Architekturobjekt 9 von 13

Architekturobjekte


Musikforum Ruhr

44787 Bochum, Marienplatz 1

Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips

Hier spielt die Musik: Der neue Konzertsaal des Musikforums Ruhr in Bochum. Prägendes Element ist das fünfteilige Akustik-Deckensegel, das sowohl gestalterisch als auch akustisch überzeugt. - Musikforum Ruhr

© Knauf/Fabian Linden

Die von Knauf als Sonderkonstruktion vorgefertigten Deckensegel aus Gipsfaserplatten sind in alle Richtungen beweglich. Schall und Akustik lassen sich so perfekt steuern. - Musikforum Ruhr

© Knauf/Fabian Linden

Die hochkomplexe Konstruktion des Deckensegels sorgt für perfekten Klang auf allen Plätzen im Saal. In den Zwischenräumen der einzelnen Elemente ist die Bühnenbeleuchtung integriert. - Musikforum Ruhr

© Knauf/Fabian Linden

Die Form der gekrümmten Elemente wurde exakt berechnet. Die im Schnitt 11,5 Meter langen und 2,5 Meter breiten Segel wurden vollflächig in Oberflächenqualität Q4 verspachtelt. - Musikforum Ruhr

© Knauf/Fabian Linden

Dank Spantentechnik konnten die Elemente als dreidimensionale Konstruktion ausgeführt werden. Die verwendeten Materialien sorgen für höchsten Brandschutz - Musikforum Ruhr

© Knauf/Fabian Linden

Neue Heimat der Bochumer Symphoniker. Der neue Konzertsaal im Musikzentrum Ruhr bietet hervorragende Voraussetzungen für perfekten Musikgenuss. - Musikforum Ruhr

© Knauf/Fabian Linden

Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Gips

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Marienplatz 1, 44787 Bochum, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH

Königstraße 84

70173 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 2535868-0

buero@bez-kock.de

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Müller-BBM GmbH

Robert-Koch-Str. 11

82152 Planegg

Deutschland

Tel. +49 89 856020

Fachplanung: Gebäudetechnik

itv Ingenieurgesellschaft für Theater- und Veranstaltungstechnik mbH

Tempelhofer Weg 11

10829 Berlin

Deutschland

Bauleistung: Installation Gebäudetechnik

Bühnentechnik Arnold GmbH

Westerwaldstraße 2

65611 Brechen

Deutschland

Bauleistung: Trockenbau

Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG

Münsterstr. 479/481

40470 Düsseldorf

Deutschland

Tel. +49 211 964760

duesseldorf@heinrich-schmid.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

The Space Factory

rue Pizay rdc 5

69001 Lyon

Frankreich

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Kahle Acoustics

Rue Emile Banning 24

1050 Ixelles

Belgien

Verwendete Produkte

Remmers Gruppe SE

Hartwachs-Siegel

Offenporige bis halbgeschlossene Holzveredelung

Beschreibung

Objektbeschreibung

Dem perfekten Klang gewidmet - Deckensegel reguliert Akustik

Es ist eine runde Sache: Das bewegliche Deckensegel oberhalb der Bühne des neuen Musikforums Ruhr in Bochum steuert den Klang automatisch in die richtige Richtung und sorgt dafür, dass kein Ton schief ankommt. Maßgeblich dabei: eine vorgefertigte Konstruktion aus Knauf Gipsfaserspanten beplankt mit Knauf Gipsplatten in Kombination mit hochwertiger Theaterbautechnik.
 
Hier spielt die Musik: Im Konzertsaal des von Bez + Kock Architekten entworfenen Anneliese Brost Musikforums Ruhr hat der perfekte Klang die Hauptrolle übernommen. Jeder der auf dem Podium produzierten Töne ist sowohl von den Musikern als auch auf jedem der 960 Plätze rings herum gleichermaßen glasklar, voll- und wohltönend zu hören. Keine Frequenz wird verschluckt, nichts unglücklich reflektiert. Nicht zuletzt dank des Engagements von über 20.000 Spendern, die das Haus großzügig mitfinanzierten, erhielten die Bochumer Symphoniker damit nach 15 Jahren endlich eine angemessene Wirkungsstätte, die auch fulminanten Orchesterkonzerten Raum bietet.
 
