Architekturobjekt 20 von 84

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer


Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KOM Koudmani Architekten PartG mbB

Ansicht - Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

© MartinKunze_Hamburg

Gartenansicht - Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

© MartinKunze_Hamburg

Gartenansicht - Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

© MartinKunze_Hamburg

Gartenansicht - Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

© MartinKunze_Hamburg

Einblick ins Haus - Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

© MartinKunze_Hamburg

Durchblick - Nachverdichtung auf dem Land - Wohnhaus in Schleswig- Holstein

© MartinKunze_Hamburg

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KOM Koudmani Architekten PartG mbB

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

24628 Hartenholm, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

10.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

KOM Koudmani Architekten PartG mbB

Händelallee 3

10557 Berlin

Deutschland

Tel. 030 39749017

buero@kom-a.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Groth Ingenieure GmbH

Hamburger Str. 12

24568 Kaltenkirchen

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

Groth Ingenieure GmbH

Hamburger Str. 12

24568 Kaltenkirchen

Deutschland

Verwendete Produkte

CREATON

Dachziegel

Kubasch Fenster und Türenbau GmbH

Außenfenster und Außentüren

SOLVIS

Solarthermie-System

Ziegelteam GmbH

Sichtmauerwerk

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.035 m³

 

Bruttogrundfläche

345 m²

 

Nutzfläche

226 m²

 

Verkehrsfläche

49 m²

 

Wohnfläche

209 m²

 

Grundstücksgröße

1.426 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Lage und Grundstück
Kurz vor Abschluss des Kaufvertrags für ein Baugrundstück in einem Neubaugebiet am Rande eines Dorfes in Schleswig-Holstein bekommen die Bauherren die Möglichkeit, den Teil eines großzügigen Grundstücks in einem Wohngebiet in der gleichen Gemeinde zu erwerben. Für die Bebaubarkeit ist die Änderung des Bebauungsplans notwendig und die damit verbundene unkonventionelle Form des Grundstücks ermöglicht die Realisierung eines individuellen Wohnhauses.

Unter Berücksichtigung der baurechtlichen Vorgaben ist ein modernes Gebäude entstanden, das sich harmonisch in die Nachbarschaft einbindet und gleichzeitig einen eigenen Charakter besitzt. Gestalterisch orientiert sich das Haus an den ortstypischen Bauweisen. In Anlehnung an die lokalen Klinkerfassaden und die geneigten Dachformen verleihen die monolithische Formsprache sowie die Farb- und Materialwahl dem Haus einen individuellen Ausdruck. Der Neubau ist auch eine Bereicherung für die soziale Infrastruktur des Dorfes: Die Bauherrin arbeitet in der Landarztpraxis und der Bauherr arbeitet den Großteil seiner Arbeitszeit im Homeoffice.

Entwurf und Materialität
Dem Grundriss des Wohnhauses liegt eine rechteckige Form zugrunde, die durch den hervorspringenden Flachbau sowie zwei raumbildenden Rücksprüngen modifiziert wird. Das Dach des Vorbaus wird als Balkon genutzt. Die Rücksprünge dienen als wettergeschützte Bereiche. Entsprechend der benachbarten Wohnhäuser und des Bebauungsplanes wird das Dach als Satteldach ausgeführt, allerdings ohne Dachüberstand. Gleichwohl sich die Räume über drei Ebenen erstrecken, besitzt das Haus nur ein Vollgeschoss - die geforderte Eingeschossigkeit wird eingehalten.

Im barrierefrei geplanten Erdgeschoss liegt der dem Garten zugewandte Wohnbereich, die Küche mit Vorratsraum sowie die Waschküche und ein Dusch- WC. Der offene und helle Charakter des Wohnbereichs wird durch die Raumhöhe betont: Über eine Galerie im Obergeschoss erhält man einen Blick über das Wohnzimmer. Im Obergeschoss befinden sich das Büro, die Schlaf- und Kinderzimmer sowie das Bad.

