Architekturobjekt 49 von 63
Heinze ArchitektenAWARD 2015: Sieger "Faszination Nichtwohnbau"

Architekturobjekte

Heinze ArchitektenAWARD 2015: Sieger "Faszination Nichtwohnbau"


Museum für Architekturzeichnung

10119 Berlin, Christinenstraße 18a

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Tchoban Voss Architekten GmbH

Gesamtansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Gesamtansicht bei Dämmerung - Museum für Architekturzeichnung

© Patricia Parinejad

Straßenansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Detail der Straßenansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Seitenansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Details der Seitenansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Hofansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Detail der Hofansicht - Museum für Architekturzeichnung

© nps tchoban voss

Rückansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Detail der Rückansicht - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Eingangstür - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Empfangsraum mit Bibliothek und Kartenverkauf - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Zugang zum Archivraum - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Türdetail - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Treppenraum zwischen 2. und 3. Obergeschoss - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Rekreationsraum - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Ausstellungskabinett im 1. Obergeschoss - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Ausstellungskabinett im 2. Obergeschoss - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Besprechungsraum im 4. Obergeschoss - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Terrasse des 4. Obergeschosses - Museum für Architekturzeichnung

© Roland Halbe

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Tchoban Voss Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Christinenstraße 18a, 10119 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2013

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Tchoban Foundation

Christinenstraße 18a

10119 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 73439090

mail@tchoban-foundation.de

Architekt/Planer

SPEECH Tchoban & Kuznetsov

Krasnoproletarskaya ul. 16

127473 Moskau

Deutschland

Tel. +7 495 7417893

info@speech.su

Architekt/Planer

Tchoban Voss Architekten GmbH

Rosenthaler Straße 40/41

10178 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 283920-0

berlin@tchobanvoss.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ing.-Büro PPW Paulisch + Partner

Alte Jakobstraße 83

10179 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 3929121

paulisch-ppw@t-online.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

Planungsbüro Thye

Helmholtzstraße 2-9

10587 Berlin

Deutschland

Tel. +49 (30) 39741885

mail@thye.org

Fachplanung: Beleuchtung

Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH

Hölderlinstraße 11

14050 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 36999040

berlin@kardorff.de

Bauleistung: Beton und Stahlbeton

BSS Beton-System-Schalungsbau GmbH

Tempelhofer Damm 118

12099 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 8209080

info@bss.ag

Bauleistung: Beton und Stahlbeton

RECKLI GmbH

Gewerkenstraße 9a

44628 Herne

Deutschland

Tel. +49 2323 170620

info@reckli.de

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

MBM Konstruktionen GmbH

Alte Stadt 4

74219 Möckmühl

Deutschland

Tel. +49 6298 38254

info@mbm-konstruktionen.de

Bauleistung: Tischler

Tischlerei Hollenbach

Plauener Straße 163-165

13053 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 4496989

s.hollenbach@tischlerei-hollenbach.de

Verwendete Produkte

ASSA ABLOY Sicherheitstechnik

Schließanlagen

Mechatronische Schließzylinder

dormakaba

Türschließer

Dorma ITS 96

Ebony and Co.

Terrassenbeläge

African Mahogany Rift & Quarter

FMG Fabbrica Marmi e Graniti

Wandfliese

MAXFINE Natural MXF Sand Hearth

Glas Marte

Glasbrüstungen

System GM Railing

Insta

Wandeinbauleuchten

Interferenz Lichtsysteme GmbH

Einbau-Deckenleuchten

Lightconsulting GmbH

Einbau-Bodenleuchten

Lindner Group

Hohlraumböden

FLOOR and more® Comfort

Menerga GmbH

Klima-Anlagen

ROTH WERKE

Kühldecken

RZB Rudolf Zimmermann

Fluchtwegsicherheitsleitsysteme

Selux

Einbau-Deckenleuchten

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

2.449 m³

 

Bruttogrundfläche

100 m²

 

Nutzfläche

270 m²

 