Eines der akustisch wirksamen Elemente, die für diese Qualität maßgeblich sind, ist das fünfteilige, sich dreidimensional verwindende Deckensegel oberhalb der Bühne: ein von Knauf vorgefertigtes, hochkomplexes Konstrukt, das sich dank ausgeklügelter Bühnen- und Trockenbautechnik in alle Richtungen verfahren, verstellen und bewegen lässt. So weist es dem Klang automatisch die richtige Richtung – und beherrscht darüber hinaus noch die Kunst der Fuge: Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Gliedern nehmen die Bühnenbeleuchtung auf.

Gipsplatten auf Gipsfaser-Spantenkonstruktion: Stabil und schwer

Die Grundlage des Segels bilden mehrere Dutzend Einzelsegmente, die im Werk von Knauf millimetergenau produziert wurden. „Wir haben dabei auf Spantentechnik gesetzt, um eine dreidimensionale Konstruktion zu erschaffen, die auf der Baustelle formstabil miteinander verbunden werden kann“, erklärt Ekkehard Scholz, Objektmanager Akustiksysteme/Design bei Knauf. Die Materialkombination aus Gipsfaserunterkonstruktion und Beplankung aus 2 x 9,5 mm Gipsplatten erfüllt alle Anforderungen aus brandschutztechnischer Sicht. Gefordert war die Verwendung von Materialien mit der Mindestanforderung Baustoffklasse A2. Der eingesetzte Gipsfaserwerkstoff der Unterkonstruktion entspricht der Brandschutzanforderung A1 und die Bekleidung der Anforderung A2.
 
Die Form der doppelt gekrümmten Paneele war zuvor von Spezialisten der Müller-BBM GmbH und Kahle Acoustics mit parametrischen 3D Entwurfsmethoden hinsichtlich einer räumlich homogenen Schallreflexionsverteilung optimiert und in enger Zusammenarbeit mit den Architekten gestalterisch abgestimmt worden. Die Akustikplaner gaben auch das Flächengewicht vor: 15 kg/m² ohne Unterkonstruktion waren notwendig, um in Verbindung mit der rückseitigen Aussteifung unterschiedliche Tonhöhen gleichermaßen gut zu reflektieren.
 
Die itv Ingenieurgesellschaft für Theater- und Veranstaltungstechnik mbH entwickelte die Unterkonstruktion inklusive Bühnentechnik. Bühnentechnik Arnold führte die Konstruktion aus. Diese trägt nicht nur die das hohe Gewicht der einzelnen Segel, sondern ist zudem beweglich und nimmt die Bühnenbeleuchtung auf. Nur auf eine Motorisierung wurde aus Kostengründen zunächst verzichtet. Diese lässt sich aber jederzeit nachrüsten.

Vollflächige Verspachtelung in Q4 sichert gleichmäßige Flächen

„Auf der Baustelle haben wir die im Werk schon mit den Abhängepunkten gekennzeichneten Einzelteile zunächst zu einem sinnvollen Puzzle zueinander geführt, eingemessen und mit Klebe- und Verschraubungstechnologie zusammengefügt“, verrät Roman Zuber, Abteilungsleiter von Heinrich Schmid. Die fertigen Gebilde wurden im Anschluss mit der Bühnentechnik an den Spanten hochgehängt.
 
Zuletzt verspachtelten die Trockenbauer die durchschnittlich 11,5 m langen und 2,5 m breiten Segel vollflächig in Q4-Qualität und egalisierten dabei die herauskragenden Stellen an den Montagestößen der Längs- und Querachse. Final aufgeklebtes Malervlies dient als Grundlage für die farbliche Endbeschichtung und stellt sicher, dass die fertigen Elemente keine Risse ausbilden können. So entstanden aus Dutzenden Einzelsegmenten fünf Blöcke mit absolut gleichmäßiger Krümmung.
 
Die optimale Höhe und Neigung des Deckensegels stellten die Akustikspezialisten während einer intensiven Akustikprobe mit den Bochumer Symphonikern ein. Das klangliche Ergebnis dieses Neubaus im Südtrakt des neuen Musikforums neben der nun als Foyer dienenden St. Marien Kirche stellte alle zufrieden. So sind sich Musiker wie Publikum seither gleichermaßen sicher: Hier spielt die Musik.

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