Architekturobjekt 278 von 1.505

Architekturobjekte


Neubau mit „Besprechungs-Ei“

56746 Kempenich, Europastraße 1

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Produktions- und Verwaltungsgebäude - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Besprechungs-Ei - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Besprechungs-Ei - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Besprechungs-Ei - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Effektvolle Schattenfuge - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Besprechungs-Ei - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Klimatisierung - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Blick von außen in den Besprechnungsraum - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© Saint-Gobain Rigips GmbH

Unterkonstruktion - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© IBB-Immo Bau Bonn GmbH

Konstruktion - Neubau mit „Besprechungs-Ei“

© IBB-Immo Bau Bonn GmbH

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Europastraße 1, 56746 Kempenich, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Gewölbe- und Formteiltechnik GmbH

Kempenich

Deutschland

Architekt/Planer

Dominik Heinz Jörg

Remagen

Deutschland

Bauleistung: Ausbau

IBB Immo Bau Bonn GmbH

Bonn

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

Raum-in-Raum-Lösung der runden Art

Fünf Monate dauerte der Bau der neuen Produktions- und Lagerhalle der GeFo Gewölbe- und Formteiltechnik GmbH im rheinland-pfälzischen Kempenich. Allein dreieinhalb Monate nahm der trockene Innenausbau in Anspruch. Das Hauptaugenmerk lag auf dem ins Gebäude integrierten zweigeschossigen Verwaltungsbereich. Dessen Trennwände hin zu den Lager- und Produktionsbereichen sollten nicht nur vergleichsweise schlank gebaut sein, sondern gleichzeitig ein hohes Maß an Schall- und Wärmeschutz sicherstellen. Das gestalterische Highlight bildet ein freistehendes „Besprechungs-Ei“ mit dreidimensional gebogenen Oberflächen. Verantwortlich für den Innenausbau war die IBB Immo Bau Bonn GmbH, die für ihre herausragende Leistung mit einer Auszeichnung als Nominee bei der 12. Rigips Trophy in der Kategorie Trockenbau belohnt wurde.

„Wenn’s rund sein soll“ – so lautet das Motto der GeFo Gewölbe- und Formteiltechnik GmbH, die sich auf die Fertigung gewölbter und komplexer Gips-Formteile für Wände und Deckengewölbe spezialisiert hat. So verwundert es nicht, dass das Unternehmen auch bei der Innengestaltung seines neuen Firmengebäudes besonderen Wert auf gerundete Formen legte. Mit dem Bau eines ebenso funktionalen wie auch optisch beeindruckenden „Besprechungs-Eis“ wartete auf die mit dem kompletten Innenausbau beauftrage IBB Immo Bau Bonn GmbH die größte Herausforderung im Erdgeschoss des zweistöckigen Verwaltungstraktes.

Abgerundete Ecken als Gestaltungsmerkmal
Während das Obergeschoss aus einem klassischen Sozialtrakt mit Umkleiden, Duschen und WCs besteht, ist das Erdgeschoss Büros, Besprechungsbereichen und Ausstellungsflächen vorbehalten. Nahezu jede Ecke ist hier in runder Form ausgeführt. Sämtliche Wand- und Deckenübergänge bildete das Ausbauteam mit einer Hohlkehle im Radius von 200 mm aus, analog dazu die vertikalen Innen- und Außenecken. Die gesamte Deckenfläche ist als Akustiklochdecke mit Rigitone Activ’Air 10/23 R mit weißem Vlies ausgeführt, die für beste Raumakustik und kurze Nachhallzeiten sorgt. Mit grauem Boden und weißem Anstrich ist die Architektur industriell-schlicht gehalten, sodass die Formensprache der Oberflächen optimal zur Geltung kommt. Die perfekte „Bühne“ für das eiförmige Ausbau-Highlight.

Freistehendes „Besprechungs-Ei“ als funktionaler Eyecatcher
Mit rund 70 qm dreidimensional gebogener Oberfläche, zwei eingebauten Fenstern und einer Blockzargen-Eingangstür ist das Besprechungs-Ei ein Hingucker der besonderen Art. Eine vier Zentimeter breite, um das Ei herumlaufende Schattenfuge sorgt für den freistehenden Effekt. „Alles in allem waren drei Monteure an zwölf Arbeitstagen mit der Montage, der Oberflächenbehandlung und der Ausführung der innenliegenden Akustikdecke beschäftigt“, erklärt Alexander Moll, verantwortlicher Projektleiter der IBB Immo Bau Bonn GmbH. Die gesamte Unterkonstruktion besteht aus CNC-gefrästen vertikal stehenden Spanten und horizontalen Rippen, die sowohl innen als auch außen mit jeweils 12,5 mm starken Rigidur H Gipsfaserplatten beplankt wurden. Insgesamt handelt es sich um 56 Elemente, die vor Ort auf der Baustelle mit Rigidur Fugenkleber verklebt und auf der horizontalen Äquatorlinie mit einem innenliegenden gefrästen Flachstahlring aus 5-mm-Stahl alle 40 cm verschraubt wurden. Die Stahlringe wiederum wurden an zwei massiven Quadratrohren, die gleichzeitig die Türöffnung für die Blockzarge bilden, verschraubt, um die untere Ei-Hälfte wie mit einer Art Gürtel zusammenzuhalten.

