro Wohnung, die jetzt von einem Energiedienstleister über Funk ausgelesen wird.
Sparsam und umweltschonend auf Erdgasbasis
Die Gasheizzentrale im Keller versorgt sämtliche Wohnungen mit Heizungswasser. Erst in der AEG Wärmeübergabestation erfolgt die Umwandlung der Wärmeenergie in Raumwärme bzw. Warmwasser. Dies geschieht bedarfsgerecht über einen für die Anlage optimal ausgelegten Plattenwärmetauscher. Er erwärmt das kalte Trinkwasser im Durchfluss präzise auf die voreingestellte Temperatur. Bei vielen Wohnungen ist auf Wunsch der Mieter der integrierte Verbrühschutz aktiviert, sodass die Warmwassertemperatur 43°C am Auslauf nicht übersteigt. Die Technologie des Wärmetransfers, das Thermo-Fluid-System (TFS), ist der Garant für eine gradgenaue und konstante Wassertemperatur und erspart den zusätzlichen Einbau von Thermostatbatterien. Das System bietet eine sofort reagierende und zuverlässige thermostatische Temperaturregelung. Im Vergleich zu anderen Systemen schafft es einen konstant hohen Wärmekomfort – unabhängig von der aktuellen Vorlauftemperatur.
Besonders komfortabel und exakt nach ihren Bedürfnissen regeln die Mieter die Räumwärme. Dies geschieht über einen bedienfreundlichen AEG Raumtemperaturregler WHT-RT mit elektronischer Wochenzeitschaltuhr, der die Raumwärme effektiv reguliert, eine individuelle Nachtabsenkung ermöglicht, den genauen Wert anzeigt sowie einfach und komfortabel in der Handhabung ist. Die 7-Tage-Programmierung des WHT-RT gestaltete sich sehr einfach und schnell. „Dieser Raumregler erhöht den Wohnkomfort für unsere Mieter enorm“, erläutert Ulrich Nowak.
„Wir sind der Überzeugung, für dieses Wohnquartier in Dortmund-Wickede insgesamt die beste Lösung gefunden zu haben“, fasst Regine Stoerring zusammen. Dies betrifft auch die Sicherheit bei Gasanlagen. „Die Gaszentralen in den fünf Heizungskellern sind jetzt auf dem neuesten Stand, in den Etagen haben wir aber kein Gas mehr – weder zum Kochen noch zum Heizen. Das nimmt uns die Sorge vor Manipulation an Gasverteilungsanlagen und vor Gasunfällen durch offene Flammen.“ Um die korrekte Funktionsweise der früheren Gas-Etagenheizungen zu sichern und damit nicht zu viel Kohlenmonoxid entsteht, musste die Anlage jährlich gewartet werden, ein Kaminkehrer überprüfte regelmäßig die Funktion der Gastherme. Künftig entfallen hierfür Zeit- und Kostenaufwand.
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