Neubau Grundschule Meinersen

Verschiedene Räume nach ihrer Funktion differenzieren, sie aber gleichzeitig innerhalb des Gebäudes zu einer gestalterischen Einheit zusammenfassen – diese zunächst etwas widersprüchlich klingende Doppelfunktion erfüllen die Akustikdecken im neuen Ganztagsgebäude der Grundschule Meinersen. Vier unterschiedliche raumakustische Lösungen wurden mit einem Deckensystem verwirklicht.

Die vielfach zu beobachtende Entwicklung zur Ganztagsschule erfordert nicht einfach nur mehr Räume in den Schulen, sondern auch Räume mit jeweils speziellen architektonischen und baulichen Anforderungen: Zu den klassischen Klassenzimmern und Fluren einer Schule treten Raumfunktionen wie Gruppenräume, eine Bibliothek, die Mensa oder im Fall des Ganztagsgebäudes der Grundschule Meinersen auch sehr individuelle Raumnutzungen als Lehrküche, Kreativraum oder Raum der Stille. Mit dem Neubau hat die Samtgemeinde Meinersen (Landkreis Gifhorn) an der von rund 330 Schülern besuchten Ameisenschule 180 Plätze für die offene Ganztagsbetreuung geschaffen. Das großzügige Gebäude schließt architektonisch in seiner Eingeschossigkeit an das bestehende Bauensemble an, setzt aber mit seiner farbenfrohen, hellen Gestaltung zugleich einen eigenständigen Akzent.

In den Innenräumen wurden durchgängig Akustikdecken eingebaut, die gleich in mehrfacher Hinsicht die verschiedenen Räume des Ganztagsgebäudes nach ihren Funktionen differenzieren, aber gestalterisch auch zusammenfassen. Die Gemeinsamkeit der so unterschiedlichen Räume ergibt sich aus dem stets vorhandenen umlaufenden Deckenfries entlang der Wände, der die akustisch wirksamen Flächen in der Decke einrahmt. Die mineralischen Platten der Akustikdecken von OWA konnten im ganzen Gebäude einheitlich mit dem Tragsystem S 15 cliq aus der OWAlifetime collection montiert werden. Dadurch ergeben sich eine stets gleichbleibende Fugenansicht und ein sehr homogenes, nicht durch zugeschnittene Platten unterbrochenes Deckenraster auf Basis eines Quadrats von 625 x 625 mm. Jede Platte ist einzeln herausnehmbar, sodass die Installationen im Deckenhohlraum an jeder Stelle für Wartungs- und Reparaturarbeiten zugänglich bleiben.

Zu den differenzierenden Merkmalen der Decken gehören die in jeder Raumgruppe etwas anderen Deckenleuchten, die mit immer wieder neuen Formen für eine individuelle, der jeweiligen Funktion angepasste Beleuchtung sorgen. Bewusst wurden neben runden und quadratischen Einbauleuchten in verschiedenen Größen auch abgehängte und rechteckige Leuchten verwendet, wodurch jeder Raum optimale Lichtverhältnisse bekommen konnte, die Beleuchtung aber zugleich bei jedem Eintritt in einen neuen Raum auch eine kleine Überraschung darstellt. Durch die Kombination rechteckiger Leuchten mit Deckenplatten im Doppelformat von 1250 x 625 mm ließ sich auch hier jeder Zuschnitt und damit jede störende Unterbrechung des Deckenrhythmus vermeiden.

Ausgewogene Raumakustik

Die Idee, dass die Akustikdecken den Räumen einerseits Individualität verleihen, sie andererseits aber auch als Einheit erscheinen lassen, setzt sich bis in die mineralischen Deckenplatten fort. Ihnen allen ist die glatte und helle, gut das Licht reflektierende Oberfläche gemeinsam, die ihre Zusammengehörigkeit betont und bei flüchtiger Betrachtung sogar den Eindruck erweckt, als würde es sich überall um die gleichen Platten handeln. Tatsächlich verbergen sich dahinter jedoch vier verschiedene Plattendessins mit jeweils anderen, genau auf den Raum abgestimmten akustischen Eigenschaften. Dadurch konnte das Verhältnis von Schallreflexion und –absorption für jede Raumgruppe optimiert werden. Denn es geht bei der Planung für eine gute Hörsamkeit im Raum eben nicht um eine einfache Maximierung, bei der allein eine möglichst große Fläche mit möglichst viel Absorption ausgestattet werden muss. Für einen gedämpften Grundgeräuschpegel und eine gleichzeitig gute Sprachverständigung ist stattdessen ein ausgewogenes und an der Raumnutzung orientiertes Verhältnis von Reflexion und Absorption erforderlich. Als Spezialist für Akustikdecken berät OWA bei der Auswahl der jeweiligen Deckenplatten sowie ihrer Flächengröße und Anordnung im Raum. Für größere Projekte kann außerdem eine Berechnung der Nachhallzeit vorgenommen werden.