Grundstücksgröße

100 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Architektur
Das Museum für Architekturzeichnung präsentiert sich als viergeschossiger Massivbau mit einem gläsernen Staffelgeschoss. Die auffällige Brandwandbebauung schließt eine Zeile typischer Berliner Altbauten ab. Die Kubatur der vier Geschosse erinnert an einen lockeren Stapel von Blöcken oder Kisten. Mit wenigen Vor- und Rücksprüngen zeigt die Gebäudesilhouette einen freien Aufbau, formal zwar verwandt mit den konventionellen Berliner Altbau-Vorderhäusern, deren Besonderheit die Erker, Loggien und Balkone sind, im Gestus aber unorthodox und radikal reduziert. Über die Nordostwand des Baukörpers kragt der Glaskörper des Staffelgeschosses mit spiegelnder Untersicht aus Edelstahl-Paneelen einen Meter aus, in den darunter liegenden Geschossen bilden geschlossene Erker abwechselnd auf der Straßen- und der Hofseite Auskragungen in unterschiedlichen Winkeln. Oberhalb der tiefen Eingangsnische schafft eine große, verglaste Loggia die einzige transparente Öffnung in der Betonfassade. Im Erdgeschoss und an der rückwärtigen Treppenhausfassade sind polygonale Fensteröffnungen in die Reliefs geschnitten.
Der Museumsbau profitiert von der dreiseitig freien Platzierung in vorderster Reihe der Adresse an der Christinenstraße, der eingezogene gepflasterte Vorplatz der alten Industrieanlage gewinnt mit der neuen Bebauung die Gestalt eines offenen ersten Hofs. Gefärbter Beton und Glas bilden die Fassaden des Gebäudes, eine Kombination, die unter verschiedenen Aspekten kontrastreich und vielschichtig ist. Sowohl die plastische Gestaltung des Betons als auch seine Herstellung und der konstruktive Einsatz sind bemerkenswert und prägen neben der Kubatur das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Museums. Die geschlossene Gebäudeoberfläche ist dekoriert mit stark vergrößerten Fragmenten architektonischer Skizzen in Reliefform. Die überdimensionierten Linienzeichnungen verweisen auf die Nutzung des Gebäudes als Ausstellungsort und Archiv. Innerhalb eines Geschosses bilden Sequenzen des gleichen Ausschnitts eigene Rhythmen. Einige Fassadenflächen zeigen statt der Bildausschnitte vollflächige Kanneluren, die die Kanten zahlreicher vertikaler Ebenen andeuten und damit eine Vielzahl weiterer Schichten von Darstellungen implizieren.
Innenräume
An vielen Stellen im Inneren des Museums für Architekturzeichnung kehren die Gestaltungselemente der Fassade wieder und manifestieren den Design-Code des Hauses; diesem Prinzip folgen auch die eigens entworfenen Türbeschläge. Die Aufteilung ist angesichts der Größe überschaubar. Der Besucher betritt das Gebäude über eine an der Christinenstraße gelegene Nische, deren Glaswand zugleich die Rückseite des innenliegenden Aufzugschachts bildet. Durch eine große, tief kannelierte Holztür gelangt er in das Museumsfoyer, das mit seiner Vertäfelung und Einbauten aus Nussbaumholz auf die Empfindlichkeit und die Wirkung von Architekturzeichnungen einstimmt – handgezeichnete Welten, Ideen, Beobachtungen und Analysen, die stets nur eine Annäherung an die tatsächliche oder geplante Architektur repräsentieren und zugleich doch unmittelbaren Einblick in die Vorstellungen ihrer Schöpfer gewähren. Die großformatigen Wandtafeln sind handgeschnitzt und bilden die bereits auf der äußeren Fassade zitierten Motive ab. Kleine Fenster mit Kathedralenglas, einem Gussglas, das den Ausblick unscharf bricht und den Tageslichteinfall bewusst reduziert, filtern die Verbindung zum Außenraum, sowohl hier als auch auf der Hofseite des Treppenhauses. Die Fensterausschnitte folgen geeigneten Lineaturen der Zeichnungen, und zwar in den Bereichen, in denen Öffnungen erwünscht bzw. erforderlich sind; sie lösen durch ihre eigenen Geometrien einerseits die Zeichnung aus ihrem gegenständlichen Kontext, verweisen auf die Tatsache, dass Handzeichnungen in einer zweiten Ebene immer auch Informationen über die Darstellungstechnik oder ein anderes prozesshaftes Moment enthalten und erinnern andererseits an die Fragilität historischer Blätter, ihre eigene Geschichte als Objekt sowie an den Begriff eines „Details“, eines „Ausschnitts“, der wiederum neue, weitere Informationen in sich trägt. Die Zeichnungen werden gleichsam neu gelesen, fernab ihres eigentlichen Gehalts, eine Mehrfachlesbarkeit entsteht und das neu gelesene Bild teilt sich durch die Perforation ins Innere des Gebäudes mit. Sanitär- und Technikräume wurden im Kellergeschoss angeordnet.
Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Kabinetträume geschaffen worden, die keine störende Ablenkung mehr vom Studium der Werke durch äußere Einflüsse zulassen und das schädigende Tageslicht fernhalten. Eine großzügig verglaste Loggia im zweiten Obergeschoss bietet als Rekreationszone dagegen Gelegenheit für eine Unterbrechung des Rundgangs. Im dritten Obergeschoss befindet sich ein Archiv. In allen drei Sammlungsgeschossen wurde auf weitere Fensteröffnungen verzichtet. Be- und Entlüftung, Feuchteregulierung, Klimatisierung und Beleuchtung entsprechen dem neuesten Stand der Technik und können den Vergleich mit großen Ausstellungshäusern sowohl technisch und klimatisch als auch in Bezug auf den Verbrauch mühelos aufnehmen. Die Geschosse verbindet das seitliche Treppenhaus an der Nachbarbrandwand, das entsprechend dem Prinzip des Design-Codes glatte und reliefierte Betonflächen zeigt, mit polygonalen Fenstereinschnitten zum rückwärtigen Hof und Ausblicken durch den gläsernen Aufzugsschacht im ersten und dritten Obergeschoss. Das hinter einer Ganzglas-Doppelfassade größtenteils transparente Staffelgeschoss mit durchgehend weißen Wand- und Deckenflächen neutralisiert gleichsam die intensive Wirkung der Vollgeschosse darunter und gibt ungehinderten Blick auf das lebendige Altbauumfeld am Teutoburger Platz frei. Es dient als kleiner stützenfreier Mehrzweckraum, vorrangig für Besprechungen. Freie Austritte nach Westen und Osten mit unsichtbar fixierten Ganzglasbrüstungen in rund 22 Metern Höhe ergänzen das klare und offene Raumerlebnis des minimalistischen Glashauses im Kontrast zu den Kabinetträumen.
Fassade
Alle Außenwände des Museums für Architekturzeichnung sind als tragende Wände aus wasserundurchlässigem Beton in Ortbetonbauweise hergestellt. Jede Außenwand besteht aus einer 27 Zentimeter starken Betonwand und einer Dämmschicht aus 10 Zentimeter Schaumglas. Darauf folgen 11,5 Zentimeter Kalksandsteinmauerwerk und 1,5 Zentimeter Kalkzementputz. Mauerwerk und Putz bilden die inneren Wandflächen und dienen der Feuchteregulierung, da sie Feuchtigkeit sukzessive aufnehmen und wieder abgeben können, während die Betonwände mit dem Schaumglas annähernd dampfdicht sind. Die Fassade wurde reliefartig gestaltet. Als Grundlage für die Reliefs dienten historische Architekturzeichnungen, die über Strukturmatrizen auf den Sichtbeton übertragen werden konnten. Dazu wurden die Zeichnungen digitalisiert, grafisch aufbereitet und in einem freien Rhythmus von Wiederholungen zu neuen Bildern komponiert. Die Bilder wurden dann mit einer CNC-Fräse auf eine Faserplatte als Positiv, also identisch mit den späteren Fassadenoberflächen, übertragen. Die Positivform wurde mit Flüssigkunststoff ausgegossen, wodurch ein Negativ des Fassadenmotivs entstand. Auf die herkömmliche Systemschalung wurde eine Opferschicht aus Spanplatten aufgebracht, auf welche dann die Matrize mit dem Motiv als Negativform geklebt wurde. Nachdem die komplette Schalung gestellt war, wurden die Stöße und Kanten mit Silikon versiegelt. Beim Ausschalen wurde zunächst die Systemschalung entfernt, anschließend die Spanplatten mit der Matrize abgenommen. Die Lage der Spannanker war auf die Motive abgestimmt und genau festgelegt. Die Löcher für die Spannanker wurden nach dem Ausschalen mit farblich angepassten Verschlusskonen aus Faserzement geschlossen.
Auf diese Weise wurde jeweils ein Geschoss ohne Unterbrechung betoniert, damit Qualitätsabweichungen innerhalb eines Geschosses ausgeschlossen werden konnten. Außerdem wurden beim Betonieren die Wetterverhältnisse über das übliche Maß hinaus berücksichtigt, damit ein optimales Ergebnis erzielt werden konnte. Die Betonwände der Fassade und des Treppenhauses erfüllen die Anforderungen der höchsten Sichtbetonklasse SB4. Jedes Geschoss erhielt so eine eigene Bildkomposition, die sich um die Fassade herum abwickelt. Zum Schutz vor Verschmutzung und Graffitis sind alle Sichtbetonwände im Außen- und Innenbereich mit Nanobeschichtung versehen worden. Die Treppenläufe und Podestuntersichten wurden als schwarz durchgefärbte Betonfertigteile ausgeführt. Auf den Podesten gibt es als Laufbelag einen Designestrich im Farbton der Fertigteile

