Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Neubau Bürogebäude Kärcher-Areal
71364 Winnenden, Irene-Kärcher-Straße 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: REICHEL SCHLAIER ARCHITEKTEN GMBH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: REICHEL SCHLAIER ARCHITEKTEN GMBH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Irene-Kärcher-Straße 3, 71364 Winnenden, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2014
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
57.400 m³
Bruttogrundfläche
14.300 m²
Nutzfläche
8.600 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
18.200.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Bauherr, das in Winnenden bei Stuttgart beheimatete, international tätige Familienunternehmen Alfred Kärcher GmbH & Co. KG, das durch die gelben Reinigungsgeräte bekannt wurde, ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Da auf dem historischen Firmen-Areal für den gestiegenen Flächenbedarf kein Platz mehr zur Verfügung stand, erwarb das Unternehmen das 130.000 qm große Areal einer ehemaligen Ziegelei für künftige Erweiterungen. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe des Hauptsitzes und ist durch eine Bahnlinie von diesem getrennt. Ende 2012 lobte der Bauherr für die Aufgabe einen internationalen Wettbewerb aus, aus dem der Entwurf von Reichel Schlaier Architekten als Sieger hervor ging.
Als erster Bauabschnitt waren neben Büroflächen für 700 Mitarbeiter auch ein Vortragssaal für 800 Personen sowie Ausstellungsflächen mit Präsentationsräumen und einem Café geplant. Diese Erweiterungsflächen wurden über eine Fußgängerbrücke mit dem bestehenden Firmenareal auf der anderen Seite der Gleise verbunden. Als Reminiszenz und markantes Zeichen der bisherigen Ziegelei wurde der historische Schornstein erhalten und in die Anlage integriert.
Konzept
Das Umfeld des neuen Areals ist mit kleinformatigen Ein- und Mehrfamilienhäusern, Industriebauten und Einkaufszentren, Bahnareal, Gleisanlage und großen Parkplatzflächen sehr heterogen. Übereinstimmendes Merkmal der Bebauung ist dabei die – wie im gesamten Stadtbereich – geringe Höhe von zwei bis vier Geschossen.
Reichel Schlaier Architekten schlugen deshalb im Wettbewerb vor, das umfangreiche Raumprogramm nicht in einem großen, hohen Baukörper unterzubringen, sondern auf drei Gebäude mit den unterschiedlichen Nutzungen Verwaltung, Veranstaltung und Präsentation zu verteilen. Dabei sollten die Nutzungen der einzelnen Gebäude durch ihre unterschiedlichen Typologien klar ablesbar sein.
Zwischen den Gebäuden entsteht eine schöne Platzsituation, ein Ort zum Treffen, zum gemeinsamen Arbeiten und zum Austausch mit Kunden. Auch Messen, die im Besucher- und Kundenzentrum stattfinden, können sich bei Bedarf auf den Platz hin erweitern.
Das somit entstandene Forum verbindet das Besucher- und Kundenzentrum, das Auditorium und das Bürogebäude und wird zum markanten Zentrum des neuen Areals. Die neue Fußgängerbrücke über die Bahngleise verbindet das bestehende Kärcher-Gelände direkt mit dem Platz und dem Bürogebäude.
Das Bürogebäude
Arbeitsplätze zu schaffen ist nicht nur eine theoretische Frage der Quadratmeter. Das Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter sollte so geschaffen sein, dass durch gute Arbeitsbedingungen beste Leistungen erzielt werden können. Wenn Mitarbeiter gern zur Arbeit kommen, werden sie bestenfalls mehrere Jahrzehnte für das Unternehmen tätig sein. Und dazu braucht es Räume, die den Sinn für die Gemeinschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern sowie den Austausch untereinander fördern. Denn erst dann können neue Ideen und Visionen entstehen. Und nicht zuletzt soll die Unternehmensphilosophie über diese Räume vermittelt werden können und somit von den Mitarbeitern gelebt werden.
Im neuen Bürogebäude werden auf 4 Etagen 700 Arbeitsplätze geschaffen. Die Büroflächen des rechteckigen Baukörpers mit ca. 100 x 50 m sind dabei ringförmig um einen grünen Innenhof angeordnet. Dies ist langfristig die flexibelste Lösung – Abteilungen können wachsen und schrumpfen, ohne dass an Gebäudeenden nicht genutzte Zonen entstehen. Die Gebäudetiefe von 13,5 m erlaubt dabei eine durchgängige, natürliche Belichtung und Belüftung sowie eine hohe Flexibilität der Raumaufteilungen.
Die Fassade ist leicht und transparent. Im Zusammenspiel mit den umgebenden Gebäuden wirkt sie schlicht und zurückhaltend, während farbige Elemente in der Firmenfarbe Gelb im Inneren bis nach außen leuchten. Dadurch vermittelt das Gebäude den Eindruck eines offenen und einladenden Hauses. Vom zentralen Platz aus betritt man das Gebäude über ein großzügiges zweigeschossiges Foyer. Von hier und über die natürlich belichteten Treppenhäuser gelangt man in die verschiedenen Bereiche des Hauses. Die hohe Transparenz des Bürogebäudes mit verglasten Flurtrennwänden ermöglicht von nahezu jedem Raum im Bürogebäude einen inspirierenden Ausblick in den begrünten Innenhof und auf die hügelige Landschaft rund um die Stadt Winnenden. Je nach Bedarf und Anforderung der verschiedenen Abteilungen wurden verschiedene Organisationsformen der Büronutzung umgesetzt. Es kamen sowohl klassische Einzel- und Teambüros zum Einsatz als auch größere Landschaftsbüros, die verschiedenste Funktionen beherbergen.
Die Cafeteria im Erdgeschoss öffnet sich zum Innenhof hin. Das Eichenholz der Sitzbänke und Tische, das warme Licht der Pendelleuchten und das 15 m lange Wandmotiv schaffen eine einladende und gemütliche Atmosphäre. Die langen Holztische werden zu kommunikativen Orten, an denen es Platz für gemeinsames Mittagessen und informellen Austausch gibt.
Im kleinen Foyer im zweiten Obergeschoss ist die Verbindungsbrücke zum alten Firmengelände über eine Abzweigung angeschlossen und wird diagonal über den Hof als großer Fachwerkträger bis zur gegenüberliegenden Seite des Gebäudes verlängert. Dieser Steg stellt für die Mitarbeiter eine direkte und schnelle Verbindung über den Innenhof hinweg her.
Beschreibung der Besonderheiten
Möglichkeiten der Kommunikation und schaffen auf diesen Flächen eine behagliche, informelle Atmosphäre. Vom Innenhof sind diese Kommunikationsbereiche durch leuchtend-gelbe Markisen
sowie die farbige Gestaltung der Wand- und Deckenflächen leicht zu erkennen.
Wenn sich mehrere hundert Mitarbeiter ein Bürogebäude teilen, braucht es auch Freiräume, Orte mit viel frischer Luft. Der Innenhof des Bürogebäudes ist durch eine naturnahe, differenzierte Gestaltung zoniert und bietet sowohl Rückzugsorte als auch Flächen zum Entspannen und gemeinsamen Austausch.
Auszeichnungen
European Architecture Award 2017 Nominee
Focus Open 2017 - Special Mention
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
700
Das Objekt im Internet
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