Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2018: Teilnehmer
Naturhaus Schorfheide
16244 Schorfheide, Dorfstr. 59
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Spreeplan Projekt UG
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Dorfstr. 59, 16244 Schorfheide, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
12.2019
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzskelettbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
983 m³
Bruttogrundfläche
335 m²
Nutzfläche
275 m²
Wohnfläche
235 m²
Grundstücksgröße
787 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
180.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
466.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
- Denkmalschutz
- Sanierung mit Naturbaustoffen
- Langlebige, ganzheitliche, gesundheitliche, ökologische, natürliche Betrachtung
Das Objekt
Ein denkmalgeschütztes Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1811, welches seit 20 Jahren leer stand und dadurch eine extrem marode Bausubstanz besaß. Das Bauherren-Ehepaar aus Berlin hatte sich in das Haus verliebt und kämpfte für den Erhalt.
Die Bauaufgabe
Das Fachwerkgebäude, welches teilweise mit Strohlehmwickel und Mauerwerk ausgefacht worden ist, sollte gerettet und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Neben den Leistungen der Architekten konnten wir die Bauherren auch beim Aufstellen eines Businessplans sowie bei den Verhandlungen mit der Bank und beim Einwerben und Bearbeiten von Fördermitteln unterstützen.
Der Entwurf
Aufgrund des großen Dachstuhls, der traditionell als Speicher genutzt wurde, bot sich eine Nutzungserweiterung um diese Fläche an. Dies führte dazu, ein Seminarhaus mit Übernachtungsmöglichkeiten zu konzipieren. Unter strengen Denkmalschutzauflagen, sowie Abstimmung mit dem Bauamt und dem Naturschutzamt, einer fördermittelgestützten Finanzierung, konnte eine planerische Lösung zur Zufriedenheit aller Beteiligten gefunden werden.
Die Materialien
Das Bestandsfachwerk musste zu großen Teilen abgebrochen und ersetzt werden. Hierfür wurden die alten Lehmgefache behutsam ausgebaut, Lehmwickelstaken nach alter Technik ergänzt und zusammen mit dem 200 Jahre alten Lehm wieder in ein neues Holzfachwerk eingebaut. Um das Gebäude auch energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, wurde eine diffusionsoffene Innendämmung an den Außenwänden integriert, sodass das Fachwerk außen sichtbar blieb. Unter den einer Lärchenholzschalung verbretterten Giebelwänden übernimmt die Dämmfunktion eine Holzweichfaserplatte, damit das Fachwerk in diesem Fall im Innenraum sichtbar bleiben kann.
Energetische Betrachtung
Energetisches Herzstück des Gebäudes ist der neue finnische Lehmgrundofen im Mittelflur, der ehemaligen “Rauch Küche”. An besonders kalten Tagen oder der Übergangszeit im Frühjahr oder Herbst, übernimmt die integrierte Deckenheizung die Wärmeversorgung.
Was war uns wichtig. Was ist unsere Philosophie.
Uns war es wichtig, den Charakter des Bestandsgebäudes zu erhalten. Bauteile, die keine ausreichende Lebensdauer mehr aufwiesen, wurden möglichst originalgetreu und mit traditionellen Techniken ersetzt. Die Naturbaustoffe verleihen dem Gebäude nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern bringen die Räume wieder zum Strahlen.
Beschreibung der Besonderheiten
Da fast ausschließlich Naturbaustoffe verwendet wurden, ist das Gebäude, bis auf ganz wenige Ausnahmen kompostierbar.
Denkmalschutz
Die denkmalrechtlichen Vorgaben für die Sanierung des Mittelflurhauses waren streng. Im großen Yogaraum im Dachgeschoss war der Erhalt und die Sichtbarkeit der Fachwerkkonstruktion eine Forderung der Denkmalschutzbehörde.
3D-Modellierung
Aufgrund des sehr schlechten Zustandes des Gebäudes und der erforderlichen denkmalrechtlichen Dokumentation, wurde der gesamte Planungsprozess von Anfang an in einem BIM gestützten 3-D Modellierung erstellt. Die Erfassung des Bestandes erfolgte mittels eines 3-D Scanverfahrens. Die daraus resultierende Punktwolke wurde in das CAD Programm eingelesen, sodass der ganze Planungsprozess auf einem exakten 3-D Abbild des denkmalgeschützten Bestandes erfolgte.
