Architekturobjekte
Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
3290 Howick, Südafrika
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2019
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Rund drei Kilometer nördlich von Howick in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal steht das „Nelson Mandela Capture Site Centre and Museum“. Die Fassadenbekleidung aus Titanzink verleiht dem Gebäude eine kraftvolle und imposante Ausstrahlung.
Nelson Mandela (1918 - 2013) gilt weltweit als Symbolfigur für Freiheit und Gerechtigkeit. Bereits mit Anfang 20 begann er, sich politisch zu betätigen und setzte sich ab den 1950-er Jahren gegen die südafrikanischen Gesetze zur Apartheid und gegen die Vorherrschaft weißer Menschen ein. Dafür wurde er gebannt, wegen Landesverrats angeklagt und 1961 nach einem fünf Jahre währenden Prozess freigesprochen. Auch nach dem Freispruch war Mandela zur Verhaftung ausgeschrieben und lebte im Untergrund. Am 5. August 1962 wurde er bei einer Autofahrt auf der Landstraße R 103 etwa drei Kilometer nördlich von Howick angehalten, festgenommen und 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 11. Februar 1990 kam Mandela frei und war von 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident Südafrikas.
Ein Gebäude mit kraftvoller Ausstrahlung
Um diesen außergewöhnlichen Mann zu ehren und die Erinnerung an ihn wach zu halten, hat das KwaZulu-Natal Cooperative Governance and Traditional Affairs Department das „Nelson Mandela Capture Site Centre and Museum“ errichten lassen. Es steht genau an der Stelle an der R 103, an der Mandela in dem Austin Westminster gestoppt wurde, und empfängt die Besucher mit einem Nachbau dieses Wagens. Der anschließende Rundgang bietet u.a. mit virtuellen 3D-Rundgängen, Videos und Fotografien einen umfassenden Einblick in Mandelas Leben und in die Welt, die ihn und seinen Kampf gegen die Apartheit geprägt hat. Ergänzt wird das Museum durch ein Besucherzentrum mit Konferenzräumen sowie pädagogischen Klassenräumen.
Diese Art der Ausstellung wurde mit dem „Nelson Mandela Capture Site Centre and Museum“ erstmals in Südafrika realisiert. Die Besonderheit sollte auch in der Architektur und äußeren Gestaltung zum Ausdruck kommen. Ziel war, ein Gebäude mit einer imposanten und kraftvollen Ausstrahlung zu schaffen, die die Bedeutung dieses Ortes zum Ausdruck bringt und den Beanspruchungen durch Wind, Sonne und Regen über viele Jahre standhält. All diese Anforderungen erfüllt das Titanzink der RHEINZINK GmbH & Co. KG, Datteln, das als Fassadenbekleidung und Dachdeckung zum Einsatz kam.
Robustes Material
Dieses edle und zugleich sehr robuste Material bildet durch natürliche Bewitterung eine Zinkkarbonatschicht, die die Oberfläche zuverlässig vor Korrosion schützt und sich auch im Falle einer Beschädigung sofort wieder neu bildet. Die Entwicklung dieser Schutzschicht ist ein natürlicher Prozess, der langsam und ungleichmäßig abläuft und unter anderem von der Regenhäufigkeit und der Himmelsrichtung abhängt. Um dem Werkstoff bereits werksmäßig den Farbton zu verleihen, der durch die natürliche Bewitterung ohnehin entsteht, hat RHEINZINK ein spezielles Beizverfahren entwickelt.
Die Fähigkeit des Materials, die lebenslang schützende Patina zu bilden, bleibt dabei vollständig erhalten. Erhältlich ist RHEINZINK-Titanzink in den drei Oberflächenqualitäten prePATINA schiefergrau, prePATINA blaugrau und CLASSIC walzblank. Beim „Nelson Mandela Capture Site Centre and Museum“ kam für die Fassaden- und die Dachflächen die Qualität prePATINA schiefergrau zum Einsatz.
Doppelstehfalzsystem
Auf dem Satteldach wurden die Schare im Doppelstehfalzsystem verlegt. Diese Technik eignet sich für flach geneigte Dächer und kann bereits ab einer Dachneigung von 3° eingesetzt werden. Sie besticht durch besonders filigrane Falze und schützt das Gebäude zuverlässig vor Wind und Wetter. Für die Dacheindeckung des „Nelson Mandela Capture Site Centre and Museums“ setzte der Verarbeiter bis zu 16 Meter lange Schare ein, die von Gefällestufe zu Gefällestufe über aufgekantete Falze miteinander verbunden sind.
Mehrere Oberlichter leiten Tageslicht in das Gebäudeinnere. Die dafür notwendigen Eindeckrahmen hat der Verarbeiter separat gefertigt und vor Ort eingelötet. Als oberer Abschluss der hinterlüfteten Dacheindeckung dient ein Lüfterfirst. Den unteren Dachabschluss bildet eine innenliegende Regenrinne mit integrierten Gefällestufen und einer Entwässerung über entsprechend angeordnete Flachdachgullys und Fallrohre, die im Fassadenzwischenraum heruntergeführt sind. Die Abdeckung der Rinnen dient gleichzeitig als oberer Abschluss der Fassadenbekleidung.
An den Fassaden kam die Winkelstehfalztechnik zum Einsatz. Sie ermöglicht durch unterschiedliche Scharlängen und -breiten eine prägnante und gleichzeitig sehr variable Fassadengestaltung. Auf diese Weise können Architekten und Planer kleine und große Flächen markant gliedern und gestalten. Außerdem kann die Verlegung vertikal und horizontal erfolgen.
Beim „Nelson Mandela Capture Site Centre and Museum“ wurden die Schare auf einer hinterlüfteten Unterkonstruktion vertikal verlegt und kamen in den Breiten 300, 400 und 500 Millimeter zum Einsatz. Eine weitere Gliederung erfolgte mit den versetzt angeordneten Querfalzen, mit denen die Schare in der Länge verbunden wurden. Im Kontrast zu der vertikalen Linienführung stehen die Gebäudeeinschnitte mit den Eingängen und Zuliefertoren, denn diese hat der Verarbeiter durch eine horizontale Verlegung mit 400 Millimeter breiten Scharen besonders betont.
Long walk to freedom
Bis auf wenige gezielt angeordnete Öffnungen ist die Fassade komplett geschlossen, um die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Ausstellung zu lenken. Sie gelangen am Ende ihres Besuchs hinaus auf einen Weg, der Mandelas langen Weg zur Freiheit symbolisieren soll und führt sie zu einer weithin sichtbaren Skulptur. Sie wurde von dem Künstler Marco Cianfanelli geschaffen und besteht aus 50 Stahlsäulen – jede zwischen 6,5 und 9,5 Meter hoch. Sie steht sehr dicht an der R 103 – an jener Stelle, an der Nelson 1962 angehalten wurde. Erst wenn man dem „Long walk to freedom“ ein Stück gefolgt ist, erkennt man die Besonderheit der Skulptur: Die Stahlsäulen fügen sich beim Blick nach Westen zum Porträt von Nelson Mandela zusammen.
Beschreibung der Besonderheiten
Fassade: 4.172 m2, RHEINZINK-prePATINA schiefergrau, Winkelstehfalzsystem
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