Architekturobjekt 7 von 8

Architekturobjekte


Münster-Therme, Düsseldorf

40477 Düsseldorf, Münsterstr 13

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Münsterstr 13, 40477 Düsseldorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2003

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Deyle Management GmbH

Krötenweg 13

70499 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 9866-00

info@deyle.de

Bauleistung: Fliesen, Platten

Wirdeier Fliesen GmbH

An der Zechenbahn 2

45731 Waltrop

Deutschland

Tel. +49 2309 2235

wirdeier@fliesen-wirdeier.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Bäderverband

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

4.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Baden wie zu Kaisers Zeiten

Stadtbad aus der Gründerzeit mit Sopro-Produkten denkmalgerecht saniert und renoviert

Baden im Stil der Jahrhundertwende: Die Münster-Therme macht's möglich. Unter strenger Auflage der Denkmalschützer wurde das 1902 gebaute Münsterbad im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf zwei Jahre lang umgebaut und behutsam saniert und renoviert. Im Bereich der Abdichtung und der Fliesenverlegung kamen dabei Produkte aus dem Profi-Sortiment der Sopro Bauchemie zum Einsatz.

Man schreibt das Jahr 1902: Kaiser Wilhelm II. steht an der Spitze des Deutschen Reiches, Robert Bosch erfindet die Zünd-kerze und Louis Renault die Trommelbremse. Und in Europa entdeckt man das Vergnügen, gemeinsam in großen Hallen zu schwimmen. Von den in dieser Epoche errichteten Badtempeln, den sogenannten Kaiserbädern, ist das am 9. April 1902 eröffnete Münsterbad in Düsseldorf eine der wenigen Schwimm- und Badeanstalten, die nicht nur zwei Weltkriege, sondern auch die Neubaumentalität des letzten Jahrhunderts überstanden hat.

"Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad!"

Dem Schwimmbad angegliedert waren ursprünglich Heil-, Dampf-, Wannen- und Duschbäder, weil das enge Zusammenleben in den Städten ein hohes Maß an Hygiene und Reinlichkeit erforderte. Daher galt nicht nur in Preußen: "Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad!". Mit dieser Ausstattung entsprach das Münsterbad den Grundanforderungen an ein Volksbad im deutschen Kaiserreich: behaglich ausgestattet, sauber und beaufsichtigt, mit 22°C warmen Wasser gefüllt, des weiteren gut ventiliert und erschwinglich für jedermann.

Das mitten im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf gelegene Bauwerk hat einen herausgehobenen Keller, ein hochliegendes Erdgeschoss und ein Obergeschoss. Es wird über eine Treppe und eine großzügige Eingangshalle erschlossen. Von dieser Eingangshalle führen drei Treppenanlagen in die verschiedenen Bereiche. Der Baustil ist nicht durchgängig. Elemente aus der Gründerzeit bilden dennoch mit denen des Jugendstils eine harmonische Einheit. Im Oktober 1944 wurde das Bad durch Bombeneinwirkung schwer beschädigt, aber bereits 1945 für die Bevölkerung wieder geöffnet. In der folgenden Sanierungsphase wurden leider viele Elemente des Jugendstils entfernt. Dennoch behielt das Bad seinen einzigartigen Charakter und erfreute sich trotz seines "morbiden" Charmes bis zuletzt größter Beliebtheit. Dies belegt eine Gesamtbesucherzahl von 27.726.639 Gästen, die Bad, Sauna, Wannen- und Duschbäder aufgesucht haben.

Ein Gebäude im neuen, alten Glanz

Der bauliche und technische Zustand des Bauwerks zwangen indes zum Handeln. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte die notwendigen Sanierungsmaßnahmen aus Mitteln der Denkmalpflege und des Sportes. Im 101. Jahr seines Bestehens präsentiert sich die Münster-Therme nunmehr wieder im neuen, alten Glanz und mit erweitertem Angebot, wie beispielsweise einem zusätzlichen Thermalsolebecken im Außenbereich, das man über die Schwimmhalle erreicht.

