Architekturobjekt 123 von 208

Architekturobjekte


Musikschule „musikplus" Berlin

14057 Berlin, Friedbergstraße 23

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Früher Drogeriemarkt, jetzt Musikschule: Im Zuge der Nutzungsänderung waren umfangreiche Umbaumaßnahmen in dem historischen Gründerzeithaus in Berlin-Charlottenburg notwendig. - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Für Aufführungen und musikalische Veranstaltungen mit Publikum sollten einige der Unterrichtsräume miteinander zu einem rund 60 m² großen Saal verbunden werden können. - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Für Aufführungen und musikalische Veranstaltungen mit Publikum sollten einige der Unterrichtsräume miteinander zu einem rund 60 m² großen Saal verbunden werden können. - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Zur Überprüfung der schalldämmenden Wirkung der Wand- und Deckenkonstruktionen führte das Akustikbüro nach Beendigung der Ausbauarbeiten erneut Messungen in allen Räumen durch – mit überzeugenden Ergebnissen - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Zur Überprüfung der schalldämmenden Wirkung der Wand- und Deckenkonstruktionen führte das Akustikbüro nach Beendigung der Ausbauarbeiten erneut Messungen in allen Räumen durch – mit überzeugenden Ergebnissen - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Einer von insgesamt sechs Unterrichtsräumen - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Mit den in der Berliner Musikschule vorbildlich umgesetzten und vor allem nachgewiesen erfolgreichen Schallschutzmaßnahmen konnte das Ausbauteam der Operis Bau GmbH insbesondere die Akustikexperten in der Jury der 10. Rigips Trophy begeistern - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Mit den in der Berliner Musikschule vorbildlich umgesetzten und vor allem nachgewiesen erfolgreichen Schallschutzmaßnahmen konnte das Ausbauteam der Operis Bau GmbH insbesondere die Akustikexperten in der Jury der 10. Rigips Trophy begeistern - Musikschule „musikplus" Berlin

© Operis Bau GmbH / Saint-Gobain Rigips

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Friedbergstraße 23, 14057 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

09.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Acouplan GmbH

Bundesallee 156

10715 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 52005710

berlin@acouplan.de

Bauleistung: Trockenbau

Operis Bau GmbH

Emser Str. 9

10719 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 983208000

franell@franell.eu

Beschreibung

Objektbeschreibung

Musikalische Früherziehung, Instrumental- und Gesangsunterricht, Vorbereitung auf das Musikstudium – die Musikschule „musikplus!“ in Berlin-Charlottenburg bietet Kindern und Erwachsenen viele Möglichkeiten, sich musikalisch fortzubilden. Beheimatet ist sie seit einiger Zeit im Erdgeschoss eines historischen Mehrfamilienhauses. Um den Schülern ein ideales Umfeld zu bieten und zugleich sicherzustellen, dass die Hausbewohner über der Musikschule ihre wohlverdiente Ruhe genießen können, erfolgte der Ausbau der Proben- und Unterrichtsräume in enger Abstimmung mit einem Berliner Akustikbüro und den Trockenbauexperten der Operis Bau GmbH. Mit den vorbildlich umgesetzten und vor allem nachweislich erfolgreichen Schallschutzmaßnahmen konnte das Ausbauteam auch die Juroren der 10. Rigips Trophy begeistern. Sie wählten die Musikschule unter die besten Ausbauprojekte in der Wettbewerbskategorie Akustiksysteme.
 
Vor dem Einzug der Musikschule „musikplus!“ wurden die Räume im Erdgeschoss des historischen Gründerzeithauses von einer großen Ladenkette genutzt. Im Zuge der Nutzungsänderung und der besonderen Anforderungen an die später unter anderem für den Musikunterricht genutzten Räume wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen erforderlich. Früh in das Projekt involviert wurden auch die Wohnungseigentümer und Mieter im Haus genauso wie das Ingenieurbüro acouplan. Dessen Experten für Akustik, Schallschutz und Schwingungstechnik unternahmen die ersten Schallmessungen im noch leeren Bestand und sprachen Empfehlungen für die notwendigen Schallschutzkonstruktionen aus.
 
„Die gesamte Nutzfläche im Erdgeschoss beträgt rund 280 m². Neben dem Empfang und einem Küchenbereich sollten insgesamt sechs Unterrichtsräume entstehen, von denen drei mittels mobiler Trennwände zu einem größeren Saal verbunden werden können“, erinnert sich Gilbert Lichte, verantwortlicher Projektleiter bei Operis Bau. „Für die einzelnen Räume waren unterschiedliche Nutzungen vorgesehen, wodurch auch unterschiedliche Wand- und Deckenkonstruktionen zum Einsatz kamen, die aber sämtlich schallentkoppelt für maximalen Schallschutz sorgen.“

Ob Saxophon oder Flügel: Ausreichender Luftschallschutz sollte sichergestellt sein
Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Massivbauweise errichtet. Die Geschossdecke zwischen Erd- und erstem Obergeschoss bildet eine Holzbalkendecke mit Rabitzputz, die lichte Raumhöhe von Bestandsboden bis Bestandsdecke beträgt 3,41 m. Der gemäß DIN 4109 geforderte Mindestschallschutz für Gewerbebetriebe mit einem erwartbaren Schalldruckpegel von LAF = 81 bis 85 dB(A) beträgt erf. R’w 62 dB. Berechnungen des Akustikbüros ergaben, dass mit den zu erwartenden Schalldruckpegeln in einer Musikschule, etwa beim Spielen eines Saxophons oder eines Flügels, ein bewertetes Schalldämmmaß der Decken und Wände von etwa R’w ³ 65 dB benötigt wird, um die Anforderungen einzuhalten. Im Sinne einer ausreichenden Planungssicherheit sollte sogar ein bewertetes Schalldämmmaß von R’w = 70 dB angestrebt werden.
 