Bauweise
Traditionelle Bauweisen wurden mit modernen ökologischen Bauweisen verknüpft. Das digitale Datenmaterial konnte eine verformungsgerechte Reproduktion der alten Fachwerkstrukturen mithilfe von CNC gesteuerten Abbundmaschinen sicherstellen.
Die gesamte Umbauplanung, Massenermittlung, Materialdefinition und Konzeption der technischen Infrastruktur wurde im 3-D Modell simuliert.
Deckenflächenheizung
Durch die wassergeführten Deckenflächenheizungen werden die Raumoberflächen in Form von Wärmestrahlung gleichmäßig erwärmt und schaffen in Kombination mit den Naturbaustoffen ein angenehmes Raumklima. Ganz ohne trockene Luft und Staubaufwirbelung, die bei konventionellen Heizkörpern auftreten.
Kollaboration
(Zusammenarbeit im Team)
Festlegung der Vorgaben für die Denkmalrechtliche Dokumentation und das verformungsgerechte Aufmaß.
Vermesser
Erstellen eines 3-D Laserscans, Reduktion der daraus resultierenden Punktwolke um rund 95 % des Dateninhalts, Konvertierung der Daten in ein CAD lesbares Format.
Architekt
Erstellung eines 3-D Bestandsmodells aus der Punktwolke als Grundlage der Planung und Datenerfassung in BIM (IFC Datei)
Entwurf und Darstellung der rot gelb Planung im 3-D Modell.
Konvertierung der Entwurfsdaten in einer allgemein lesbare 3-D PDF Datei (Acrobat Reader). Daraus resultieren einfache bestmögliche Abstimmung mit dem Bauherrn und anderen Projektbeteiligten bezüglich des Entwurfs.
Statiker
Erstellung des Standsicherheitsnachweises anhand des übergebenen Modells mit Festlegung für Sanierung und Umbau. Erstellung einer für den Holzabbbund und lesbaren Datei aus dem 3-D Modell.
Haustechniker
Alle erforderlichen Berechnungen werden im Modell erstellt und erfasst. Energetische Konzeption, sowie Planung der Durchbrüche und Ausführung im digitalen Modell.
Architekt, Statiker, Haustechniker
Detaillierte, aufeinander abgestimmte Ausführungsplanung, sowie Ermittlung sämtlicher Mengen und Massen und Darstellung der Ausführungsdetails.
Digitalisierungsgrad, BIMObject-Modell, Visualisierung
Der 3D Laserscan ermöglicht die Erfassung des Bestandes mit größtmöglicher Detailtreue (1,1 Milliarde Laserpunkte pro Sekunde). Diese viel zu große Datenmenge wird heruntergerechnet um sie in gängigen CAD Programmen einlesen zu können. Bei diesem Projekt wurde Elite CAD verwendet.
Sämtliche Entwurfsarbeiten erfolgen dann in 3-D Modell, sind somit deutlich übersichtlicher und können allen (!) Beteiligten als 3-D PDF Datei übergeben werden.
Die Abstimmung der Fachplaner erfolgt direkt und unkompliziert und ist in jeder Planungsphase vollständig integriert.
Massen und Mengenermittlung wird im Programm erstellt, in der IFC Datei abgelegt und direkt an das Ausschreibungsprogramm (California) übergeben.
Sämtliche im Prozess erforderlichen Änderungen werden direkt in die LVs und die dazugehörigen Ausschreibungen übernommen.
Die Besonderheit in diesem Projekt stellt sicherlich die Bestandsaufnahme durch das Laserscanning mit der folgenden Überführung in das CAD Programm dar.Die Möglichkeiten der beliebigen Schnittführung sind besonders in der denkmalrechtliche Dokumentation von Vorteil. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten fotorealistische Simulationen, Durchfahrungen, bis hin zu Kurzfilmen zu gestalten.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Holz
Sekundärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
82,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
64,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
8,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
80 %
Warmwasser
11 %
Beleuchtung
9 %
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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