Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer
Neubau der Therme Wien Oberlaa - eine Erlebnislandschaft für alle Sinne
1100 Wien, Kurbadstraße 14, Österreich
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 4a Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 4a Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kurbadstraße 14, 1100 Wien, Österreich
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
325.000 m³
Bruttogrundfläche
64.000 m²
Nutzfläche
3.800 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Eingebettet in die Kurparklandschaft Wien Oberlaa lädt Österreichs größte Thermenanlage Ihre Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm aus vielfältigen Becken, Ruhezonen, Gastronomie- und Beautyeinrichtungen zu einem besonderen Entspannungserlebnis ein.
Beim Entwurfsgedanken dieser neuen Thermenanlage stand die Natur Pate: Grundmotiv ist ein Bachlauf, der sich zwischen Steinen hindurch windet, sie umspült und mal enger, mal breiter wird. Mit dieser Inspiration vor Augen ist es 4a Architekten gelungen, eine einzigartige Badeerlebnislandschaft zu gestalten. Ausgangspunkt ist eine der beiden Thermalquellen. Das Gebäude folgt ihrem Verlauf ähnlich einem gewundenen Fluss der Topografie abwärts Richtung Süden und umspült dabei einzelne "Themensteine", die wie große Bachkiesel aus der Dachlandschaft herausragen.
Das maximal dreigeschossige Thermenensemble passt sich dezent an die Umgebung an, seine Ruhewiesen bilden einen sanften Übergang zwischen der Beckenvielfalt im Außenbereich und dem umgebenden Park. Lediglich das bereits im Januar eröffnete Gesundheitszentrum setzt mit seinen fünf Geschossen und der dynamischen Form ein markantes Signal am Eingang.
Beschreibung der Besonderheiten
Unterschiedliche Wasserattraktionen setzen weitere Akzente: Mal läuft es als ruhiger Vorhang eine Wand hinunter oder sprudelt und plätschert in Kaskadenbecken. Der Weg Richtung Quelle führt zunächst am Beautystein vorbei, weitet sich zur Thermalhalle 1, verjüngt sich zur Schlucht zwischen Relax- und Erlebnisstein, öffnet sich wiederum zur Thermalhalle 2 und endet schließlich in der Saunalandschaft.
Die unterschiedlichen Bereiche haben jeweils ganz eigene Atmosphären. Farb-, Material- und Lichtkonzept unterstreichen die Raumchoreographie. Die Basis bilden im Hauptbereich ruhige Weiß-, Beige- und Grautöne als Keramikbeläge oder Betonoberflächen an Böden und Wänden. Farbliche Akzente setzt die Decke. 4a Architekten entwickelten dazu ein eigenes Farbkonzept nach den 4 Jahreszeiten. So unterstreichen frühlingshafte Grüntöne als Deckenmosaik den lebendigen Charakter von Foyer und der hellen Thermalhalle 2. Ruhigere Herbsttöne herrschen dagegen in der Thermalhalle 1 vor von dort erschlossen sind Aktivhalle und Beautybereich. Unter den Galerien beruhigt die einheitliche Holzlamellendecke das Auge. Sie wirkt gleichzeitig als Akustikdecke und dämpft die Umgebungsgeräusche. Sommerliche Töne beherrschen die Gastronomiebereiche.
Im Relaxstein wird auf Farbvielfalt verzichtet. Sanfte Cappuccinotöne an den Wänden, ein dunkler Holzboden und freundliche Lichtstimmung erzeugen eine warme Atmosphäre in den Ruhebereichen auf der Galerie. Die gleiche erdige Farbigkeit charakterisiert auch das darunter liegende Relax- und das Solebecken. Lediglich im Grottenbecken erzeugen dunkler Putz und ebensolcher Keramikbelag eine höhlenartige Stimmung, verstärkt durch die gedämpfte und akzentuierte Beleuchtung.
Wasser in all seiner Klarheit und Lebendigkeit erwartet den Besucher gegenüber im Erlebnisstein. Das turbulente Innenleben mit Rutschen, Wildwasserkanal, Erlebnisbecken und Wasserspielpark spiegelt sich wieder in den frischen Blau- und Weißtönen des Deckenmosaiks, für das das winterliche Eismeer Pate stand. Der Sprungturm am zugehörigen Becken erinnert an eine bizarre Felsenlandschaft, aus der die Sprungplattformen herausragen. Hier findet lebendiger Austausch zwischen Innen und Außen statt.
Den Abschluss bildet der Saunabereich. Auch hier passt sich die Farbigkeit und Materialität den Nutzern an. Der gemischte Bereich im Erdgeschoss wird von Glasmosaiksteinen in warmen Erdtönen beherrscht, die Wände sind mit Eichenholz verkleidet. Der Damenbereich im Obergeschoss ist in zarten Tönen gehalten: helle Ahornverkleidung, rosafarbenes Glasmosaik und ein eierschalenfarbener Boden. Im Gegensatz kontrastiert dazu die Herrensauna mit dunklem Boden, leuchtend rotem Glasmosaik und dunklem Holz.
Der spielerische Umgang mit dem Raum und die Sensibilität für die Nutzer ist charakteristisch für 4a Architekten. Jede der Erlebniswelten in der Therme Wien erhält die ihr entsprechende Architektur und Atmosphäre. Hohe weite, meist zweigeschossige Räume in den lebendigen Bereichen, niedrigere, Geborgenheit ausstrahlende in den Ruhezonen. Individuell unterstützt durch Licht und Farbigkeit. Dem Besucher wird das Erlebnis einer abwechslungsreichen Badelandschaft geboten, die er mit allen Sinnen genießen kann - und an die er gerne zurückkehrt.
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