Architekturobjekt 53 von 177

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Münchner Terrassen - Ein Haus für München und seine Gäste

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für Architektur, Jakob Bader

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für Architektur, Jakob Bader

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2021

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Landeshauptstadt München ist mit ihren knapp 1,5 Millionen Einwohnern ein national als auch international bedeutender Bildungs-, Wirtschafts- und Kulturstandort und steht so zugleich im Wettbewerb mit anderen Großstädten. Ein repräsentatives Gebäude am zentral gelegenen Maximiliansplatz soll dem persönlichen Informationsaustausch dienen und einen weiteren Standortvorteil bilden. Das vielfältige Raumprogramm sieht hierzu unter anderem ein öffentliches Café, Ausstellungsräume, Konferenzräume, Übernachtungsmöglichkeiten für die Gäste der Stadt, einen Fitnessraum, einen Speisesaal und eine große Dachterrasse vor. Der Entwurf legt hierbei großen Wert auf die Verknüpfung statt bloßen Aneinanderreihung dieser Funktionen. Der Weg durch das Gebäude selbst wird zum Erlebnis.

STÄDTEBAULICHE LAGE
Das Baufeld befindet sich am Maximiliansplatz in München, in unmittelbarer Nachbarschaft zum nordöstlich gelegenen denkmalgeschützten, ehemaligen Regina-Palast-Hotel. Die Baulinie mit 6 Meter Abstand zu diesem konnte nach Rücksprache ignoriert und der Entwurf somit stärker von der Nachbarbebauung abgerückt werden. Der Baukörper wird zum Solitär, zum Pavillon im Park. Hierbei wurde maßgeblich darauf geachtet das überirdische Bauvolumen gering zu halten und den Pavilloncharakter zu erhalten, weder Park noch Nachbargebäude sollten durch ein riesiges Bauvolumen übertrumpft werden. Zugleich bleiben die Baumaßnahmen weitestgehend auf die Fläche des Bestandes, eines zweigeschossigen Zweckbaues mit Nachtclubs, begrenzt. Der denkmalgeschützte Baumbestand kann erhalten werden.





 

Beschreibung der Besonderheiten

STAPPELUNG DER GESCHOSSE
Wie die Schichten einer Torte liegen die einzelnen Geschosse des Entwurfes übereinander. Dem gleichen Konstruktionsprinzip folgend und doch mit jeweils eigenen Charakteristika ergeben sie ein spannendes Gesamtwerk, welches das Interesse des Besuchers weckt, und zeigen zugleich ihre jeweilige Funktion. Das Erdgeschoss ist als offenes Geschoss gestaltet. Ähnlich dem Chiswick House Café von Caruso St John Architects löst sich die tragende Wand in einzelne Stützen auf, dahinter liegt die umlaufende Glashülle als Trennung zwischen innen und außen. Das erste Obergeschoss setzt dagegen auf durchgehende, tragende Wände mit einzelnen bewusst gesetzten großen Öffnungen, die den Blick des Besuchers auf die umgebende Stadt lenken. Kleine Öffnungen ermöglichen den Zugang zu den Terrassen und sorgen durch ihre runde Form zugleich für einen spielerischen Kontrast. Die Außenwand des zweiten Obergeschosses ist als Vierendeelträger gestaltet und ermöglicht so die Belichtung der
Appartments bei zugleich eindeutig ablesbarer Tragstruktur. Das dritte Obergeschoss nimmt die Systematik des zweiten Obergeschosses wieder auf und beherbergt den großen Speisesaal mit Panoramablick auf das Stadtzentrum.

TRAGSYSTEM
Das statische Konstruktionssystem des Entwurfes gibt dem Baukörper seine Struktur. Das statische System trägt nicht nur das Gebäude, im übertragenen Sinne trägt es den gesamten Entwurf und liegt ihm zugrunde. Die massiven, innengedämmten Außenwände aus Beton fungieren als horizontale Tragelemente, im 2. Obergeschoss aufgelöst als Vierendeelträger. Die Kreuzungspunkte der Außenwände liegen in allen Geschossen übereinander. Die vertikale Lastabtragung wird so gewährleistet und klar ablesbar. Der komplexe Entwurf wird verständlich, anstelle einer wahllosen Anordnung der Geschosse und Außenwände wird ein System ersichtlich, eine Struktur, die den Entwurf zusammenhält. Der Baukörper weckt Interesse, er lädt den Besucher ein und verblüfft sodann durch die klar ablesbare Struktur.
Der Erschließungskern mit den Aufzügen und demRettungstreppenhaus trägt zusätzliche Lasten ab. Als Referenzen dienten das Schulhaus in Grono von Raphael Zuber und das Stadion in Zürich von Meili Peter Architekten.

ERSCHLIESSUNGSKONZEPT
Das Gebäude soll für den Besucher erlebbar sein, der Weg durch das Gebäude wird zum Teil des Entwurfes. Hierzu bewegt sich der Besucher in den unteren Geschossen auf zentral angeordneten Rampen nach oben und unten, immer im Blick bleibt dabei das Stadtmodell im ersten Untergeschoss, um welches sich die Rampenanlage windet. Die oberen Geschosse werden sodann durch Treppen erschlossen, die sich im zentralen, von oben und seitlich belichteten, Atrium befinden. Durch den horizontalen Versatz der Treppen wird die nötige Privatsphäre in den oberen Geschossen sichergestellt, zugleich bleibt das Erschließungssystem aber innerhalb eines Raumes und wirkt dadurch großzügig und hell. Das Untergeschoss ist zusätzlich über eine große Sitztreppe, die für Vorführungen genutzt werden kann, direkt aus dem Park heraus zugänglich. Das 1. Obergeschoss ist ebenso durch eine Außentreppe direkt vom Park, beispielsweise für öffentliche Ausstellungen, direkt zugänglich. 
 

Schlagworte

Tragwerk, Gästehaus, München, Rampe, Weg durch das Gebäude, Rampenerschließung, Pavillon, Statisches Konstruktionssystem

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