Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
Neubau Hauptverwaltung der Städtischen Werke Magdeburg
39104 Magdeburg, Am Blauen Bock 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Am Blauen Bock 1, 39104 Magdeburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbetonbau
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
11- bis 20-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
109.351 m³
Bruttogrundfläche
27.193 m²
Nutzfläche
16.128 m²
Verkehrsfläche
7.200 m²
Grundstücksgröße
5.409 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
12.000.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
65.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die neue Hauptverwaltung der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG wurde auf dem Grundstück des ehemaligen „Blauen Bocks“ im Herzen der Landeshauptstadt Magdeburg errichtet. Der „Blaue Bock“ – ein Plattenbau mit einer Fassade aus blauen Kacheln – prägte seit 1967 das Stadtbild an der Kreuzung Breiter Weg / Ernst-Reuter-Allee. Seit den 1990iger Jahren stand das ehemalige Wohnheim nahezu leer und teilte das Schicksal zahlreicher DDR-Bauten – ein sanierungsbedürftiges Gebäude ohne Perspektive. Aber mit einem symbolträchtigen Namen, der allen Magdeburgern ein Begriff war. 2014 kaufte die Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG das Gelände, um hier ihren neuen Firmensitz zu errichten. Der Neubau sollte beispielgebend und imagebildend für eine attraktive städtebauliche Entwicklung sein und der zentralen Lage im Stadtzentrum der Landeshauptstadt Magdeburgs Rechnung tragen. Wunsch der Auftraggeberin war ein Gebäude, das Funktionalität und Ästhetik verbindet und das moderne Anforderungen an Energieeffizienz, Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt. Zudem soll sich das Gebäude als offenes Haus für die Magdeburger präsentieren. „Am Blauen Bock“ ist heute eine altbekannte Adresse, die mit neuem Leben gefüllt wurde.
Städtebau
Der städtebauliche Entwurf orientiert sich an den Fluchten der Nachbarbebauung, wobei das Sockelgeschoss trichterförmig abweicht und zum Gebäude einladende Wegeführungen gestattet. Als städtebauliche Dominante erscheint die deutlich höhere Eckbebauung an der Kreuzung. Der Baukörper wird durch großzügige Geschossunterbrechungen mit begrünten Terrassen gegliedert. Ein Durchgang zum benachbarten Kaufhaus fördert die Vernetzung des Quartiers. Die Freifläche zwischen den Gebäuden wurde als großstädtischer Platz gestaltet. Die kristalline Struktur der Sitzelemente und des Ausgangsbauwerks der Tiefgarage wurde vom Glaspavillon des Magdeburger Architekten Bruno Taut inspiriert. Durch den Neubau der Tiefgarage unter dem Platz konnte das Gelände nivelliert und ein barrierefreier Freiraum geschaffen werden. Schattenspendende Bäume und ein Wasserspiel schaffen angenehme Aufenthaltsbereiche und tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Die SWM bieten Ladestationen für E-Bikes und PKWs an.
Konstruktion
Der Neubau wurde in Stahlbetonskelettbauweise errichtet. Die aussteifenden Kerne im Gebäudeinneren nehmen festgeschriebene Gebäudefunktionen wie Treppen und Aufzüge, Sanitärräume und Teeküchen sowie Technikräume und vertikale Installationsschächte auf. Alle andere Grundrissflächen weisen eine hohe Ausbauflexibilität auf und können an sich ändernde Nutzerbedürfnisse angepasst werden.
Auswahlkriterien für die Materialität der Fassaden waren Langlebigkeit und Nachhaltigkeit, KfW55-Vorgaben und Konstruktionsflexibilität. Das Fassadenraster aus vorgehängten Glasfaserbetonplatten wurde sehr wirtschaftlich mit Einzelfensterelementen geschlossen. Die Sockelgeschosse wurden mit transparenten, werbewirksamen Metall-Glasfassaden ausgeführt. Die Fassadenkomponenten können separat demontiert und in den Baustoffkreislauf zurückgeführt werden.
Die Dachflächen des Gebäudes wurden als fünfte Fassade begriffen und als extensives Gründach ausgeführt. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Gestaltung der Mitarbeiterterrassen gewidmet. Technikaufbauten wurden in das ganzheitliche Gestaltungskonzept integriert.
Innenraumdesign
Das Innenraumdesign wird von Reminiszenzen an den ehemaligen „Blauen Bock“ durchzogen. Es wurde mit dem deutschen Corporate Design Preis 2021 ausgezeichnet.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Funktionen des Gebäudes sind am architektonischen Erscheinungsbild klar ablesbar. Der zweigeschossige Sockel, in dem sich Verkaufs- und Gastronomiebereiche sowie die Räume des Kundencenters der SWM befinden, öffnet sich hinter Arkaden transparent und werbewirksam für Kunden und Besucher. Die weitestgehend stützenfreien Räume ermöglichen variable Grundrissgestaltungen und garantieren Zukunftsfähigkeit durch Umnutzbarkeit.
Über dem Sockel befinden sich die Büroetagen der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG. Variable Grundrissstrukturen lassen die Clusterung der Arbeitsbeziehungen zu. Die Grundrisse wurden brandschutztechnisch in Nutzungseinheiten gegliedert, die zusätzlich durch Sprinkleranlagen gesichert werden. Dies ermöglichte die Gestaltung großzügiger Raumfolgen ohne weitere Brandschutzabtrennungen. Durch den Einsatz von Holz- und Glassystemtrennwänden zwischen Büros und Flur- bzw. Loungebereichen wurden transparente, natürlich belichtet Bürolandschaften gestaltet. In die mäandernden Trennwände können bedarfsgerecht Möbel und lose Ausstattungen eingestellt werden. Die modernen Bürolandschaften werden durch arbeitsplatznahe Terrassen, Beratungsinseln und ein Mitarbeiterrestaurant bereichert. Krönung des Gebäudes ist die Skybar mit Blick zum Magdeburger Dom.
Eine Tiefgarage bietet Fahrrad- und PkW-Stellplätze, zum Teil mit E-Ladeoption.
Nachhaltigkeit
Auszeichnungen
Deutscher Corporate Design Preis 2021
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
74,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
86,50 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
41,40 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
47 %
Warmwasser
8 %
Beleuchtung
10 %
Lüftung
8 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
27 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
370
Anzahl Stellplätze
220
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