Im Spitzboden sowie im Flachbau befinden sich Abstellflächen. Die haustechnischen Anlagen sind ebenerdig im Erdgeschoss untergebracht. Auf eine Unterkellerung wurde bewusst verzichtet.

Konstruktion
Die Gründung erfolgt über eine Stahlbeton- Sohlplatte mit Streifenfundamenten. Die Lasten aus den Stahlstützen im Erdgeschoss werden über Punktfundamente abgetragen.
Die Außenwände sind als zweischalige Mauerwerkswände mit einer 16cm dicken Wärmedämmung geplant. Das Sichtmauerwerk besteht aus anthrazitfarbenen Mauerwerkssteinen im Dünnformat.
Die Decke über dem Erdgeschoss ist als Stahlbetondecke, die Decke über dem Obergeschoss als Holzbalkendecke ausgeführt. Die tragenden und nichttragenden Innenwände werden gemauert. Trockenbauwände kommen nur im Einzelfall als Vorsatzschalen zum Einsatz.
Das Dach ist eine Pfetten- Sparrenkonstruktion mit einer 26cm starken Zwischensparrendämmung. Die Dacheindeckung besteht aus anthrazitfarbenen Tonflachziegeln. Das Flachdach des Flachbaus wird als Holzbalkendecke ausgeführt. Die gesamte Gebäudehülle ist diffusionsoffen.
Die Fenster haben entsprechend ihrer Funktion unterschiedliche Größen. Sie werden als Holzfenster mit Dreifachverglasung ausgeführt und in einem warmen Grauton lackiert. Neben bodentiefen Fenstern gibt es Öffnungen mit einer Brüstungshöhe von ca. 50 cm, damit sie als Sitzgelegenheit o.ä. genutzt werden können und Öffnungen mit einer Brüstungshöhe von ca. 90 cm für normierte Haushaltsgeräte (z. B. Küche). Der Spitzboden wird über zwei Dachflächenfenster belichtet. Bis auf das große Schiebefensterelement im Wohnbereich werden die zu öffnenden Fenster und Türen als Dreh-/ Kippmechanismen ausgeführt.
Die Treppen sind Holzkonstruktionen.

Energie
Der Primärenergiebedarf (Qp) des Gebäudes entspricht den Anforderungen der ENEV 2014 (01.01.2016).
Es wird primär mit Gas geheizt. Thermische Solarkollektoren auf dem Dach dienen zur Warmwasser- und Heizunterstützung. Im Erdgeschoss ist eine Fußbodenheizung ausgeführt, im Obergeschoss kommen konventionelle Heizkörper zum Einsatz.



 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Wohnhaus ist ein sozialgerechter und umweltschonender Beitrag zum Wohnen auf dem Land. Bei der Nachverdichtung der gewachsenen Dorfstruktur durch das Wohnhaus bleibt der Eingriff in Landschaft und Natur minimal. Die für die Bebaubarkeit des Grundstücks erforderliche Änderung des Bebauungsplans bedeutet zwar einen planerischen Mehraufwand, doch sie ermöglicht einen effizienten und ressourcenschonenden Umgang mit dem Grundstück: trotz der geforderten Eingeschossigkeit, der ungünstigen Grundstücksform sowie dem Verzicht auf ein Kellergeschoss ist für die Familie ein großzügiges, individuell zugeschnittenes Gebäude entstanden, das passgenau in der Nachbarschaft und der sozialen Infrastruktur eingebunden ist. Durch die ortsspezifische Lösung stellt das Einfamilienhaus einen architektonischen Mehrwert dar. Es setzt ein Zeichen gegen die Zersiedelung der Ortsränder durch neue Flächenversiegelung für Neubaugebiete.

Schlagworte

Wohnen und Arbeiten auf dem Land, Sichtmauerwerk, lokale Baustoffe, Nachverdichtung auf dem Land, umweltgerechtes Bauen, Soziale Infrastruktur

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Solarthermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

49,60 kWh/(m²a)

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

1

 

Anzahl Betten

5

 

Anzahl Kinder

1

 

Anzahl Wohneinheiten

1

 

Anzahl Stellplätze

2

Das Objekt im Internet

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