Architekturobjekt 46 von 86

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer


Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Franz Arlart

Modellfoto - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Skizze I Genius Loci - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Modellfoto - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Lage Bauplatz - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Modellfotot - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Lageplan - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Grundriss I EG - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Grundriss I OG - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Dachaufsicht - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Längsschnitt - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Ansicht West - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Querschnitt - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Perspektive I Kaminzimmer - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Perspektive  I  Blick auf Grünten - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Perspektive  I  Blick auf Quelltauchbecken - Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur und Stadtplanung, Franz Arlart

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Sonstige

Universität Stuttgart

Kelperstraße 11

70192 Stuttgart

Deutschland

Verwendete Produkte

thyssenkrupp Steel

Stahlbau-Hohlprofile

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Mountain Bridge - ein Refugium für Ruhe- und Stillesuchende in den Allgäuer Alpen

„Das Bild einer schönen Landschaft, die Stille der Einsamkeit in alpiner Umgebung enthalten das köstliche Gut, dessen die moderne Welt dringend bedarf,“ so beschreibt Jean Jacque Rosseau die gegenwärtige Sehnsucht des Menschen nach Ruhe und geistiger Einkehr in unserer globalisierten, immer schneller werdenden Welt.

Nutzung und Gebäudeart
In der Nähe einer kleinen landwirtschaftlich genutzen Alpe im Allgäuer Stubachtal sollte für eine kleinere Gruppe ein Refugium geplant werden. Der Rückzugsort mit dem auf das Wesentliche beschränkten Raumprogramm dient zur Entspannung und Ruhefindung.
Entwurfsbestimmende Parameter sind die Situierung des Bauwerks in der Berglandschaft mit der zugehörigen Definition und architektonischen Formulierung des Bezugs zwischen natürlichem Umfeld und menschengemachtem Bau, der Umgang mit der durch die Hanglage vorgegebenen Ausrichtung sowie auch gestalterische, funktionale und konstruktive Überlegungen.

Gestalterische Vorgehensweise
Die Basis für den Entwurf sind in den drei prägenden Merkmalen dieses besonderen Ortes auf 1390m zu finden. Durch ein mehr als 80m langes Gebäude soll der Ausblick auf den Grünten, den angrenzenden Tennenmooskopf und das Panorama auf die Allgäuer Hochalpenkette in Einklang zueinander stehen. Dabei soll eine 6m hohe massive Nagelfluhfelswand mit den Mauerresten der im vergangenen Jahrhundert verfallenen Alpe Hirschgund durch diesen langgezogenen Baukörper verbunden werden. Dennoch wirkt der punktuell über Stützen aufgeständerte Gebäuderiegel filigran, leicht und schwebend in der Landschaft stehend, auch wenn er als technisches, von Menschen geplantes Artefakt selbstbewusst mit seiner weißen Farbgebung hervortritt.

Gemäß dem Postulat von Adolf Loos: „Baue nicht malerisch. Überlasse solche Wirkung den Mauern, den Bergen und der Sonne,“ und „Die Ebene verlangt eine vertikale Baugliederung; das Gebirge eine Horizontale“, soll das Gebäude sich dem Naturwerk der Berge zurücknehmen.

Filigrane Stahltragstruktur mit eindeutig gegliederten Räumlichkeiten und Aufenthaltsbereichen
Als öffentlicher Aufenthaltsbereich mit Quelltauchbecken fungiert dabei die ehemals bedeutsame, um 1900 durch ein Unwetter zerstörte Sennalpe Hirschgund, die wieder mit Leben und Aktion gefüllt werden soll. Dem entgegengesetzt charakterisieren die ruhigen Nagelfluhwände im Norden den privaten Bereich, folglich ist auch der Grundriss in seinen Nutzungen gegliedert. Räume werden über eingestellte Möbel und Funktionselemente mit Rücksprüngen zur Decke des Baukörpers geschaffen. Lediglich im privaten Wohn- und Schlafbereich sind abgetrennte Räumlichkeiten nötig. Die großzügigen drei Schlaflager für insgesamt 18 Personen sind mit getrennten WC / Bad und klappbaren Metallstockbetten (je nach Zimmerbelegung) ausgestattet.