Die Münster-Therme bezieht ihre einzigartige Atmosphäre insbesondere aus dem basilikalen Gewölbe in Schwimmhalle und Saunatrakt. Die Schwimmhalle erstreckt sich über eine Höhe von drei Geschossen. In den zweigeschossigen Seitenschiffen befinden sich die Umkleiden. Hier findet jeder Gast auf zwei Ebenen verteilt eine eigene Umkleidekabine mit Schrank vor. Die im Original erhaltenen Kabinen wurden mit modernen Materialien ergänzt, so dass sich die schöne Gestaltung mit den heutigen Besucheransprüchen deckt. Daneben schaffen liebevoll zusammengestellte Materialien, stilvolle Details und angenehmes Licht ein auf Erholung ausgerichtetes Ambiente. Tagsüber wird das Bad über ein Lichtband mit Tageslicht durchflutet. Seitliche Schildfenster und das modern gestaltete Giebelfenster, das bei Sonneneinstrahlung Farben in das Bad zaubert, sorgen überdies für eine helle und freundliche Atmosphäre. Am Abend tauchen Unterwasserscheinwerfer das Bad in tiefes Blau. Hochmoderne Technik schafft ein angenehmes
Raumklima.

Abdichtung im Verbund

Keramik dominiert als wesentliches gestalterisches Elemente des Bades und prägt sein stilvolles Ambiente - sei es an Wand und Boden der Halle, im Umkleidetrakt, als Fenstereinfassungen oder als Zierfries im Beckenkopfbereich. Ziel des Denkmalschutzes war eine äußerst behutsame Sanierung des Bades. Daher galt es, möglichst große Teile der historischen Bausubstanz und damit auch die noch intakten Keramikteile zu erhalten. Dort, wo dies nicht möglich war, sollten diese den historischen Fliesen möglichst originalgetreu nachempfunden werden. Beckenboden und Beckenrand wurden durch Fliesenmuster neu gestaltet, die aber ebenfalls an die historischen Vorbilder angepasst wurden. Insgesamt mussten dabei 2.200 m² Keramikbeläge neu verlegt und verfugt werden. Durchgeführt wurden diese Arbeiten von der Wirdeier GmbH, einem renommierten Fliesen-Verlege- und Handelsbetrieb aus dem nordrhein-westfälischen Waltrop.

Bevor dies erfolgen konnte, waren es aber zunächst umfangreiche Ausgleichs- und Abdichtungsarbeiten durchzuführen. Dazu galt es vor allem, eine durchgängige Abdichtungsebene herzustellen. So mussten Teile der Becken nach dem Entkernen zunächst "aufbeboniert" werden, um die für die anschließende Verbundabdichtung und die späteren Verlegearbeiten der Fliesen im Dünnbett notwendige Maßhaltigkeit zu erreichen. Besondere Beachtung wurde dabei auch den Übergangsbereichen geschenkt, also all jenen Bereichen, wo alte und neue Bausubstanz aufeinander trafen. Zum Ausgleich von Unebenheiten und Höhendifferenzen im Boden- und Wandbereich kam u.a. Sopro AusgleichsMörtel zum Einsatz, ein schnellerhärtender, standfester Spachtelmörtel. Das universell einsetzbare Produkt dient zum Glätten und Ausbessern von Boden- und Wandflächen aus Beton, aber auch als Gefällespachtel zum Herstellen von Gefälleaufbauten in Feucht- und Nassräumen.

