Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2015: Teilnehmer
Moving Spaces
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bergische Universität Wuppertal, Architektur, Alexander Drachenberg
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Bergische Universität Wuppertal, Architektur, Alexander Drachenberg
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
313 m³
Bruttogrundfläche
115 m²
Nutzfläche
70 m²
Verkehrsfläche
7 m²
Wohnfläche
64 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus, wenn ein Haus einen Verbrauchshorizont vorgibt? Welche sozialen Möglichkeiten bieten autarke Baukörper? Welche Ökonomische Implikationen entfalten sich im subsistenten Zusammenleben von Menschen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet das Budget, welche Nutzungskonzepte sind denkbar, wie können flexible Anwendungsszenarien baulich gelöst werden? Welches Potential bietet kostengünstiger Selbstbau? Wie sieht die Zuwegung aus?
Ein Schwerpunkt liegt in der Realisierbarkeit und den Kosten. Der Materialwert darf 15.000€ pro Person nicht übersteigen. Darin enthalten sind alle Gebäudeteile samt sanitären Anlagen, die autarke Strom- und Wasserversorgung, Heizmöglichkeit, Küche, Vorrichtungen zum modularen, reversiblen Bauen, und die Zuwegung. Der Bau muss, trotz Dauerhaftigkeit ausgerichteter Konstruktion, de- und remontierbar sein. Bei der Konstruktion ist der Aspekt des einfachen Selbstbaues wichtig.
Das Bauen verantwortet über 40 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen und ist somit eine der Hauptstellschrauben im Kampf gegen den Klimawandel.
Ziel meines Entwurfes ist es keinen negativen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, sondern autark, kostengünstig, nachhaltig, de- und remontierbar zu funktionieren. Das Projekt zeigt die Möglichkeiten und Techniken eine saubere Energiebilanz zu erzielen. Es war mir wichtig das nicht nur die Autarkie gewährleistet ist, sondern auch biologische, regionale und recycliebare Materialien verwendet werden. Dabei wurde ein Limit von 15.000€ pro Bewohner für Materialkosten gesetzt. Da mein Baukörper für drei Personen ausgelegt ist, hatte ich somit ein Budget von 45.000€. Die Zielgruppe waren vorallem Studenten mit dem Aspekt eines ökonomischen und ökologischen Zusammenleben.
Beschreibung der Besonderheiten
Anfallendes Regenwasser wird über das Dach zu Zisternen in den Balkon-Seiten geleitet und gespeichert. Ein eingebauter Ultrafilter bereitet das Regen- zu Trinkwasser auf. Benötigtes Wasser für WC-Spülung und Gartenbewässerung wird nur grob filtriert ins System eingeführt. Warmwasseraufbereitung funktioniert mit Hilfe eines Durchlauferhitzer statt. Diese Methode scheint für mich am effizientesten, da Wasser "just in time" erwärmt wird. Ein Kombi-Speicher ist nicht erforderlich, somit ist auch kein Energieverlust durch Transmission vorhanden.
Ein hocheffizienter Warmluftofen versorgt das Gebäude mit genügend Wärme. Als Brennstoff dient das Schnittholz eines lokalen Bauunternehmen. Extrudierte Pfosten und Riegel in der Glasfassade sorgen für eine Verschattung des Innenraumes bei Hoch stehender Sonne im Sommer. Alle Bauteile sind gemäß EneV 2014 kalkuliert und bestehen den gängigen Anforderungen.
Verbaut wurden hochwertige und nachhaltige Materialien die möglichst natürlichen Ursprung stammen. So besteht die Konstruktion fast ausschließlich aus Holzwerkstoffen, welche mittels Haupt- und Nebenträgerverbindungen de- und remontierbar sind. Mit Hilfe einer genauen Statik- und Tragwerksanalyse wurden Querschnittgrößen und Konstruktion optimiert um Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden. Der Baukörper ist so geplant. dass es möglich ist das Gebäude in Scheiben zu demontieren und an anderer Stelle wieder aufzubauen. Schraubfundamente gewährleisten eine Adaption an unterschiedliche Untergründe. Um eine hohe Recyclierbarkeit zu gewährleisten, wurden nur unverleimte KVH benutzt. Als Dämmung verwendete Ich Isofloc, da diese aus alten, aufgeflocktem Zeitungspapier besteht und zudem eine sehr gute Dämmeigenschaft besitzt. Auch Fassadenbahn und Dampfsperren basieren auf ökologischer Basis und bestehen zu einem großen Teil aus faserverstärkten Papieren. Die Bretter für die Holzfassaden sind wiederverwertete Holzbretter von ausrangierten Langrohrpaletten. 18mm OSB-Platten bedecken die Dämmebene von Außen und dienen außerdem der Aussteifung. Die Innenbekleidung besteht aus Pinus Elliottii Sperrholzplatten, welche optisch ein warmes Raumklima erzeugen.
Das Grundprinzip basiert auf der Idee mehrere Funktionen auf einer Fläche zu vereinen. Das Gebäude besteht aus drei bzw., im transformierten Zustand, vier Geschossen. Im Erdgeschoss befindet sich der Sanitärbereich und das Wohnzimmer mit offener Küche. In den Etagen darüber befinden sich drei Plattformen mit je halber Raumhöhe. Die mittlere Ebene wird im aktivierten Zustand zwischen der Oberen und Unteren hervorgezogen, sodass alle drei Schlafräume mit voller Raumhöhe nutzbar werden. Wenn die Schlafräume nicht genutzt werden, lässt sich die andere Hälfte, das Wohnen, aktivieren und es entstehen zwei Galerien mit außenliegenden Terrassen. Die Galerieebenen sind so geplant, dass ein Luftraum alle Geschosse miteinander verbindet und so der Vertikale Raum belebbar wird. An den langen Hausseiten sind jeweils ein Wandregal in voller Haushöhe positioniert. In diesen 60cm breiten Wandregalen sind auch alle vertikalen Verkehrswege in Form von Leitern eingelassen. Diese Art der Zuwegung spart Platz und bietet umso mehr Wohn- und Stauraum.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Holz
Energetische Kennwerte
Stromverbrauchswert
46,42 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Warmwasser
44 %
Beleuchtung
3 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
3
Anzahl Betten
3
Anzahl Wohneinheiten
1