Schallschutzdecken je nach Raumanforderung

„Unsere Arbeit an den Decken der Übungsräume begann zunächst mit der Demontage der alten abgehängten Konstruktionen und der, wo notwendig, Ausbesserung von Fehlstellen im Deckenputz. Anschließend haben wir an die Bestandsdecke eine zweilagige, je Lage 20 mm starke Deckenbeplankung ,Rigips Die Dicke’ direkt befestigt. Sie dient in allen Räumen als Basis für die nachfolgenden, je nach Raumanforderungen ausgebildeten Unterdecken“, so Gilbert Lichte.
 
Zu deren Aufnahme wurden in allen Unterrichtseinheiten Weitspannträger mit einer Spannweite von 3.300 mm und einem Achsabstand von 400 mm montiert, sämtliche Anschlüsse mittels Elastomerauflager vollständig schallentkoppelt. Die an den Weitspannträgern angebrachten Tragprofile (Rigips CD 60/27-06) beplankte das Ausbauteam dann „raumindividuell“: „Im Foyer und Empfangsbereich war eine einlagige Beplankung mit ,Rigips Bauplatten RB’ ausreichend. In besonders ,lautstark’ genutzten Räumen wie etwa dem Schlagzeug-Übungsraum haben wir die Weitspannträger zunächst noch einmal mit zwei Lagen ,Rigips Die Dicke’ beplankt, gefolgt von einer dritten Lage mit den leistungsfähigen Schallschutzplatten ,Rigips Die Blaue’. Im Hohlraum über den abgehängten Decken unterstützt darüber hinaus eine 3 x 100 mm starke Auflage aus ,ISOVER Akustic TP 1’-Mineralwolle die Schalldämmung der Deckenkonstruktion. Die Verlegung in drei Lagen diente dabei der Kreuzfugenvermeidung.“
 
Körperschallgetrennte Vorsatzschalen

Gleichsam „schallschützend“ wurden auch die Wandkonstruktionen ausgebildet: In sämtlichen Unterrichtsräumen wurden doppelt beplankte (2 x „Rigips die Blaue“ 12,5 mm) und gedämmte (50 mm „ISOVER Akustic TP 1“) Vorsatzschalen körperschallgetrennt vor den Bestandswänden montiert. Die Vorsatzschalen im besagten Schlagzeugraum wurden umlaufend sogar dreilagig mit einer zusätzlichen Lage „Rigips Die Dicke“ beplankt. In Summe verbauten Gilbert Lichte und sein Team knapp 850 m² „Rigips Die Dicke“ und rund 750 m² „Rigips Die Blaue“. Die Zugänge zu allen Räumen wurden mithilfe von Schallschutztüren und schallentkoppelten Zargen realisiert.
 
Integration eines Schienensystems für mobile Trennwände

Eine weitere Herausforderung ergab sich in den drei Unterrichtsräumen, die sich unmittelbar an den Empfangsbereich anschließen: „Für den Unterrichtsbetrieb waren einzelne, voneinander schallgeschützte Räume zwingend erforderlich. Für Aufführungen und musikalische Veranstaltungen mit Publikum sollten diese zwischen 18 und 25 m2 großen Einzelräume jedoch miteinander zu einem rund 60 m2 großen Saal verbunden werden können. Die hierfür vorgesehenen mobilen Schallschutzwände laufen in einem Schienensystem, für das wir in den Deckenkonstruktionen schallgedämmte Nischen ausgebildet haben. Statisch werden die Schienensysteme über jeweils einen Stahlprofilrahmen gehalten, welcher von uns ebenfalls schallentkoppelt bekleidet und an sämtliche Decken- und Wandbauteile gleichermaßen schallentkoppelt angeschlossen wurde“, erläutert Gilbert Lichte. Die Schallschutzdeckenkonstruktion wurde „umlaufend“ vor, über und hinter die Träger montiert, sodass die eigentliche Halterung der mobilen Trennwände direkt auf den Stahlträgeruntergurten erfolgen konnte. Die Nischenausbildung für die Laufschienen der Trennwände wurde konstruktiv an die Begebenheiten, bündig in die Schallschutzdecken angepasst. Mögliche Schallüberträge jeweils vor und hinter der Trägerebene im Deckenzwischenraum wurden durch zusätzliche Schallschotts verhindert.
 
Planungsziel mit 73 dB hörbar übertroffen

Zur Überprüfung der schalldämmenden Wirkung der Wand- und Deckenkonstruktionen führte das Akustikbüro nach Beendigung der Ausbauarbeiten erneut Messungen in allen Räumen durch – mit mehr als überzeugenden Ergebnissen: Das bewertete Schalldämmmaß R’w lag in den Übungsräumen bei 73 dB, womit sogar der ursprünglich empfohlene „Planungspuffer“ von 70 dB noch deutlich übertroffen wurde. Während die Bewohner des ersten Obergeschosses also ihre wohl verdiente Ruhe genießen, profitieren Schüler wie Pädagogen in den Räumen von „musikplus!“ dank planerisch und handwerklich vorbildlich umgesetzter Schallschutzkonstruktionen von einer ausgewogenen Raumakustik.
 

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