Architekturobjekt 34 von 638

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Nachverdichten und weiterbauen von Städten mit Holz - SPLIT Schulbau Wien

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HBC. Hochschule Biberach - University of Applied Sciences, Architektur (B.A.), Vanessa Ermisch

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HBC. Hochschule Biberach - University of Applied Sciences, Architektur (B.A.), Vanessa Ermisch

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

05.2024

Zeichnungen und Unterlagen

Gebäudedaten

Bauweise

Holzhybridbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

6.000 m²

 

Nutzfläche

4.500 m²

 

Verkehrsfläche

1.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Texterläuterung Konzept. 

Grundkonzept zur Lösung der Aufgabenstellung: Erweiterung eines Schulgebäudes 

Pädagogik legt den Grundstein für die Entwicklung von Kindern, die zu Erwachsenen heranwachsen und mit ihren Erfahrungen maßgeblich die Gesellschaft gestalten. Aus diesem Grund ist es von essenzieller Bedeutung, ein optimales Umfeld zu schaffen. Pädagogik ist zum einen das Lernen, sowie das Austauschen und gegenseitige helfen untereinander. Offene Raumstrukturen fungieren als Katalysator für die Entfaltung individueller Eigenschaften und Interessen, sowie für den regen Austausch innerhalb einer offenen Gemeinschaft. Das Konzept des "Lerndorfs" repräsentiert eine facettenreiche Entfaltung über unterschiedliche Raumebenen, wodurch die Kommunikation zwischen den Schülern intensiviert wird. Die strukturelle Antwort der Splitlevel-Architektur ermöglicht einzigartige Blickbeziehungen und maximiert die Tageslichtdurchflutung des Gebäudes. Die geschossübergreifenden Lernhäuser bieten Rückzugsmöglichkeiten für die Schüler. Trotz versetzter Höhendifferenzen innerhalb der Gebäudestruktur bleibt die Barrierefreiheit durch die Installation von speziell positionierten Aufzügen in den Split-Level-Bereichen gewährleistet. Dies schafft eine Umgebung, in der jeder Schüler, unabhängig von individuellen Bedürfnissen, gleichermaßen am Bildungsprozess teilnehmen kann. Die strukturelle Idee des Lerndorfs setzt nicht nur auf ästhetische Gestaltung, sondern fördert auch aktiv die Interaktion, Flexibilität und Inklusion. Die architektonische Struktur schafft somit auf einer Nutzfläche von ca. 4.500 m² eine inspirierende Lernumgebung, in der Schüler nicht nur Wissen erwerben, sondern auch soziale Kompetenzen entwickeln können. 
 
Warum Holzbau in einer städtischen Struktur und im Schulbau sinnvoll ist? 
Der Einsatz von Holzbau in städtischen Strukturen erweist sich aus ökologischer Perspektive als äußerst vorteilhaft, da Holz als Baustoff dazu neigt, CO2 zu binden und somit zu einer positiven Umweltbilanz beiträgt. Diese ökologische Dimension des Holzbaus ist besonders relevant angesichts der globalen Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung nachhaltiger Bauweisen. 
Forschungsergebnisse belegen zudem, dass Holzbauten nicht nur ökologisch, sondern auch energetisch effizient sind. Im Vergleich zu traditionellen Baustoffen weisen sie eine geringere Umweltbelastung während der Herstellungsphase auf. Diese Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung, da die Baubranche einen erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen hat. Die Wahl von Holz als Baustoff kann somit zu einer nachhaltigeren Bauweise beitragen. 
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist der positive Einfluss von Holzbauten auf das Wohlbefinden der Bewohner. Studien zeigen, dass der Einsatz von Holz in der Architektur eine beruhigende und stressreduzierende Wirkung haben kann. Dies ist insbesondere in schulischen Umgebungen von Relevanz, da ein angenehmes Raumklima das Lernumfeld positiv beeinflusst und das Wohlbefinden von Schülern und Lehrkräften fördert. 
Darüber hinaus trägt der Holzbau zur Verbesserung der Luftqualität bei, da Holz als natürlicher Baustoff die Fähigkeit besitzt, Feuchtigkeit zu regulieren und somit das Raumklima zu optimieren. Diese Eigenschaft kann wiederum das Lernumfeld in Schulgebäuden verbessern und zu einem gesünderen Raum beitragen. 
Insgesamt bieten die ökologischen, energetischen und gesundheitsfördernden Vorteile des Holzbaus eine ganzheitliche Perspektive, von der sowohl Schüler als auch Lehrkräfte in städtischen Schulstrukturen profitieren können. 
 
