Architekturobjekt 2.191 von 2.311

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer


Neubau einer Werkhalle mit Bürogebäude in Hüttenberg

35625 Hüttenberg, Werrastraße 10

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: architekturwert. GmbH

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: architekturwert. GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Werrastraße 10, 35625 Hüttenberg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Erweiterung

Fertigstellungstermin

06.2009

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

architekturwert. GmbH

Carl-Franz-Str. 3

35392 Gießen

Deutschland

Tel. +49 641 2097243

info@studio-aw.de

Fachplanung: Brandschutz

Ingenieurbüro Weber und Martin, Gießen

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Weber und Martin, Gießen

Fachplanung: Gebäudetechnik

Rolf Schumacher Ingenieurbüro Planung-Haustechnik

Hauptstr. 3

56729 Ettringen

Deutschland

Tel. 02651-900909

Fachplanung: Elektrotechnik

P.B.P Reuber Planen . Beraten . Prüfen, Koblenz

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

850 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das neue Bürogebäude wirkt als Bindeglied zwischen einem vorhandenen Bestandsbaukörper und der neuen Montagehalle. Der aufgeständerte Bürobau, der aufgrund einer extrem kurzen Bauzeit nur in Holzrahmenbauweise herstellbar war, schwebt parallel zum bestehenden Produktions- und Bürogebäude und schafft Platz für die notwendigen Stellplätze.
Um den hohen Anspruch des Unternehmens auch in den Gebäuden widerzuspiegeln, wurde im Ausbau ein Kontrastmix aus edlen und roh belassenen Oberflächen (Holz, Stahl, Sichtbeton) geschaffen. Die Fassade des Bürobaus wurde in horizontal angeordneten Trapezblechen ausgeführt und durch ein herausspringendes, in Alu gerahmtes Fensterband, akzentuiert.
Da das Gebäude aufgrund seiner Lage eine maximale Breite von 10,30 m hat, dient das ca. 70 cm tiefe Fensterband zudem als Arbeits- und Ablagefläche für die Angestellten der Buchhaltung.

Produktionshalle
Um das expandierende Unternehmen, welches hauptsächlich Roboterstraßen für die Automobilindustrie fertigt und zum Zeitpunkt der Planung noch an zwei Standorten produzierte, an einem Ort zu konzentrieren, war der Neubau einer Montagehalle notwendig. Diese musste auf dem relativ dicht bebauten Grundstück in den Bestand (Produktionshalle und Produktionsgebäude mit Büros im UG) integriert werden.
Die neue Halle verbindet die beiden Bestandsgebäude miteinander. Ein Farbkonzept aus verschiedenen Grüntönen im Innenraum zieht die umliegende Landschaft in die neue Halle und sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Die Hallenfassade besteht aus feinlinierten Sandwichelementen, Profilbauglas und Sichtbeton mit weitestgehendem Verzicht auf Vor- und Rücksprünge.

Tragkonstruktion
Um die Baukosten möglichst gering zu halten, wurde darauf geachtet, dass möglichst identische Tragkonstruktionen beim Bürogebäude und der Montagehalle verwendet wurden. Somit wurden alle erforderlichen Betonelemente (Decken, Wände und Sockel), soweit erforderlich, als Betonfertigteile mit einer äußeren und inneren Schale aus Sichtbeton ausgeführt. Um die ENEV einzuhalten, wurden bei beiden Gebäuden die Außenwände als kerngedämmte Thermowände ausgeführt. Die Bauweise erlaubte einen sehr hohen Vorfertigungsgrad, da auf der Baustelle ausschließlich der Füllbeton eingebracht werden musste. Aufgrund der guten Oberflächenqualität der Fertigteile, fiel schnell die Entscheidung, den Rohbau auch im Ausbaukonzept einfließen zu lassen. Dies führte zu einer extremen Kostenreduzierung, da in diesem Moment in beiden Gebäuden der Rohbau zum Ausbau wurde.

Das eigentliche Hallengebäude wurde als tragende Stahlkonstruktion, unter Berücksichtigung von Kranlasten, mit einer Fassade aus Sandwichpaneelen und einem Trapezblechdach errichtet und exakt zwischen die beiden bestehenden Hallenbaukörper eingepasst. Um für den Neubau eine ausreichendende Breite realisieren zu können, wurde während des laufenden Betriebs der Firma ein Viertel der bestehenden Stahlhallenkonstruktion rückgebaut und entsorgt. Dies war nur unter Einhaltung eines straffen Zeitplans möglich, da es keine Arbeitsunterbrechungen oder Gefährdungen der Mitarbeiter geben durfte.
Die Errichtung des Bürobaus erfolgte, aufgrund von Brandschutzmaßnahmen, in einer Mischbauweise aus Stahlbeton im Brandüberschlagsbereich und Holzbauelementen kombiniert mit Stahlträgersystemen für zusätzliche aussteifende Bauteile.