Beschreibung der Besonderheiten

Gebäudetechnik
Für das Museum wurde ein Fassadenaufbau gewählt, der die Anforderungen der Energieeinsparung im höchsten Maße erfüllt und gleichzeitig die strengsten konservatorischen Anforderungen für Museen nach ASHRAE umfassend unterstützt. Die Kombination von Sichtbeton, diffusionsdichter Wärmedämmung und innen liegender Kalksandsteinwand mit einem diffusionsoffenen Putz ermöglicht es in einzigartiger Weise, die Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen auszugleichen, und garantiert die geforderte hohe Temperatur- und Feuchtigkeitskonstanz mit geringstem Energieaufwand. Die diffusionsdichte Konstruktion erzeugt einen Ausstellungsraum, in dem die thermischen und insbesondere feuchtigkeitsrelevanten Parameter fast ausschließlich durch die inneren Betriebsbedingungen, also durch Personen und Beleuchtung, beeinflusst werden. Damit kann die Klimaanlage mit einem minimalen Luftvolumenstrom vom 3- bis 7-fachen des Raumvolumens (üblich sind in Museen das 8- bis 12-fache) und ohne weitgehende Witterungsreserve betrieben werden. Um das Raumklima und die spezielle Luftströmung zu unterstützen, ist zusätzlich eine Deckenheizung und -kühlung installiert, die die konservatorischen Parameter außerhalb der Öffnungszeiten sogar ohne Betrieb der Lüftungsanlage aufrechterhalten kann. Durch gezielte Auswahl und Konfiguration der Anlagenkomponenten konnte der gestalterische Anspruch unterstützt werden und gleichzeitig ein Museum mit höchsten Anforderungen an das Raumklima und mit geringstem Energiebedarf, der sich ohne Optimierungsmaßnahmen rechnerisch zurzeit auf etwa 240 kWh/a beläuft, realisiert werden.
Lichtkonzept
Um die kubische Form des Gebäudes zu unterstreichen, wird die Fassade nur von zwei Standorten aus mit Bodeneinbaustrahlern angestrahlt. Dadurch wird das markante Relief durch das Streiflicht nachts besonders sichtbar. Das vorspringende gläserne Staffelgeschoss wird durch ein innen liegendes umlaufendes Lichtband entlang der Glasfläche beleuchtet. Das grafische Relief der Fassade wird im zurückgesetzten Eingangsbereich auf eine lineare Lichtlinie übertragen. Das Thema der Lichtlinien setzt sich als kontinuierliches, grafisches Element vom Eingang über den Treppenraum in alle Geschosse des Museums fort. Die Treppenläufe werden durch im Handlauf integrierte LED-Linien beleuchtet. Da die gezeigten Papierexponate lichtempfindlich sind, wurde eine nahezu UV-freie Beleuchtung eingesetzt. Die Beleuchtungsstärken können über die Steuerung angepasst werden. Der Farbwiedergabeindex der LEDs mit einer Lichttemperatur von 4.000 Kelvin liegt über 90 Prozent. Das Beleuchtungskonzept der Ausstellung basiert auf einer gleichmäßigen vertikalen Ausleuchtung der Wände, wodurch diese besonders hervorgehoben und die Räume optisch vergrößert werden. Als umlaufendes wandparalleles Band erhellen lineare LED-Profilleuchten mit Wallwasher- und Downlight-Optik gleichmäßig die Ausstellungswände. Die Exponate können dadurch frei gehängt werden. Aufgrund der wandnahen Position der Leuchten und der linearen Anordnung der LED-Lichtpunkte fällt die Ausbildung von Schatten deutlich geringer aus als bei einer Ausführung mit einzelnen Strahlern. Durch einen Deckenversprung wird eine Reflexion der hinteren LED-Linie im Glas des Exponates vermieden. Die Ausstellungswände werden mit einem sehr reduzierten Energieaufwand und einer minimalen Wärmelast präzise angestrahlt.
Sammlung
