Architekturobjekt 10 von 140

Architekturobjekte


Museum Wien

1040 Wien, Karlsplatz 8, Österreich

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Das Wien Museum am Karlsplatz in Wien wurde aufwendig saniert und erweitert. Die neue Architektur verbindet auf innovative Weise alte und neue Elemente. - Museum Wien

© Christine Koblitz

Der vollverglaste Pavillon ergänzt den Eingangsbereich am Karlsplatz und wird als einladende Geste im ansonsten recht geschlossen wirkenden Altbau gelesen. Zusammen mit der neuen Plaza vor dem Museum sorgt der Pavillon für eine starke lokale Präsenz. - Museum Wien

© Christian Scheidegger

Die Gestaltung der Bestandsfassade erfolgte nach den ursprünglichen Entwürfen Oswald Haerdtls mit verschiedenen Natursteinen. Kalkstein und Marmor verleihen ihr eine einzigartige Textur. - Museum Wien

© Lisa Rastl

Die Glasfassade im sogenannten Fugengeschoss, aber auch alle anderen Fensteröffnungen und Verglasungen im Museum Wien sind mit SageGlass ausgestattet. - Museum Wien

© Lisa Rastl

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Karlsplatz 8, 1040 Wien, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

12.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Museen der Stadt Wien

Österreich

Architekt/Planer

ARGE Ĉertov, Winkler + Ruck

Österreich

Fachplanung: Tragwerksplanung

Bollinger + Grohmann

Österreich

Generalbauunternehmen

ARGE PORR, Ortner, Elin

Österreich

Verwendete Produkte

SAINT-GOBAIN BUILDING GLASS Deutschland

Funktionsverglasungen, Sonnenschutzgläser, Designglas und Architekturglas

Beschreibung

Objektbeschreibung

Fusion von Alt und Neu – Neues Wien Museum

Bei der Sanierung des Wien Museums am Karlsplatz wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit und den Erhalt der historischen Bausubstanz gelegt. Mit einem zusätzlichen Geschoss, das über dem Altbau zu schweben scheint, konnte außerdem die Nutzfläche des Museums fast verdoppelt werden. Das stabile Raumklima in den Museumsräumen wird unterstützt durch die elektrochrome Verglasung mit SageGlass, denn das intelligent gesteuerte Sonnenschutzglas sorgt dafür, dass ein Zuviel an Licht und Wärme draußen bleibt.

Das Wien Museum am Karlsplatz ist eines der meistbesuchten Museen der österreichischen Hauptstadt. Bei seiner Sanierung und Erweiterung sollte nicht nur die denkmalgeschützte Bausubstanz erhalten, sondern auch eine zeitgemäße Infrastruktur geschaffen werden. Sie soll sowohl den komplexen konservatorischen Erfordernissen der historischen Exponate als auch den zeitgemäßen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Rechnung tragen.

Vertikale Erweiterung
In dem für den Umbau ausgelobten Wettbewerb überzeugten Ferdinand Ĉertov und Winkler + Ruck Architekten 2015 mit der Idee einer vertikalen Erweiterung, ein über dem Altbau „schwebender“ Betonblock, sollte den notwendigen Flächengewinn bringen. Der architektonische Clou: Alt und Neu bleiben baulich komplett getrennt. Der aufgesetzte Neubau ist tief im ehemaligen Atrium des Museums statisch verankert, ohne den Bestand zu berühren. Dafür wurde im Atrium ein neues Fundament gelegt, bestehend aus einer bis zu vier Meter dicken Betonplatte auf 40 Bohrpfählen mit max. 40 Meter Länge. Eine zehn Zentimeter breite Fuge stellt sicher, dass die beiden Gebäudeteile im Falle eines Erdbebens völlig unabhängig voneinander schwingen können.
In der neuen Kubatur wachsen Alt und Neu zu einem homogenen Ganzen zusammen. Die Schnittstelle symbolisiert ein transparent verglastes Terrassengeschoss mit multifunktional nutzbaren Räumlichkeiten für Events und Ateliers. Von der frei zugänglichen Aussichtsplattform mit Café hat man einen traumhaften Ausblick auf den Karlsplatz und die Karlskirche.

Neue Nutzflächen
Ein neuer gläserner Pavillon vor dem Eingangsbereich am Karlsplatz dient als vorgelagertes Foyer und vermittelt klimatisch zwischen Draußen und Drinnen. Zusammen mit der neuen Plaza vor dem Museum sorgt er für eine starke lokale Präsenz. Das Herzstück des neuen Wien Museums ist jedoch die 25 Meter hohe zentrale Halle im ehemaligen Atrium mit einer freischwebenden Treppenanlage, die ohne sichtbare Stützen auskommt. Tatsächlich konnte die gesamte Nutzfläche des 1959 von Oswald Haerdtl errichteten Museums von 6.900 auf 12.000 Quadratmeter erhöht werden. Die neu geschaffenen Ausstellungsflächen erlauben eine chronologische Raumfolge für die Dauerausstellung und bieten mehr Platz für die wechselnden Sonderausstellungen.

Texturierte Fassaden
Die Fassaden des Bestandsgebäudes sind dem Original aus den 1950er-Jahren nachempfunden. Die Gestaltung mit einer Natursteinverkleidung aus verschiedenen Kalkstein- und Marmorflächen orientiert sich an den ursprünglichen Ideen von Oswald Haerdtl und gibt der Fassade zusammen mit den messingfarbenen Fensterrahmen eine wertige Struktur.
Für die Betonfassade des neuen Schwebegeschosses behandelten die Betonbauer den Sichtbeton durch spezielle Schalung und sorgfältige Nachbearbeitung so, dass feine Linien in unregelmäßigen Abständen die Wand herunterlaufen. Die Kanten der vertikalen Rillen wurden händisch abgeschlagen, um die gewünschte Optik einer rauen Schraffur und ein natürliches Schattenspiel zu erzeugen. 

Intelligent gesteuerte Verglasung
Dank der energetischen Sanierung der Bestandsfassaden und der Nutzung regenerativer Energie für Heizung und Kühlung ist das Wien Museum Karlsplatz annähernd energieautark. Zum konservatorischen Erhalt der Ausstellungsstücke ist in der Regel eine aufwendige Klimatisierung notwendig. In Zusammenarbeit mit Restauratoren, Gebäudemanagern und Fachplanern wurden Möglichkeiten gesucht, den Energieverbrauch zu senken und trotzdem ein stabiles Raumklima zu garantieren. Zum einen wurde das Gebäude dafür in drei Klimazonen mit unterschiedlichen Anforderungen eingeteilt, die baulich voneinander getrennt sind und unabhängig voneinander funktionieren. Zum anderen entschieden sich Planer und Bauherrschaft für den Einsatz von SageGlass Classic in allen Glasflächen zwischen innen und außen. Das intelligent gesteuerte Sonnenschutzglas ermöglicht einen maximalen Tageslichteinfall bei minimalem Wärmeeintrag. Durch diese Maßnahmen konnte die notwendige Kühl- und Beleuchtungsenergie im Wien Museum massiv reduziert werden.
 

Beschreibung der Besonderheiten

verwendete Produkte: SageGlass Classic, Steuerung mit SageGlass Symphony

Zertifizierung: Österreichisches Umweltzeichen
 

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