 
 
 






Gestalterische Aspekte der Anlage mit Berücksichtigung urbanes Umfeld 
 
Der Entwurf für den schulischen Erweiterungsbau zeichnet sich durch eine harmonische Integration in die bestehende Blockrandbebauung aus und reagiert sensibel auf die örtliche Topografie durch das Prinzip des Höhenversatzes. Die Architektur öffnet sich einladend zur Franz-Schuh-Gasse und schafft somit einen überbauten öffentlichen Marktplatz, der Raum für Begegnungen bietet und gleichzeitig durch eine Bibliothek und E-Mobilitätsstation einen impulsgebenden Mehrwert für die Gemeinschaft schafft.
Besonders hervorzuheben ist die multifunktionale Nutzung der Sporthalle, die in freien Belegungszeiten auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Dies unterstreicht den Anspruch, nicht nur schulische Strukturen zu schaffen, sondern auch einen Beitrag zum sozialen und sportlichen Austausch in der Nachbarschaft zu leisten.
Um den Verkehrsfluss zu beruhigen und gleichzeitig ökologischen Mehrwert zu generieren, setzen wir auf einen versickerungsfähigen Pflasterbelag. Dieser fördert die natürliche Versickerung des Niederschlags und trägt somit zur nachhaltigen Entwicklung der Umgebung bei. 
Die Integration der Leitungstrasse schafft nicht nur Zugang zum Spielplatz, sondern dient auch als gestalterisches Element, das die Verbindung zwischen Alt und Neu herstellt. Ein linearer Pausenhof verbindet den Neubau mit den Bestandsgebäuden und bietet Raum für vielfältige schulische Aktivitäten. Das Satteldach des Erweiterungsbaus harmonisiert dabei mit der städtischen Struktur und trägt zur visuellen Einbindung in das Stadtbild bei.  
 
Technischer Bericht  

Tragwerk / Systemlösung 

Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus einer Skelettbauweise, bei der Weißtanne als Hauptbaustoff verwendet wird. Die Verwendung von Weißtanne als tragendem Element unterstreicht nicht nur die ökologischen Vorteile des Holzbaus, sondern trägt auch zur regionalen und nachhaltigen Bauweise bei. Die Entscheidung für Weißtanne ist insbesondere auf ihre Robustheit, Stabilität und nachhaltige Verfügbarkeit zurückzuführen. 

Die Struktur spannt über die Längsrichtung des Gebäudes und wird durch eine Hohlkastendecke unterstützt. Diese Kombination ermöglicht eine effiziente Lastenverteilung und ist im Nachhinein um ihr Raster flexibel erweiterbar. Die Verwendung einer Hohlkastendecke trägt dazu bei, das Gesamtgewicht der Struktur zu reduzieren (Materialersparnis) und verbessert somit die energetische Effizienz des Gebäudes. Als Aussteifungselemente gegen Windlasten dienen betonierte Treppenhäuser. Diese sorgen für strukturelle Stabilität und gewährleisten die Sicherheit des Gebäudes unter verschiedensten Wetterbedingungen. Die Entscheidung für die Kombination von Holz und Beton beruht auf dem Prinzip, jedes Material dort einzusetzen, wo es seine spezifischen Eigenschaften am besten entfalten kann und optimal zu den vorherrschenden Bedingungen beiträgt. Holz wird in der Skelettbauweise für ökologische Vorteile und eine angenehme Innenraumatmosphäre verwendet, während Beton gezielt in den betonierten Treppenhäusern und außenliegende Laubengänge für Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen eingesetzt wird. Diese gezielte Nutzung beider Materialien ermöglicht eine ausgewogene Balance zwischen ökologischer Verantwortung und struktureller Effizienz im Schulgebäude. 

