Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2011
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
600 m² Pflasterbeläge in gebundener Bauweise verlegt
Im Januar dieses Jahres wurde am Michelsberg in Wiesbaden das Mahnmal "Namentliches Gedenken" eingeweiht. Es erinnert an die in der NS-Zeit ermordeten Wiesbadener Juden. Der offene Gedenkraum mit seinen sieben Meter hohen Wänden nimmt dabei ebenso Bezug auf die Größe der ehemaligen Synagoge, wie der Bodenbelag aus Naturstein, der die Umrisse der Synagoge darstellt. Verlegt wurden die Pflastersteine aus Basalt mit Produkten aus dem GaLaBau-Sortiment der Sopro Bauchemie.
Die ehemalige Synagoge am Wiesbadener Michelsberg wurde im November 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt. Das Gebäude wurde dabei so schwer beschädigt, dass es abgerissen werden musste. Im Jahr 2005 lobte die hessische Landeshauptstadt einen städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Bereichs aus. Wichtigstes Ziel des Wettbewerbs war die Schaffung eines Ortes der namentlichen Erinnerung an die während der nationalsozialistischen Diktatur ermordeten und vertriebenen jüdischen Mitbürger.
Das im Januar dieses Jahres eingeweihte Mahnmal entstand nach Entwürfen der Künstlerin Valeria Sass und der Landschaftsarchitektin Barbara Willecke. Der aufgespannte innere Raum der Gedenkstätte gliedert sich funktional in den begehbaren Gedenkraum im eingeschnittenen Hang und den angrenzenden Bereich mit der durchquerenden Coulinstraße. Ein Namensband mit Nennung aller Opfer stellt den zentralen Bestandteil des Denkmals dar. Weitere Hauptelemente sind die Wandscheiben, die den Gesamtraum der Gedenkstätte aufzeigen und die Markierung von Grundriss und Sockel der im Jahr 1938 zerstörten Synagoge. Auf der Innenseite der Wandscheiben ist ein etwa 1,20 Meter hohes Band eingelassen, das die Namen der 1.507 bisher bekannten jüdischen Opfer trägt. Der Name eines jeden Opfers wird auf einer eigenen Natursteinplatte genannt. Das Band ist in die Wand vertieft eingelegt. Auf die so entstandene Kante können "Steine der Erinnerung" gelegt werden. Mit Einbruch der Dunkelheit wird das Namensband beleuchtet.
Auf den Außenlinien des Sockels der Synagoge wurden sieben Meter hohe Wände errichtet, die auf einer Gesamtlänge von 62 Metern den "Leerraum" sowie den Standort der zerstörten Synagoge markieren. Auch auf dem Boden des Gedenkraumes sowie auf der Fahrbahn wurde die Grundfläche der ehemaligen Synagoge nachgebildet. Hierfür wurde eine zum umgebenden Plattenbelag kontrastierende Steinoberfläche verwendet. Zum Einsatz kamen dabei anthrazitfarbene Basaltsteine im Format 30x20x18 cm, die den größten Teil der Fläche ausmachen. Daneben aber auch großformatige Platten aus einem gelben Granit, die im Randbereich verlegt wurden.
Um einen dauerhaft belastbaren und funktionsfähigen, d.h. im Bereich der in das Denkmal integrierten Straße auch befahrbaren Belag zu erhalten, erfolgte die Verlegung der Basaltsteine auf rund 600 m² in der sog. "gebundenen Bauweise". Die Steine wurden dabei unter Verwendung der Sopro HaftSchlämme Flex "frisch in frisch" auf dem zuvor vor Ort gemischten und vorbereiteten Bettungsmörtel verlegt. Die Haftschlämme wurde dabei jeweils auf der Rückseite des Steins aufgetragen. Auf diese Weise erhält man einen optimalen Haftverbund zwischen dem Bettungsmörtel und dem Stein. Durch das Aufrauen der Steine an den Kanten konnte auch eine weit über die geforderten 0,8 N/mm² hinausgehende Flankenhaftung erreicht werden. Wie entsprechende Prüfungen ergaben, liegt sie jetzt bei 1,5 N/mm².
Verfugt wurden die Natursteinoberflächen mit dem Sopro PflasterFugMörtel hochfest, einem hydraulisch erhärtenden, hochfesten Fugenmörtel für die Verfugung von Natursteinpflasterbelägen mit hohen Verkehrsbelastungen.
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