Architekturobjekt 1.280 von 1.592
Nominiert für die Shortlist der Jury 2015 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2015 - Nachwuchsarbeiten


Naturally Vertical

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur, Paul-Rouven Denz

Lagemodell - Naturally Vertical

© prd

Klimaanalyse - Naturally Vertical

© prd

Konzeptpiktrogramme - Naturally Vertical

© prd

Ansichten - Naturally Vertical

© prd

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur, Paul-Rouven Denz

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Zeichnungen und Unterlagen

Verwendete Produkte

-

Stahl

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

mehr als 20 Geschosse

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Stadt Mumbai mit seinen ca. 21 Millionen Einwohnern zählt heute schon zu den globalen Mega-Cities und soll laut Vorhersagen bis Mitte des Jahrhunderts zur größten Agglomeration der Welt heranwachsen. Der urbane Druck, der durch dieses enorme Wachstum von „Bollywood“ und die Lage auf einer kleinen, im 19. Jhdt. per Landaufschüttung geschaffenen, Halbinsel hervorgeht, macht eine urbane Entwicklung in die Vertikale unausweichlich.

Die Probleme, die sich aus diesem Trend ergeben sind hohe Verdichtung, Verkehrsprobleme, Mangel an öffentlichem Freiraum, Verlust von sozialer Gemeinschaft und ein Anwachsen des Energieverbrauchs. Das in Rahmen der Diplomarbeit entworfene Hochhaus setzt sich mit diesem Trend auseinander, um, unter Einbeziehung der lokalen klimatischen und sozialen Gegebenheiten, Wege für eine nachhaltige vertikale Stadtentwicklung Mumbais aufzuzeigen.

Zunächst, im Gegensatz zu aktuellen Bauvorhaben in Mumbai, wird ein offen strukturiertes und durch Mischnutzung geprägtes Gebäude angestrebt. Nicht nur unterschiedliche Nutzungszonen, sondern auch verschiedene Grundriss-Layouts dienen dazu, eine soziale und kulturelle Vielfalt innerhalb des Gebäudes zu schaffen. Dadurch werden Wege verkürzt und eine Mischung von Menschen und Funktionen wird angeregt.

Auf Grund der Lage, mit einer freien Sicht- und Luftachse zum Meer, wird der Wolkenkratzer in zwei Türme aufgetrennt, die sich zum Arabischen Meer hin öffnen um den Ausblick und die frische Meeresbrise einzufangen. Die beiden Türme werden durch Verbindungsebenen zu einer einheitlichen Hochhausstruktur vereint. Diese Zonen schaffen gemeinschaftliche Freiräume und unterteilen das Gebäude wiederum in kleinere „Nachbarschaften“. Durch diese halb-öffentlichen Außenbereiche dienen als begrünte Erholungsbereiche und erzeugen eine individuelle Mikro-Atmosphäre innerhalb der Makro-Struktur. Dadurch wird das Gefühl kleinerer Gemeinschaften gestärkt um den, in der indischen Kultur verwurzelten, Bedürfnis nach sozialer Zusammenkunft, Kommunikation und öffentlichem Raum zur persönlichen Benutzung einzubeziehen.

Außenbezug und der Kontakt zur Natur spielt in Indien eine große Rolle. So ist es auch nachvollziehbar, dass oftmals natürliche Belüftung und Ventilatoren Klimaanlagen zum Kühlen vorgezogen werden. Dies aufgreifend spielt der ganzjährig aus westlicher Richtung auftretende Wind eine Schlüsselrolle im Gesamtkonzept des Entwurfs.
Mit der Öffnung des Gebäudes in Form eines Trichters zum Einfangen dieses Windes erzeugt das Hochhaus stets gegenläufige Druck- und Sogzonen an den gegenüberliegenden „Innen“- und „Außen“-Fassaden. Durch die Auslegung der Grundrisse zwischen diesen beiden Fassaden kann dieser Effekt für eine effiziente, natürliche Querlüftung genutzt werden. Um die Luftgeschwindigkeit zu regulieren können unterschiedlich dimensionierte Öffnungselemente und Drosslungssysteme individuell geschaltet werden.
Im Schnittpunkt der beiden Türme, wo durch den Venturi Effekt die Windgeschwindigkeit zunimmt, sind Kühlregister in Form von großen Metallfinnen integriert. Wasser, das durch diese hohlen Finnen läuft, wird durch die Auftretende Konvektion, aufgrund der Windströmung, und durch Verdunstung, durch Befeuchten der Oberfläche mit gesammeltem Regenwasser, gekühlt. Dieses Wasser läuft in einem Kreislauf durch die aktivierte Betonmasse der Decken und führt somit die darin aufgenommene Wärme des Gebäudes ab.

Um unerwünschten Wärmeeintrag von solarer Einstrahlung vorab zu verhindern, dienen an der „Außen“-Fassade fest installierte, horizontale Sonnenschutzelemente dazu, die hoch stehende Sonne zurückzuhalten. Die westlich orientierte „Innen“-Fassade ist mit beweglichen, perforierten Schiebeelementen ausgestattet, um die, am Nachmittag erforderliche, Verschattung zu ermöglichen. Um die Sonne nicht nur abzuwehren, sondern auch die hohe solare Einstrahlung am Standort Mumbai aktiv zu nutzen, sind in die horizontalen Sonnenschutzelemente Solarkollektoren integriert. Je nach Orientierung und solarer Einstrahlung sind dies Photovoltaik- oder Solarthermie-Kollektoren und erzeugen somit Strom und Warmwasser.

All die aufgeführten weichen und harten Faktoren schaffen ein harmonisierendes und autonomes Hochhaus, welches sowohl auf der sozial - kulturellen als auch der energetisch - ökonomischen Ebene der Nachhaltigkeitsbetrachtung den Problemen, von Mumbais Wachstum in die Vertikale, entgegen treten kann.

Auszeichnungen

Ausstellung, CTBUH-Conference on Sustainable Vertical Urbanism, Shanghai, 2014

Honorable Mention, Council on Tall Buildings and Urban Habitat Competition 2014

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

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