Architekturobjekte
Neubau des ARBURG Schulungscenters
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SCHMELZLE+PARTNER MBB ARCHITEKTEN BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: SCHMELZLE+PARTNER MBB ARCHITEKTEN BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
59.380 m³
Nutzfläche
13.680 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Schulungen gehören fest zum Dienstleistungsspektrum von Arburg. Aktuell werden jährlich bis zu 700 Kurse für 3.500 Kunden veranstaltet. Im neuen Arburg Schulungscenter können die Kunden das branchenweit modernste Schulungsangebot mit interaktivem und vernetztem Lernen in Theorie und Praxis nutzen.
Die in den 60er Jahren errichteten Bestandsgebäude wurden abgebrochen. Produktion, Mitarbeiterzugang und Pforte entsprachen nicht mehr dem Bedarf und so wurde der Platz für das neue Schulungscenter geschaffen. Für den zu erhaltenden Bestand war das vorhandene Treppenhaus als Aussteifung statisch erforderlich, das aufgrund der Sicherheitsvorschriften ebenfalls abgebrochen werden sollte. Daher wurde eine provisorische Stahlkonstruktion als statischer Ersatz geschaffen; nach Fertigstellung konnte der Neubau die aussteifende Funktion übernehmen.
Da es keinen tragfähigen Baugrund gab mussten die Lasten über Sondergründungen, mit 165 Bohrpfählen und mit einer Gesamtlänge von 1,25 km, abgetragen werden. An zwei der Gebäudeseiten wurde an den Ursprungsbestand angeschlossen. Erschwerend kam hinzu, dass eine bestehende Lüftungszentrale überbaut werden musste, die keinerlei zusätzliche Lasten aufnehmen konnte. Daher wurden alle darüberliegenden Stockwerke als Auskragung ausgeführt. Um zu ermöglich, dass im Zufahrtsbereich der Tiefgarage und der Waschstraße möglichst wenige Stützen stehen, musste die Last von ca. 350 t über eine entsprechend dimensionierte Stahlbetonverbundstütze abgeleitet werden.
Das neue Schulungscenter schafft auf ca. 13.700 m² einen Raum für unterschiedliche Nutzungen: Umfangreiche Technikflächen, eine Tiefgarageneinfahrt, eine Kfz-Werkstatt, eine Autowaschanlage, ein Reifenpaternoster, sowie die zentrale Anlieferung mit Verladerampen und die Hauptpforte des Gebäudes und damit auch der Eingang für ca. 40 % aller Arburg-Mitarbeiter, sowie ein Bistro.
Das Herzstück des Schulungscenters befindet sich im Erdgeschoss, mit der 1.200 m² großen Maschinenhalle und 15 Spritzgießmaschinen. Für die Kunden stehen zwölf Räume für insgesamt mehr als 150 Schulungsteilnehmer bereit.
In den beiden darüber liegenden Geschossen sind Großraumbüros mit jeweils 160 Arbeitsplätzen entstanden. Im 4. Obergeschoss befindet sich auf 900 m² das betriebliche Gesundheitsmanagement.
Der Neubau führt die ursprüngliche DNA von Arburg weiter. Die Auskragung ist die konsequente Fortsetzung der Linienführung des Mehrzweckgebäudes aus den 70er Jahren. Bereits beim Kundencenter, das 2009 entstand, wurden diese Linien mit einbezogen.
Mittlerweile besteht das Ensemble aus drei Gebäuden: Kundencenter, Mehrzweckgebäude und Schulungscenter, die harmonisch miteinander eine Einheit bilden, sich gegenseitig ergänzen, jedes für sich einzeln ablesbar und doch steht jedes für seine eigene Epoche.
Der größte CO₂-Emittent beim Bauen ist Zement. Daher wurde, wie bei allen Arburg Bauvorhaben, viel Wert darauf gelegt Beton einzusparen. Um eine optimale Flächenausnutzung zu erreichen, kragen die Obergeschosse bis zu 13 m über die Arthur-Hehl-Straße hinweg. Für die Konstruktion waren 1,80 m hohe, 1,80 m breite, 25 m lange, vergleichsweise leichte Doppel-Stahlträger erforderlich. Ausgebildet wurde die gerundete Auskragung in einer filigranen Stahlkonstruktion. Zusätzlich wurden unzählige luftgefüllte Kunststoffbälle in der Decke an statisch möglichen Stellen eingebaut und der Beton damit durch Luft ersetzt. Die Einsparung mit dieser sogenannten Cobiax-Deckenkonstruktion beträgt eindrucksvolle 1.800 t Beton.
Ein weiteres Highlight ist die energiesparende und schallschützende Doppelfassade. Diese besteht aus 800 Scheiben, mit 260 t Gesamtgewicht. Die gesamte Glasfläche des Schulungscenters inklusive Aluminiumverkleidung umfasst ca 7.200 m². Zudem wurde das Konzept der Gebäudeklimatisierung mit Niedertemperaturnutzung und Vollklimatisierung aus Maschinenabwärme umgesetzt. Bei Arburg fällt Abwärme vor allem aus den Kühlkreisläufen der Maschinen an. Diese Abwärme wird über Kühltürme abgeführt, was mit hohem Energieaufwand verbunden ist. Die Hofflächen heizen jederzeit mit dieser überschüssigen Energie. Da es zuvor keine passende Lösung gab, wurde ein komplett neuartiges System entwickelt und europaweit zum ersten Mal verbaut. Alle Flächen im Erdgeschoss und im Untergeschoss sind bauteilaktiviert, d.h. die Heizrohre wurden im Beton verlegt. Das Regenwasser wird dabei wie bei anderen Gebäuden gesammelt und für sanitäre Anlagen, sowie Bewässerung der Außenanlage genutzt.
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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