Architekturobjekt 45 von 55

Architekturobjekte


Neubau Ärztehaus in Mittenwald

82481 Mittenwald, Bahnhofplatz 10

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Schräg verlaufende Wände und die Schrägen der Trapeze ergänzen sich in den Empfangsräumen zu einem dynamischen Raumeindruck. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

© OWA

Lebendiges, aber klares Linienbild der Trapezdecke. Bei genauerem Hinsehen ist zu erkennen, dass jeweils zwei Trapeze ein Rechteck bilden, wodurch mit vertrauten Unterkonstruktionen gearbeitet werden kann. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

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Die Wände nehmen parallele Linienführungen aus der Trapezdecke und von den ebenfalls trapezförmigen Lampen auf. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

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Blick in den konisch zulaufenden Flur mit dem Fenster für eine natürliche Beleuchtung. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

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Selbst ausgesprochen schmale und fensterlose Flure erhalten durch die Trapezlinien eine individuelle und markante Deckenansicht. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

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Im Kontrast zu den Empfangsräumen stehen die Behandlungszimmer, wo eine klassische quadratische Decke gut in die rechtwinkligen Grundrisse passte und den ruhig-neutralen Raumeindruck unterstützt. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

© OWA

Das neue Ärztehaus schließt an das historische Bahnhofsgebäude von Mittenwald an. Über den Gang im Obergeschoss werden die Praxen im Bahnhof erschlossen. - Neubau Ärztehaus in Mittenwald

© OWA

Mit freundlicher Unterstützung von Odenwald Faserplattenwerk (OWA)

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Bahnhofplatz 10, 82481 Mittenwald, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Schwind GmbH, Wolfgang und Michael Schwind

Zur Kreidemühle 4

82481 Mittenwald

Deutschland

Architekt/Planer

Steinert Architekten GmbH

Ludwigstr. 86

82467 Garmisch-Partenkirchen

Deutschland

Tel. +49 8821 9664841

mail@steinert-architekten-bda.de

Bauleistung: Trockenbau

Harald Schneider Akustik- und Trockenbau

An der Kirche 1

08115 Lichtentanne

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

Trapeze im besonderen Einsatz

Akustikdecken in nicht rechtwinkligen Räumen sind eine ästhetisch oft nur schwer beherrschbare Herausforderung. Es sei denn, auch die Deckengestaltung verlässt das gewohnte Schachbrettmuster, wie es mit trapezförmigen Deckenplatten in den Empfangsräumen eines Ärztehauses geplant und ausgeführt wurde.

Während anderenorts Bahnhofsgebäude leer stehen, verwahrlosen oder sogar abgerissen werden müssen, ist man in Mittenwald gerade den umgekehrten Weg gegangen: Der alte Bahnhof von 1912 wurde nicht nur erhalten, sondern sogar erweitert. Auch in dem Luftkurort in den bayerischen Alpen wird für die Reisenden und den Bahnverkehr heute allerdings viel weniger Platz gebraucht, als noch vor 100 Jahren. Dringenden Bedarf gab es jedoch für die Ansiedlung von Arztpraxen – im Idealfall in konzentrierter Form als Ärztehaus, wofür der Bahnhof ein idealer Standort ist. Rund 1300 Zugreisende kommen an diesem Platz täglich ohnehin vorbei, der außerdem mit Taxis, Bussen und eben der Bahn ideal an den öffentlichen Verkehr angeschlossen ist.

Aus dieser Gemengelage heraus entwickelte Familie Schwind die Idee vom Ärztehaus im und am Bahnhof, die Wolfgang Schwind und sein Sohn Michael mit ihrer Schwind GmbH dann auch selbst verwirklichten. Die typischen Bahnhofsfunktionen wie Warteräume oder der Fahrkartenverkauf sind heute im unteren Teil des zweigeschossigen Altbaues konzentriert, wo zusätzlich ein Bistro und die Bahnhofs-Apotheke ihren Platz fanden.

Im Obergeschoss wurden dadurch rund 400 m² für die Ansiedlung von Ärzten gewonnen, was aber für das geplante Ausbauprogramm noch nicht ausreichte. Dipl.-Ing. Architekt Eberhard Steinert aus Garmisch-Partenkirchen plante deshalb einen dreigeschossigen Anbau mit über 700 m² Nutzfläche, der weitere Praxisräume enthält und über den zugleich der Zugang zum Obergeschoss des Altbaues organisiert ist. Trotz seiner Größe sollte der neue Anbau das historische Ensemble nicht dominieren, sondern sich dezent in den Bahnhofsbereich einfügen.

Auch im Inneren des Stahlbetonbaues überwiegt eine sachlich-zurückhaltende und funktionale Formensprache, von der der Architekt jedoch in den Empfangsräumen der Arztpraxen auf spannende Weise abgewichen ist: Die Decken zeigen hier kein klassisches Quadrat- oder Rechteckmuster, stattdessen werden die Patienten unter einem lebendigen Deckenbild aus Trapezen der OWAconsult® collection vom Deckenspezialisten Odenwald Faserplattenwerk (OWA) begrüßt.