Die Leidenschaft für die Architekturzeichnung des 1962 in Sankt Petersburg geborenen Architekten Sergei Tchoban begann schon während seiner Studienzeit an der Russischen Akademie der Künste in Sankt Petersburg, wo er seine Liebe für die Altmeister entdeckte und selbst zu zeichnen begann. Mit dem Erwerb einer Zeichnung von Pietro di Gottardo Gonzaga wurde 2001 der Grundstein für seine Sammlung gelegt. Inzwischen umfasst sie zahlreiche Blätter aus verschiedenen Epochen, vom 16. Jahrhundert bis zu zeitgenössischen Architekten, von Jacques Androuet du Cerceau bis Frank Gehry. Zum Eigentum der Stiftung gehören Hunderte von Zeichnungen und Visionen aus der Hand Tchobans selbst sowie Werke aus der Feder international führender Architekten des 20. und des 21. Jahrhunderts. Die Stiftung kann und will zeitgenössische Architekturzeichnungen mit den Werken großer Zeichner der vergangenen Jahrhunderte in Beziehung setzen und zugleich die Tradition der Handzeichnung in der vom Computer geprägten Gegenwart lebendig erhalten. Beide Sammlungsbereiche werden im neuen Museum für Architekturzeichnung in Berlin und in anderen renommierten Institutionen weltweit präsentiert.
Institution
Die Ende 2009 gegründete Tchoban Foundation hat zum Ziel, das Interesse an der zeichnerischen Architekturdarstellung zu beleben und junge Talente auf diesem Gebiet zu fördern. Gehörte noch bis kurz vor Ende des 20. Jahrhunderts das Fach Zeichnen zur Grundlage in der Architektenausbildung, spielt die zeichnerische Fähigkeit heute weder in der Ausbildung noch in der beruflichen Praxis irgendeine Rolle. Kaum ein Architekt versucht im 21. Jahrhundert seinen Bauherrn mit Skizzen oder Perspektivansichten von seinen entwerferischen Fähigkeiten zu überzeugen. Flughafen oder Designermöbel, Fußballstadion oder Fassadenstruktur, nichts davon bedarf heute für die Produktion einer Handzeichnung. Der Großteil des Architektennachwuchses stellt sich die Frage nach handzeichnerischen Fähigkeiten gar nicht mehr. Die Entwicklung und das Training von Formen- und Proportionsfindung führen jedoch über den Gedanken und die zeichnende Hand. Begabung und Ausbildung im Zeichnen sind Grundfesten, auf denen die Baukunst bis weit in das 20. Jahrhundert hinein stand. Die Tchoban Foundation setzt an dieser Stelle an. Sie plant, den talentierten Architektennachwuchs in der klassischen Ausbildung des Zeichnens zu fördern und ihm die beachtliche Sammlung des Stiftungsgründers zum Studium zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus bietet eine umfangreiche Präsenzbibliothek mit dem Schwerpunkt Architekturzeichnung Experten und interessierten Besuchern die Möglichkeit zur Recherche. Erklärtes Ziel der Stiftung ist aber auch, die fantastischen und emotionsbeladenen Welten der Architekturzeichnung in Veranstaltungen und Ausstellungen im eigenen Haus am Pfefferberg sowie in anderen angesehenen Museen weltweit einer breiten Öffentlichkeit wieder näherzubringen. Zusammen mit dem Stifter und Architekten Sergei Tchoban bilden Dr. h. c. Kristin Feireiss und Dr. Eva-Maria Barkhofen, zwei sachkundige und über die Grenzen der Baukulturszene hinaus angesehene Expertinnen, das Kuratorium der Stiftung

Auszeichnungen

German Design Award 2014, Excellent Communications Design. Deutscher Rat für Formgebung

The International Architecture Award 2014, Chicago Athenaeum Museum for Architecture and Design

Architizer A+ Awards 2014, Museums Special Mention

AIT Award 2014, Lobende Erwähnung

Bau des Jahres 2014 bei german-architects.com, 2. Platz

AR+D Awards 2014, Joint Winner

Iconic Awards 2013, Best of Best, Deutscher Rat für Formgebung

Architectural Review Future Project Award 2013, Special Mention

Schlagworte

Museum, Architekturzeichnung, Berlin, Stiftung, Foundation, Sichtbeton, gefärbter Beton, Matrizen

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

184,30 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

170,71 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

13,59 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

3

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