Schallabsorption für verschiedene Ansprüche

Im Ganztagsgebäude der Grundschule Meinersen kam in den Unterrichtsräumen, der Bibliothek sowie in den Aufenthalts-, Spiel- und Stilleräumen das vlieskaschierte Plattendessin Brillianto A (15 mm) zum Einsatz. Es zeigt eine schlichte, aber elegante Optik und überzeugt durch seine Absorberleistung, die mit Werten von 0,95 (αw) bzw. 0,90 (NRC) höchsten Ansprüchen an die Raumakustik und die Sprachverständlichkeit gerecht wird. Etwas anders stellte sich die akustische Aufgabe in den Fluren und der Mensa des Gebäudes. Hier ging es vor allem um eine Dämpfung der Grundgeräusche, damit die Räume auch dann nicht zu laut wirken, wenn sich viele Kinder in ihnen aufhalten, sprechen, spielen und gelegentlich sicher auch etwas toben. Für diese Decken wurde deshalb das Dessin Sinfonia verwendet, das mit einem Absorptionswert von 0,85 (αw und NRC) als Allrounder mit breiten Einsatzmöglichkeiten überzeugt. Weiterhin wurden in die Decke neben den schon beschriebenen Friesen und Einbauleuchten auch mehrere Oberlichter integriert, die Tageslicht direkt über das Dach in den Saal leiten. Im Winter erscheinen diese Teilflächen am Abend aber naturgemäß dunkel. Damit sie nicht wie ein „schwarzes Loch“ wirken, erhielten die Schotts der Oberlichter in Höhe der Decke umlaufende LED-Bänder, die einen weiteren außergewöhnlichen Lichtakzent in der großen Deckenfläche setzen.

Durchgängiger Brandschutz und spezielle Hygiene

Ganz anders als in den Aufenthaltsräumen oder der Mensa stellte sich die Situation in der Essensausgabe und der Küche dar. Hier war neben der Gestaltung und der Raumakustik vor allem die Sauberkeit und Hygiene zu beachten. Verwendet wurde deshalb die spezielle Informationen stehen zur Verfügung unter der Anschrift: Odenwald Faserplattenwerk GmbH Dr.-F.-A.-Freundt-Straße 3 | D-63916 Amorbach tel +49 93 73 . 201-0 | info@owa.de www.owa.de www.owa.de Deckenplatte Pura, die eine erhöhte Beständigkeit gegenüber wiederholter Reinigung mit Möglichkeiten zur gründlichen Desinfektion verbindet. Pura eignet sich für Küchen ebenso wie für Krankenhäuser, Kindergärten oder Seniorenheime. Die Platte steht in zwei Dessins zur Verfügung, von denen hier Sternbild gewählt wurde, weil diese Oberfläche auf die vierte und letzte Raumgruppe verweist: Auch die Sanitärräume erhielten das Dessin Sternbild wegen ihrer untergeordneten Bedeutung, jedoch in Form einer nicht abwaschbaren, besonders wirtschaftlichen Mineralplatte ohne Vlieskaschierung. Aber selbst in dieser einfachen Ausführung sind die Decken der Toiletten wie auch die aller anderen Räume nicht brennbar (A2-s1,d0 nach DIN EN 13501-1), sodass der gerade in einem Schulgebäude so wichtige Brandschutz in der gesamten Raumfolge gewährleistet ist. Der durchgängige Schutz im Falle eines Brandes steht noch einmal symbolisch für die Idee der Raumdifferenzierung und gleichzeitigen Raumzusammenfassung mit den Akustikdecken im Ganztagsgebäude der Grundschule Meinersen. Vier verschiedene Deckenanforderungen wurden mit einem System in homogener Optik und Montagetechnik realisiert. Unterscheidbar und individuell sind die Räume durch ihre jeweils eigene Lichtsituation, aber auch durch die genau auf die jeweilige Raumnutzung abgestimmte Raumakustik.