Holzverbindungen 

Die Holzverbindung im Bauprojekt erfolgt durch zweiteilige und nicht sichtbare Systemverbinder. Diese Systemverbinder bestehen aus metallischen Verbindungselementen, die mithilfe von Systemschrauben gesichert werden. Die Systemschrauben können entweder plan aufgeschraubt oder in speziell ausgefrästen Taschen versenkt angeordnet werden. Diese flexible Anordnung ermöglicht eine präzise und ästhetisch ansprechende Verbindung, die zudem die natürliche Schönheit des Holzmaterials bewahrt. 



Gebäudetechnik / Bauphysik 

Die unbebaute Süd-Ost-Seite des Schulgebäudes ermöglicht einen großzügigen Lichteinfall, der die Innenräume mit natürlicher Helligkeit durchflutet. Im Gegensatz dazu werden die anderen Seiten des Gebäudes durch umliegende Nachbargebäude deutlich verschattet. Diese bewusste Ausrichtung bietet nicht nur eine angenehme Beleuchtung für die Innenräume, sondern ermöglicht auch eine optimale Nutzung des Dachs für die Integration von Photovoltaikanlagen. Die leichte Dachneigung bietet die Grundlage für eine leichte Konstruktion- und Materialsparende Anbringung der PV-Module. Diese nachhaltige Energiequelle trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs des Schulgebäudes bei und unterstützt somit die ökologische Ausrichtung des Bauprojekts.  

Die Laubengänge und das auskragende Dach stellen die initiale Phase unseres Sonnenschutzprogramms dar und wurden bereits strukturell in den Entwurf integriert. Als zusätzliche flexible Schutzelemente vor übermäßiger Sonneneinstrahlung dienen außenliegende Jalousien. Diese ermöglichen es, im Winter die Wärme durch Sonneneinstrahlung auf den Fensterflächen zu nutzen und im Sommer die Einstrahlung zu reduzieren.  

Die Wärmeversorgung des neuen Schulgebäudes wird durch eine Fußbodenheizung gewährleistet. Um eine effiziente und umweltfreundliche Heizlösung zu gewährleisten, wird das Gebäude an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Dies ermöglicht eine nachhaltige Beheizung, da die Fernwärme bereits als vorhandene Anschlussmöglichkeit zur Verfügung steht. 

Die Belüftung des Gebäudes erfolgt durch eine Regenerative Wärme- und Lüftungsanlage, die nicht nur eine kontrollierte Belüftung, sondern auch die Wiederverwertung von Wärme gewährleistet. Diese innovative Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Optimierung des Energieverbrauchs und trägt zu einer umweltfreundlichen Betriebsweise des Schulgebäudes bei. Zusätzlich können die Fenster geöffnet werden, um einen natürlichen Luftaustausch zu ermöglichen, was zu einer weiteren Steigerung der Energieeffizienz und des Wohlbefindens der Nutzer beiträgt. 

Die umfassende Nachhaltigkeitsstrategie des Schulgebäudes erstreckt sich auch auf die Wassernutzung. Eine innovative Maßnahme ist die Integration einer Zisterne, die Regenwasser für die Versorgung der sanitären Anlagen bereitstellt. Dieses nachhaltige Wasserressourcenmanagement reduziert den Bedarf an Trinkwasser erheblich und minimiert somit den ökologischen Fußabdruck des Schulgebäudes. 

Brandschutz 

Im Entwurfskonzept des Schulgebäudes sind die Brandschutzabschnitte dargestellt. Ein wesentliches Element dieses Sicherheitskonzepts sind die Brandschutz Schiebetore, die diskret in speziell dafür vorgesehenen "Taschen" versteckt sind. Diese Tore ermöglichen eine effektive Abtrennung von Bereichen im Falle eines Brands und tragen dazu bei, die Ausbreitung von Rauch und Feuer zu begrenzen. Zusätzlich bieten die außenliegenden Laubengänge in jedem Abschnitt unsere Schule eine Fluchtmöglichkeit durch ein dafür vorgesehenes Fenster. 