Die untenliegenden Elemente wurden in der Höhe auf einer gefrästen, auf dem Rohboden aufgesetzten Schablone exakt ausgerichtet, ebenfalls mit Rigidur Fugenkleber verklebt und anschließend verschraubt. „Da die unteren Elemente 16 cm tief im Estrich einstehen und die Estrichscheibe im Inneren auf den Elementen aufliegt, wurden die unteren zwei Sektionen im Zuge der Beplankung vollkommen mit gebundener Schüttung gefüllt, sodass hier nach dem Erhärten ein zu 100 Prozent drucksteifer Untergrund entstand. Die restlichen Gefache der Unterkonstruktion sind komplett mit ISOVER Akustic TP1 Trennwand-Platten gefüllt, um einen möglichst guten Schallschutz zu gewährleisten“, so Alexander Moll. Für die Befestigung der oberen Elemente dübelte das Ausbauteam über die beiden Zentralachsen eine entsprechende Deckenschablone an die Betondecke, an der die Elemente in der Rohdecke verklebt und angeschraubt wurden.

Stück für Stück zur perfekten Oberfläche
Die gesamten sichtbaren Oberflächen, die innen wie außen zusammen etwa 120 qm ausmachen, wurden komplett in Q4 verspachtelt. „Aufgrund der Geometrie war mit handelsüblichen Werkzeugen leider keine Verspachtelung möglich, sodass sich die Monteure, die rund 50 Stunden allein für die Oberflächenbearbeitung aufgewandt haben, aus diversen Kunststoffdeckeln selbst Spachtelwerkzeuge geschnitten haben.“
Auch die Ausleuchtung der Oberfläche sei beim anschließenden Schleifen mit 220 Korn eine besondere Herausforderung gewesen, erläutert Alexander Moll weiter. „Aufgrund der gekrümmten Oberflächen haben sich aus verschiedenen Blickwinkeln immer wieder andere Schattenwürfe ergeben. Wenn das klassische Ausleuchten mit Strahlern nicht ausreichte, haben die Kollegen vor allem über ihren Tastsinn die Oberflächen Stück für Stück nachbehandelt, um sich so immer weiter der perfekten Oberfläche anzunähern.“

In den Deckenhohlraum im Inneren des Eis montierten die Trockenbauprofis ein Kanalklimagerät, das über einen im Grundriss gebogenen, aus Rigidur Gipsfaserplatten bestehenden Lüftungskanal von außen angesaugte Kalt- und Frischluft über die umlaufende Schattenfuge der Akustiklochdecke in den Raum einbläst. Die Abluft wird über eine spezielle Tür beziehungsweise deren Türblatt geregelt, welches über eine innenliegende Lüftung verfügt, die Schallschutzklasse 2 (Rw,P 37 dB) gewährleistet und somit ideal für den Einsatz in Besprechungsräumen ist. Die Luftdurchlässigkeit beträgt 98 cbm/h, womit für eine kontinuierliche Abluft gesorgt ist.

Horizontal liegende Fenster für den freien Blick nach draußen
Die zwei horizontal liegenden, nach einer besonders ausgeklügelten Idee in das „Besprechungs-Ei“ eingebauten Fenster ermöglichen es, jederzeit aus dem innen im Gebäude liegenden, geschlossenen Raum ins Freie zu sehen. Die Fenster sind so angeordnet, dass die Teilnehmer einer Besprechung jeweils im Sitzen und je nach Platz entweder durch die großzügige Eingangstür des hinter dem Ei liegenden Büros oder durch die auf der anderen Seite liegenden großen Fensterflächen des dahinterliegenden Raums hinaussehen können. Filigrane, in die Gipskartonflächen perfekt integrierte Leuchten sorgen für eine geschickte Akzentuierung und Beleuchtung des Gesamtkörpers. Dem Lichtkonzept entsprechend sind die Lampen sowohl im Innenraum als auch um das Ei herum so verteilt, dass eine gleichmäßige, attraktive Ausleuchtung der Oberflächen gegeben ist.

Mit einem außergewöhnlichen Effekt wartet auch die Raumakustik im Inneren des Eis auf. „Geht man durch den Raum, wechselt je nach Standort die akustische Wahrnehmung. Der durch die schallharte Oberfläche ausgelöste Nachhall und die damit verbundenen Rückkopplungen in den Spitzen erzeugen einen ganz besonderen und in diesem Fall von uns gewollten Höhlencharakter. Sobald man aber an dem exakt positionierten und geformten Konferenztisch sitzt, steht einer gelungenen Besprechung nichts mehr im Wege. Die eingebaute Lochdecke aus Rigitone Activ’Air 10/23 R und ein schallabsorbierender Teppichboden sorgen hier für eine ausgezeichnete Sprachverständlichkeit.“

Im übrigen Bereich des neuen Firmengebäudes galt es vor allem, schlanke Trennwände zwischen Lager und Produktionshalle beziehungsweise Verwaltung zu errichten. Entsprechend der Vorgaben bildeten die Trockenbauprofis alle Wände als Doppelständerwände mit 255 mm Stärke sowie mit einer dampfhemmenden Ebene auf der warmen Seite aus. Die zweigeschossigen Einbau-Kuben in der Produktion wurden in Holzrahmenbauweise erstellt, im Erdgeschoss zur Aussteifung mit Rigidur H und oberhalb vollflächig in Ständerwerkbauweise ausgebildet. Die Trennwand zwischen Magazin und Meisterbüro errichtete das Team von IBB mit der robusten und für die Befestigung hoher Lasten entwickelten massiven Trockenbauplatte Rigips Habito ­und schufen so die ideale Grundlage für die später montierten raumhohen Wandregale im Magazin. 





 

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