Dem leichten auf ein Minimum reduzierten Stahltragwerk wird ein massiver, „aus der Erde wachsender“ Stampfbetonkern (als Materialanalogie zum vorherrschenden Nagelfluhgestein) untergestellt. Dieser konträr zum Wohnbereich zu unterscheidende Baukörper weist einen geschlossenen, beschützenden „Höhlencharakter“ auf, was seine Nutzung als Wellness- und Saunabereich widerspiegelt.

Materialität
Die Materialität der verwendeten Werkstoffe ist von außen in einer weiß lackierten Stahltragstruktur mit weißem Kalkkiesdach und grau-weißen Metallblech-Schiebeläden an der östlichen Veranda zu kennzeichnen. Rahmenlose Skyframe Schiebefenster geben freien Blick in die Berglandschaft. Im Innenraum hingegen soll in Tradition des Typus Berghütte ein warmer Charakter durch bandsägeraue Eichendielen und Möbel in heimischer Weißtanne entstehen.

Konstruktion
Insgesamt sollte auch konstruktiv durch Element- und Modulbauweise mit einfacher statischer Punktfundamentgründung eine angemessene Art und Weise für den alpinen Bauvorgang gefunden werden. Eine momentübertragende Verbindung gegen Windkräfte ist durch eine Fundamenteinspannung am westlichen Ende an der Felswand bzw. über biegesteife Verbindungen mit dem darunter gestellten Betonbaukörper möglich. So wirkt das filigrane, fast schwebende weiße Stahlgerüst aus offenen Profilen sehr ästhetisch anmutend. In die vorelementierten Stahltragmodule werden zudem Holzkassettenplatten mit aussteifender Wirkung (durch Schubstahlverbindungen) eingesetzt. Der Transport auf die Baustelle ist mit Helikoptern zu bewerkstelligen.

Nachhaltigkeit
Der lange horizontale Baukörper kennzeichnet sich durch ein klares und eindeutiges architektonisches Konzept. Ohne den Einfluss kurzlebiger modischer Strömungen bewegt er sich in Tradition der bis heute nachhaltigen Formensprache der klassischen Moderne bzw. der Bauhaus Architektur. Nachhaltig wird zudem mit dem Lebensraum der alpinen Natur umgegangen. So sind baulich nur minimale Eingriffe (Punktfundamentierung, Betonsockel) vorgesehen.
Nicht zuletzt das Materialkonzept mit heimischen Werkstoffen im Innenraum (Allgäuer Weißtanne) und ein auf die Zukunft ausgerichtetes Energiekonzept zeigen, inwiefern auch bei nicht alltäglichen Bauaufgaben nachhaltig und resourcenschonend vorgegangen werden kann.

Wirtschaftlichkeit
Bauvorgänge im schwer zugänglichen alpinen Raum sind meist sehr aufwendig und kostenintensiv. Daher wurde versucht durch ein möglichst großes Maß an Vorfertigung die Arbeiten am Bauplatz vor Ort gering zu halten. Ein ausgeklügelter Montageleichtbau aus Stahltragelementen und Holzkassetten mit identischen Abmessungen kann dies garantieren. Durch das Konzept des aufgeständerten Baukörpers sind lediglich vor Ort zu gießende Punktfundmente notwendig, auf unter großen Aufwand und in dieser Höhe nur schwer durchzuführenden Plattengründungen kann verzichtet werden.

Beschreibung der Besonderheiten

Innovation
Der für den Entwurf ausschlaggebende Grundsatz, den Landschafts- und Bergraum konstruktiv möglichst nicht zu berühren und zu verletzen, stellt konzeptionell einen neuen Gedankenansatz zur Errichtung von Berghütten und -unterkünften dar. Neben der gestalterischen architektonischen Innovation, ist ein neuer Ansatz für die autarke Versorgung im alpinen Baugelände untersucht worden.
So ist konzeptionell eine Bauteilaktivierung mit PCM Einlagerungen in Deckenelementen über neu entwickelten, bsiher nicht vermarkteten Akkustikdämmplatten in den Deckenkassetten gedacht. Über Erdwärmesonden wurde die Wärmeversorgung für die Wintermonate entwickelt und rechnerisch dimensioniert.

Auszeichnungen

Anerkennung Förderpreis des Deutschen Stahlbaus 2016

Schlagworte

Bauen in den Bergen, Stahlbau, Allgäu, Berghütte, Skelettbau

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