Fassade
Um den Produktionskomplex als einen Gesamtkomplex wirken zu lassen, wurde darauf geachtet, möglichst eine einheitliche Gestaltungssprache bei allen Gebäuden zu verwenden. So entschied man sich bei der Wahl der Fassade des Bürogebäudes für ein horizontales anthrazitfarbenes Standardtrapezblech mit einer sehr feinen Linierung. Dies wirkt, gemeinsam mit dem herausstehenden Fensterband unterstützend zur Architektur des Bauvolumens. Bei der Halle wurde ebenfalls ein Standardpanelle verwendet, so dass auch hier, ohne optische Einbußen, eine Kostenreduzierung stattfand. Bei beiden Gebäuden wurde der Sockel bzw. das Untergeschoss in Sichtbeton belassen. Dies wirkt, in Kombination mit den anthrazitfarbenen Fassaden, sehr wertig und passend für diesen Arbeitsort. Ferner wurden beide Gebäude mit dunklen Fenstern ausgestattet. In den Bürobereichen wurden die Öffnungsflügel etwas heller abgesetzt. Die von der Straße aus sichtbare Fassade der bestehenden Montagehalle aus weißen Sandwichelementen wurde mit Hopfen begrünt. Die Begrünung wird mit der Zeit über die Dachfläche wachsen und einen zusätzlichen Wärmepuffer bilden. Das massive, momentan noch weiß verputzte, Gebäude wird in Zukunft eine Textilfassade mit aufgedruckten Bildern der Produktionsprozesse erhalten. Diese Fassade befindet sich momentan noch in der Entwicklungsphase.

Arbeitsatmosphäre/Innenräume/Belichtung
Bei der Konzeption der Innenräume wurde primär auf eine ansprechende Gestaltung beider Bereiche (Montagezone und Bürobereiche) geachtet. Durch das Konzept, den Rohbau beider Gebäude auch zum Ausbaukonzept zu machen, fielen viele weitere Entscheidungen sehr leicht. Sichtbeton, Holz, weiße Gipskartonwände und Stahl prägen den Innenraum des Bürogebäudes. Die bestehenden Büros im Bestandsbau wurden hierbei auf den gleichen Stand gebracht. Im Montagebereich wurde die Stahlkonstruktion anthrazit beschichtet und darauf geachtet, dass auch alle weiteren Einbauteile, wie z.B. die Hallenheizung als Dunkelstrahler, in der gleichen Farbe eingebaut wurden, selbst der Brückenkran wurde als Besonderheit in seiner gelber Standardfarbe belassen. Diese Koordinierung der Farben erlaubte einen schönen Gesamteindruck der Halle ohne Mehrkosten durch Sonderfarben, alle Bauteile wurden in einer Standardfarbe eingebaut. Um genügend Licht in den Innenraum der Halle zu bringen, wurden eine Verglasung aus Profilbaugläsern Richtung Süd-Osten angeordnet. Unterstützt wir die natürliche Belichtung durch ein Oberlichtband in welchem auch der Wärme- und Rauchabzug untergebracht ist. Dies ermöglicht, trotz der beengten Bebauung, den Einsatz von Kunstlicht auf ein Minimum zu reduzieren. Um den Angestellten zusätzlich eine angenehme und motivierende Arbeitsatmosphäre zu bieten, wurden die Farben der umgebenden Natur als in unterschiedlichen grüntönen angelegte Wandflächen in den Hallenraum transportiert. Des Weiteren wurden alle neuen Einbauten, wie z.B. das Meisterbüro und eine WC-Anlage, als sich bewusst abhebende grüne Kuben in den Hallenbestand eingestellt und piktogrammartig beschriftet. Analog zum Hallenbau wurde die gleiche Herangehensweise auch im Bürogebäude angewandt.

Energetisches Konzept:
Die neu entstanden Gebäude erfüllen alle Anforderungen der ENEV. Der Bestand wurde energetisch optimiert. Bei der Planung der neuen Fassade des massiven Bestandsbaus wurde großer Wert auf die energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle gelegt.
Beheizt wird der Gesamtkomplex durch ein sich im Bestand befindliches Gasbrennwertgerät in Kombination mit einzelnen Hallenheizungen in Form von Dunkelstrahlern. Um die unter den Strahlern fahrende Kranbahn zu schützen wurden in gefährdeten Bereichen Hitzeschilder auf dem Brückenkran angebracht.

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

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