Architekturobjekt 2 von 9

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Munich Design Institute

80636 München, Dachauerstraße 114

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Lennart Knoop

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Lennart Knoop

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Dachauerstraße 114, 80636 München, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

06.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbau

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Gelegen ist das Grundstück am Rande des Kreativquartiers in München. Das ehemalige Kasernengelände wird heute von Künstler*innen und Kulturschaffenden in verschiedenster Weise genutzt. Die alten länglichen Hallenbauten der Kasernenwerkstätten wurden zu Ateliers und Veranstaltungsräumlichkeiten umgenutzt. Auch die Außenräume werden von den Nutzer*innen gestaltet und genutzt. Die kreative Atmosphäre soll vom neuen MDI aufgegriffen werden. Aber auch die Nachbar*innen sollen von der neuen Einrichtung profitieren und die Räumlichkeiten mitnutzen dürfen.

Städtebaulich soll der Entwurf sich durch seine drei Riegel in die durch längliche Typologien charakterisierte Umgebung integrieren. Die Rücksprünge an den Kopfseiten verdeutlichen diese Wirkung und schafften zusätzlich kleinere Platzsituationen passend zum Maßstab des Quartiers. Auch die Dachform des Entwurfs lehnt sich an die umliegenden Bestandsbauten des industriell geprägten Quartiers an.

Die beiden äußeren Gebäuderiegel beherbergen alle kreativen und produzierenden Funktionen des Designinstituts. Auditorium und Werkstätten im Erdgeschoss, Bibliothek, Labore und Open Space Büros sowie Seminarräume in den Obergeschossen finden an den beiden Außenseiten platz. Das Haus wird von den Ateliers im obersten Geschoss gekrönt. Das durchgehende Scheddach hält dabei die beiden Seiten zusammen und belichtet die Ateliers über die gesamte Fläche gleichwertig.

Um das interdisziplinäre Arbeiten der Gestaltungs- und Ingenieurdisziplinen zu ermöglichen, fordert der Entwurf eine horizontale und vertikale Zirkulation durch den mittleren Riegel. Die Personenströme werden immer durch die Mitte geleitet. Geschosswechsel und Seitenwechsel finden über mehrere Plattformen in der Mitte statt. Auf den Plattformen befinden sich immer Möglichkeiten des Austauschs und der Interaktion. Neben Ausstellung können Präsentationen und Veranstaltungen auf den Plattformen durchgeführt werden.

Die tragende Struktur verfolgt ebenfalls das Konzept der Mitte in der Alle und Alles zusammenkommt. In der mittleren Gebäudescheibe wird eine leistungsstarke Tragstruktur errichtet. Darauf werden im obersten Geschoss raumhohe Fachwerkträger positioniert. Diese Träger ragen in die beiden äußeren Riegel. Vom Endpunkt des Trägers an der Gebäudeaußenseite wird ein Zugseil und daran alle weiteren Unterzüge der darunterliegenden Geschosse befestigt. Damit hängen alle Geschosse an diesen Zugseilen. Die Kraft wird in der mittleren Gebäudescheibe in den Boden geleitet. Damit trägt die Mitte nicht nur mit seinen Plattformen auf sozialer und interaktiver Ebene das Geschehen im Gebäude, sondern auch auf statischer Seite. Die Zugseile ermöglichen es, die Geschosse frei von großen Stützen zu planen. Dies ermöglicht eine höchst flexible Nutzung und Einrichtung der Ebenen. Auch unterschiedliche Geschosshöhen für unterschiedliche Arten von Raumnutzungen sind aufgrund der autarken Zirkulation in der Mitte leicht realisierbar. Je nach Bedarf lassen sich Geschosshöhen auch nach der Inbetriebnahme wieder verändern. Dazu müssen nur die modularen Deckenelemente und die Unterzüge aus- oder eingehangen werden.

Um eine bestmögliche Belichtung zu ermöglichen, ist die Fassade transparent gestaltet. Genau wie die Geschossdecken sind auch die Fassadenelemente modular. Eine geschlossene Schürze verringert den thermischen Eintrag durch Sonneneinstrahlung. Um die restlichen Glasflächen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, befinden sich in den Schürzen außen liegende Fallarmmarkisen.

Auch im klimatischen Konzept bekommt die Gebäudemitte eine große Rolle zugeteilt. In ihr herrscht zu allen Jahreszeiten ein Zwischenklima zwischen Außen und Innen. Im Sommer werden große Öffnungen im Erdgeschoss und Dachgeschoss geöffnet. Die warme Luft steigt auf und ein Kamineffekt entsteht. Der dadurch entstehende Sog zieht auch die warme Luft aus den beiden Seitenflügeln in die Mitte. Frische Luft wird über die Fassade eingeleitet. Im Winter dreht die Zirkulationsrichtung. Vortemperierte Frischluft wird über die Mitte durch die innere Fassade in die Außenflügel eingeleitet.
 

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