Besonderes Augenmerk liegt auch auf den Treppenbereichen, die nicht nur als Verbindungselemente, sondern auch als wichtige Brandschutzabschnitte betrachtet werden. Um die Sicherheit über alle Ebenen und Geschosse zu sichern, sind die Treppenabschnitte durch Wände abgetrennt und mit Rauchschutzvorhängen versehen. Diese Vorhänge verhindern im Brandfall die Ausbreitung von Rauch und stellen so einen sicheren Fluchtweg dar. Diese Planung ermöglicht es, dass strukturell bedeutende Element des "fließenden Raums" im Entwurf zu realisieren und gleichzeitig die notwendige Sicherheit für die Personen im Gebäude zu gewährleisten. 
 

Beschreibung der Besonderheiten

Splitlevel-Architektur und Neuinterpretation der Pädagogik

Nachhaltigkeit

Gebäudetechnik / Bauphysik 

Die unbebaute Süd-Ost-Seite des Schulgebäudes ermöglicht einen großzügigen Lichteinfall, der die Innenräume mit natürlicher Helligkeit durchflutet. Im Gegensatz dazu werden die anderen Seiten des Gebäudes durch umliegende Nachbargebäude deutlich verschattet. Diese bewusste Ausrichtung bietet nicht nur eine angenehme Beleuchtung für die Innenräume, sondern ermöglicht auch eine optimale Nutzung des Dachs für die Integration von Photovoltaikanlagen. Die leichte Dachneigung bietet die Grundlage für eine leichte Konstruktion- und Materialsparende Anbringung der PV-Module. Diese nachhaltige Energiequelle trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs des Schulgebäudes bei und unterstützt somit die ökologische Ausrichtung des Bauprojekts.  

Die Laubengänge und das auskragende Dach stellen die initiale Phase unseres Sonnenschutzprogramms dar und wurden bereits strukturell in den Entwurf integriert. Als zusätzliche flexible Schutzelemente vor übermäßiger Sonneneinstrahlung dienen außenliegende Jalousien. Diese ermöglichen es, im Winter die Wärme durch Sonneneinstrahlung auf den Fensterflächen zu nutzen und im Sommer die Einstrahlung zu reduzieren.  

Die Wärmeversorgung des neuen Schulgebäudes wird durch eine Fußbodenheizung gewährleistet. Um eine effiziente und umweltfreundliche Heizlösung zu gewährleisten, wird das Gebäude an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Dies ermöglicht eine nachhaltige Beheizung, da die Fernwärme bereits als vorhandene Anschlussmöglichkeit zur Verfügung steht. 

Die Belüftung des Gebäudes erfolgt durch eine Regenerative Wärme- und Lüftungsanlage, die nicht nur eine kontrollierte Belüftung, sondern auch die Wiederverwertung von Wärme gewährleistet. Diese innovative Technologie spielt eine Schlüsselrolle bei der Optimierung des Energieverbrauchs und trägt zu einer umweltfreundlichen Betriebsweise des Schulgebäudes bei. Zusätzlich können die Fenster geöffnet werden, um einen natürlichen Luftaustausch zu ermöglichen, was zu einer weiteren Steigerung der Energieeffizienz und des Wohlbefindens der Nutzer beiträgt. 

Die umfassende Nachhaltigkeitsstrategie des Schulgebäudes erstreckt sich auch auf die Wassernutzung. Eine innovative Maßnahme ist die Integration einer Zisterne, die Regenwasser für die Versorgung der sanitären Anlagen bereitstellt. Dieses nachhaltige Wasserressourcenmanagement reduziert den Bedarf an Trinkwasser erheblich und minimiert somit den ökologischen Fußabdruck des Schulgebäudes. 
 

Schlagworte

Splitlevel, Pädagogik, Holzhybridbauweise

Weitere Dokumente zum Objekt

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Klassen

12

 

Anzahl Schüler

350

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