Deckenbaukasten für Kreative

Die Idee für die Verwendung gerade dieser Decke ist von den schiefwinkligen Grundrissen der Empfangsräume und der von ihnen abgehenden Flure inspiriert. Um einerseits die Fläche optimal auszunutzen, andererseits aber auch die innen liegenden Flure über Fenster natürlich zu beleuchten, war der konisch zulaufende Raumschnitt unumgänglich. Eine rechtwinklige Decke hätte hier zu unglücklichen Linienführungen, Zuschnitten und Reststücken geführt. Mit der Trapezform der Deckenplatten machte der Architekt aus der Not eine Tugend und setzte die aus dem rechten Winkel abweichenden Linien bewusst als Gestaltungselement ein: Die inneren Trennwände wurden so geplant, dass ihr Winkel exakt dem der Trapeze entspricht. Grundriss und Deckenspiegel verbinden sich so zu einer Einheit, die den dynamischen Raumeindruck unterstreicht.

Die ungewöhnliche Deckengestaltung in Mittenwald entspricht gerade dem Gedanken, der bei der Entwicklung der OWAconsult® collection Pate gestanden hatte. Der Stararchitekt und Produktdesigner Hadi Teherani hat für OWA ganz bewusst einen Deckenbaukasten für Kreative entworfen, mit dem die ausgetretenen Pfade der herkömmlichen Schachbrett- Decken verlassen werden können. Neben den Trapezen gehören zur Kollektion beispielsweise auch Decken, die einen Mix unterschiedlicher, aber aufeinander abgestimmter Plattenformate ermöglichen (Flexo), sowie Decken mit unregelmäßigen Ornamenten (Oriental) oder regelmäßigen Punktierungen (Pix). Engagierte Planer können damit individuelle Raumeindrücke und anspruchsvolle Deckenbilder kreieren, wie sie bisher kaum möglich waren. Stets mit dabei: flächige oder lineare Lichtmodule in neuester LED-Technik, die die Decken der Kollektion in ein völlig neues Licht rücken und den Baukasten in idealer Weise bereichern.

Montage mit bewährtem System

Die Ausführung der Decke übernahm in Mittenwald die Firma Harald Schneider Akustikund Trockenbau aus Lichtentanne. Bei der Montage musste zwar die schräge Führung der Tragprofile im Raum beachtet werden. Ansonsten unterscheidet sich die Verarbeitung der Trapeze mit 1.200 mm Länge und einer von 400 mm auf 200 mm zulaufenden Breite kaum von einer normalen Akustikdecke, denn diese Platte ergänzt sich in Verbindung mit der Trapeze-LED wieder zu dem montagetechnisch vertrauten Rechteck. Noch rationeller kann die Verlegung auf ungestörten Flächen in der Mitte von Räumen gehen, wo sich Doppelplatten im Format 1.200 x 600 mm verwenden lassen. Verlegetechnisch handelt es sich dabei um Rechtecke, die aber mit einer Schattenfuge genau im Format der Einzeltrapeze geteilt sind.

Ein weiterer Vorteil der Trapezdecke ist die Montage mit einer normalen Unterkonstruktion des OWA-Systems S 15b CONSULT, mit dem jeder erfahrene Deckenbauer vertraut ist und das sich durch elegante Schattenfugen in den Profilen auszeichnet. Bei einer Abhängehöhe von ca. 25 cm hatten Harald Schneiders Männer ausreichend Platz zum Einlegen der Akustikplatten, bereits 12 cm reichen für das bequeme einzelne Herausnehmen der Deckenplatten aus.

Raumoptik und -akustik verbessert

Den vergleichsweise großen Deckenhohlraum benötigte Architekt Eberhard Steinert, um die gerade in einem Ärztehaus sehr umfangreiche Haustechnik inklusive der Heizung und Lüftung unterzubringen. Neben dieser optischen Funktion sollten die Trapeze auch die akustische Qualität in den ansonsten sehr schallharten Empfangsräumen verbessern. Mit einer Schallabsorption von 0,70 (αw bzw. NRC) optimieren die mit einem hellen Vlies kaschierten Mineralplatten die Hörsamkeit im Raum. Zugleich sorgen sie für eine gute Lichtreflexion und eine freundliche Stimmung in den Anfangsräumen des Ärztehauses. Dieser Eindruck sollte nicht durch abgehängte Leuchten verwischt werden, weshalb als Lichtquelle die systemzugehörigen Trapeze-LED verwendet wurden, die in Maß und Form genau auf die Deckenplatten abgestimmt sind. Als Weiterentwicklung des in Mittenwald verwendeten Typs lassen sich die stromsparenden LED jetzt dimmen, sodass die Raumnutzer die Helligkeit genau auf ihre Bedürfnisse abstimmen können.

Deckenebene Leuchten kamen auch in den Behandlungs- und Warteräumen zum Einsatz, wo Harald Schneider aber wegen der überwiegend rechtwinkligen Grundrisse klassische Decken aus der OWAlifetime collection montierte: einzeln herausnehmbare Sinfonia- Deckenplatten sind mit dem System S 15 b kombiniert. Gerade der Unterschied in den Ansichten beider hier in einem Gebäude verwendeten Deckensysteme zeigt noch einmal deutlich, welche Gestaltungsfreiheit Architekten mit der OWAconsult® collection designed by Hadi Teherani gewinnen können.

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