Architekturobjekt 16 von 37

Architekturobjekte


MRT-Forschungsgebäude Berlin

13125 Berlin, Robert-Rössle-Straße

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Bild 1 - MRT-Forschungsgebäude Berlin

© Huthmacher, Werner

Bild 2 - MRT-Forschungsgebäude Berlin

© Huthmacher, Werner

Die Fassade besteht aus weiß beschichtetem Streckmetall, das als Sonnenschutz dient und die Arbeitsräume durch feine Perforierungen mit gleichmäßig gefiltertem Licht versorgt - MRT-Forschungsgebäude Berlin

© Huthmacher, Werner

Großzügige Öffnungen in der Fassade bringen das Weiß der Erschließungszonen zum Strahlen - MRT-Forschungsgebäude Berlin

© Huthmacher, Werner

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Robert-Rössle-Straße, 13125 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2010

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Glass Kramer Löbbert Architekten GmbH

Schlesische Str. 27

10997 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 6003169-0

info@glasskramerloebbert.de

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

340 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das zu planende Gebäude sollte den ersten Baustein eines neuen Instituts für experimentelle und klinische Forschung bilden. Das Projekt auf dem Berliner Campus des Max-Delbrück-Centrums (MDC) für molekulare Medizin wurde in Kooperation von MDC, Physikalisch-Technischer Bundesanstalt, Charité Universitätsmedizin und Fa. Siemens initiiert.
Die Aufgabenstellung für das neue MRT-Forschungsgebäude forderte  eine funktional-organisatorische Lösung für ein kompaktes Raumprogramm von rund 340 m² NF mit der Option einer zukünftigen Erweiterung auf etwa die doppelte Fläche.
Neben der spezifischen Organisation der MRT-Untersuchungseinheit waren eine Anzahl an Auswerteräumen und Büros unterzubringen und die Belange von magnetischem Streufeld und besondere Konstruktionsbedingungen für die Geräteaufstellung zu berücksichtigen.
 
Organisation und Strukturierung
Die kubische Architektur des technisch sehr anspruchsvollen Gebäudes folgt einer von innen entwickelten Logik:
Um eine möglichst kompakte und schlüssige Organisation zu erreichen, wurde der große Magnet mit seinem hallenartigen Aufstellraum ins Zentrum des Gebäudes gesetzt. In schalenartigem Aufbau legen sich darum von innen nach außen unterschiedliche funktionale Schichten: In unmittelbarer Nähe um den Magneten befindet sich die 250 t schwere Magnetfeld-Abschirmung aus bis zu 35 cm starken massiven Stahlplatten sowie die Hochfrequenz-Kabine als faradayscher Käfig.
Darauf folgen die Zone der technischen Erschließung und der ringförmig laufende Gang mit den angebundenen Vertikalerschließungen.
An zwei Seiten sind außenliegend die Auswerte- und Besprechungsräume untergebracht – mit einem regelbaren Bezug zur Umgebung:
Dies ermöglicht es, die äußerste Schicht als umlaufenden Balkon mit einer vorgestellten Hülle aus geschoßhohen, filigranen Streckmetallelementen, die sich vor den Fenstern individuell auf- und zuschieben lassen, zu gestalten.
Das Gebäude beherbergt neben dem reinen Forschungs-7-Tesla MRT noch einen klinisch erprobten 3-Tesla MRT für die erforderlichen Referenzmessungen sowie einen 9,4-Tesla MRT für Kleintieruntersuchungen. Die drei MRT-Geräte ergänzen sich zu einer besonders vielseitig ausgestatteten Forschungseinrichtung.
 
Fassadenaufbau
Die bodentiefen Fenster sämtlicher fassadenseitiger Räume öffnen sich nach außen zu dem auf allen drei Ebenen umlaufenden Balkon aus Gitterrosten.
Die davor befindliche Ebene aus in Rahmen gespanntes Streckmetall hat vor jedem Fenster ein geschosshohes Falt-Schiebe-Element, welches von Hand betätigt wird. Dadurch lassen sich Sonnenschutz und Außenraumbezug ganz individuell einstellen. Wichtig war uns die Entwicklung einer möglichst einfachen Konstruktion, die intuitiv und dauerhaft leicht zu bedienen ist. Die massiven Bauteile sind als einschaliges Poroton-Mauerwerk mit bodentiefen Lochfenstern und mit einem durchgefärbten Putz erstellt. Die Streckmetallfassade mit den beweglichen Rahmen ist aus weiß beschichteten Aluminiumprofilen und Blechen und wird über die aus verzinktem Stahl bestehende Unterkonstruktion mit dem massiven Baukörper verbunden.
 
Der Fokus lag bei der Entwicklung der Haut auf dem feinen Grat zwischen einem von innen durchlässig wirkenden Kleid und einer zugleich von außen als markanter Kubus erlebbaren Figur. Die reduzierte, helle Farbigkeit (gebrochenes Weiß für das „Gewebe“ und ein warmes helles Grau für den dahinter liegenden Putz) unterstützt den hohen Abstraktionsgrad der Gebäudeerscheinung. Dabei war den Architekten wichtig, dem besonderen, nicht so leicht fassbaren Inhalt des Forschungsneubaus eine Entsprechung in der Wirkung zu verleihen. So lebt das Haus von außen ganz von der Leichtigkeit des feinmaschigen Kleides. Das darauf fallende oder heraus scheinende Licht versetzt die Präsenz des Hauses gewissermaßen in verschiedene Aggregatzustände: Von glänzend-glatt bis durchscheinend-tief.
 
 

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