Um eine "Abdichtung im Verbund" nach ZDB-Merkblatt zu erhalten, wurde Sopro Dichtschlämme Flex 1-K in zwei Arbeitsgängen in einer Mindestschichtstärke von 2 mm aufgetragen. Die Sopro Dichtschlämme Flex 1-K ist eine einkomponentige, zementäre Dichtungsschlämme zum Erstellen von wasserundurchlässigen, rissüberbrückenden Abdichtungen. Sie kann in feuchtigkeitsbeanspruchten Bereichen der FBK I, II und III, sowie im Unterwasserbereich eingesetzt werden und ist daher zur Abdichtung von Schwimmbädern bestens geeignet. Die Dichtschlämme ist hochflexibel und dank ihrer geschmeidigen, verarbeitungsfreundlichen Konsistenz sowohl spachtel-, roll- als auch spritzfähig. Dies erlaubt eine an die Anforderungen der Baustelle angepasste variable und rationelle Verarbeitung. Vor den Abdichtarbeiten erfolgte die kapillarbrechende Einbindung von Durchdringungen (Scheinwerfer, Düsen, etc.) im Beckenkörper. Dazu wurde im Beckenboden Sopro Epoxi-Grundierung mit Sopro Quarzsand verschnitten und zum Vergießen und Herstellen eines kapillarbrechenden Tellerrandes um die Durchdringung herum verwendet. Im Wandbereich erfolgte dies mit Sopro Dünnbettepoxi, einem standfesten kapillarbrechenden Epoxidharzmörtel.

Besonderes Augenmerk wurde bei der Münster-Therme auf die Erarbeitung technisch einwandfreier Detaillösungen im besonders sensiblen Bereich der Anschlüsse und Durch-
dringungen gelegt. Dazu zählen Bodeneinläufe und Rohrdurchführungen ebenso wie Unterwasserscheinwerfer, Düsen oder Anbindungen an Boden- und Rinnenabläufe. Überall hier galt es, auf sorgfältig ausgeführte Abdichtung zu achten, d.h. darauf, dass hier keine Unterwanderung durch eindringendes Wasser erfolgen konnte. Außerdem musste auch hier beim Zusammentreffen von Alt und Neu, beispielsweise im Bereich der Türanschlüsse, auf eine funktionsfähige Abdichtung geachtet werden. Hier galt es, eine Vielzahl detailbezogener Lösungen zu entwickeln, bei denen auch die ebenfalls zum System gehörenden Zubehörteile der Sopro, wie Dichtbänder, Dichtecken und Dichtmanschetten zum Einsatz kamen. Außerdem wurden die Anbauteile mit einem kapillarbrechenden Material, der oben bereits erwähnten Sopro Epoxi-Grundierung, entsprechend vergossen.

Sichere Verlegung und Verfugung der Keramik


Die Verlegung der Fliesen an den Wänden erfolgte zum überwiegenden Teil mit Sopro's No.1 Flexkleber, einem zementären Flexkleber mit hoher Kunststoffvergütung - geprüft nach DIN EN 12004, C2 TE. Er verfügt über eine hohe Flexibilität gemäß Flexmörtel-Richtlinie und gewährleistet höchste Sicherheit beim Verlegen von keramischen Belägen. Dank einer langen offenen Zeit ist das Produkt zudem leicht zu verarbeiten. Am Boden kam außerdem Sopro VarioFlex® zum Einsatz. Der hochflexible, zementäre Dünn- und Fließbettmörtel ermöglichte die gewünschte vollsatte und hohlraumfreie Verlegung der Platten.

Nach der Verlegung der Platten erfolgte die Herstellung der kapillarbrechenden Fugenfüllung mit Sopro Epoxi-Grundierung gestreckt mit Sopro Quarzsand. Diese Verfüllung ist sorgfältig auszuführen, verhindert sie doch das kapillare Aufsteigen von Wasser aus dem Becken und die damit verbundene, nicht gewollte Durchfeuchtung des Beckenumgangs.

Besondere Sorgfalt wurde auch auf die Verfugung der Beläge verwendet. So kam als hydraulisch erhärtender, hochfester Fugenmörtel im Becken-, Wand- und Bodenbereich die Sopro TitecFuge® zum Einsatz, ein trasshaltiger, schnell abbindender Fugenmörtel auf der Basis von Mikrodur-Feinstzement. Dieses Produkt ist ideal für den Einsatz in Bereichen, in denen an das Verlegen und Verfugen von Fliesenbelägen besonders hohe mechanische Anforderungen gestellt werden und stellt in vielen Fällen eine echte Alternative zu einem Epoxidharz-Fugenmörtel dar. Er eignet sich daher besonders für den Einsatz in Schwimmbädern.

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