Architekturobjekt 263 von 2.311
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023


NEUBAU SPORE INITIATIVE

12051 Berlin, Hermannstraße 86

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AFF Architekten GmbH

Gebäudestaffelung und Blick ins Ausstellungsgeschoss - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Entlang der Hermannstraße - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Gebäudeversprung und historische Lichtmast - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Dachterrasse mit Dachpavillon und Blick auf Lichtmast - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Friedhofsmauer als Intarsie - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

"Sporedecke" im Foyer und lastabtragender Kern - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© Hans-Christian Schink

Auditorium mit "Sporedecke" - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© Hans-Christian Schink

Treppenaufgang vom Foyer - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© Hans-Christian Schink

Foyer mit fließenden Räumen - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© Hans-Christian Schink

Detail feuerverzinkte Bauteile im Treppenhaus - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© Hans-Christian Schink

Cafétresen im  lastabtragendem Kern - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Cafébereich im Foyer - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Ausstellungsgeschoss mit Fenster zur Hermannstraße | - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© Hans-Christian Schink

Einbaumöbel und Holzböden aus Eichenholz in den oberen Geschossen - NEUBAU SPORE INITIATIVE

© AFF Architekten | Tjark Spille

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: AFF Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hermannstraße 86, 12051 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

03.2023

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

AFF Architekten GmbH

Hauptstr. 13

10317 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 27592920

info@aff-architekten.com

Architektur: Landschaftsarchitekt

POLA Landschaftsarchitekten

Neue Schönhauser Str. 16

10178 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

W33 Ingenieurgesellschaft mbH

Kohlfurter Straße 41/43

10999 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Schnetzer Puskas International, Berlin

Oranienstraße 185,

10999 Berlin

Deutschland

Bauleitung (LPH 8)

Sedeño Bauplanung GmbH

Emser Str. 40/41

10719 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 3010430

office@sedeno-bauplanung.de

Verwendete Produkte

ASSA ABLOY Entrance Systems

Schließanlagen

Backsteinkontor

Recycling Klinker

Bega, Aguzzìni, Reggiani

Leuchten

FSB Franz Schneider Brakel

Beschläge

GROHE

Sanitärarmaturen

Laufen und Re-use

Sanitärobjekte

Schörghuber Spezialtüren

Innentüren

Viega, re-use

Armaturen

Ziegelei Huber

Neubrandziegel

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

16.675 m³

 

Bruttogrundfläche

4.117 m²

 

Nutzfläche

2.233 m²

 

Grundstücksgröße

1.156 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Als kulturelles Zentrum mit einem hybriden Nutzungsprogramm wurde die 'Spore' für die gleichnamige gemeinnützige Stiftung errichtet und ist Teil eines städtischen Ensembles neben dem 'Publix: Haus für gemeinnützigen Journalismus' (Fertigstellung für Anfang 2024 geplant). Durch Versprünge erweitern beide Gebäude den öffentlichen Stadtraum. Ein historischer Lichtfeuermast - als Relikt des Flughafen Tempelhofs – konnte in eine städtische Nische eingefasst werden. Das Erdgeschoss der 'Spore' vereint offene, fließende Räume als Interaktionsflächen und spiegelt die Idee der Initiative wider: ein lebendiger 'Ort des Zusammenkommens' zu sein. Die stützenfreie Rippendecke erinnert an mikroskopische Abbildungen der namensgebenden Spore und zeigt innovative Ingenieurskunst in Zusammenarbeit mit den Tragwerksplanern. Neben der Schaffung einer markanten Identität setzt sie auf Materialeffizienz und schafft ein großes Raumkontinuum. Im ersten Stock befinden sich temporäre Ausstellungsräume, in den oberen Geschossen Räumlichkeiten für ein vielfältiges Nutzungskonzept mit Büros, Ateliers, Gemeinschaftsräumen und Künstlerapartments. Eine Dachterrasse gibt Blicke auf den belebten Kiez und den ruhigen Friedhof frei. Die Funktionen des Gebäudes spiegeln sich in der Fassade in feiner Schichtung wider – vom einladenden, verglasten Erdgeschoss bis zum robusten, rötlichen Betonsockel und Fassadenbändern aus Re-use Klinkern und Neubrandziegeln. Die monochromen Fassaden beziehen sich auf die Friedhofsgebäude und werden dabei in eine zeitgenössische und zurückhaltende Sprache übersetzt. Im Inneren tragen die haptische Qualität von Eichenholz, Sichtbeton und feuerverzinkten Stahlkomponenten zu einer zeitlosen Ästhetik bei. Zusätzlich zu den re-use Klinkern wurden Schalungselemente der Decke für den Dachpavillon wiederverwendet. Gesammelte Sitzschalen und sanitäre Objekte konnten ebenfalls adaptiert werden. Zusammenfassend steht die 'Spore' als robuster, städtischer Baustein, der den sozialen Dialog fördert. Durch die Kombination eines inspirierenden öffentlichen Nutzungskonzepts mit der markanten Architektur ebnet es den Weg für zukünftige gemeinschaftsorientierte Initiativen.

 

Beschreibung der Besonderheiten

Das Gebäude besteht aus öffentlich zugänglichen Bereichen im Erdgeschoss, im Ausstellungsgeschoss und Teilbereichen des Untergeschosses.  
Das zweite und dritte Obergeschoss bieten Räumlichkeiten, die veranstaltungsabhängig öffentlich zugänglich gemacht, oder privat für die Stiftungsarbeit genutzt werden können. Ein Atelier, Seminar- und Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und Künstlerapartments erweitern die hier gelegenen Büroflächen.

Ein geschossübergreifendes Treppenhaus im südlichen Teil des Gebäudes verbindet alle Ebene miteinander.
Das Erdgeschoss, als offene Interaktionslandschaft, wird durch eine stützenfreie Rippendecke überspannt. Verschiedene Zugänge von der Hermannstraße und dem Garten und die verglasten Pfosten-/Riegelfassaden verzahnen das Gebäude mit seiner Umgebung.  Lastabtragende Kerne beherbergen ein weiteres Ausstellungskabinett und die Garderobe. Eine zentrale Treppe führt vom Foyer aus in die öffentlichen Bereiche des Untergeschosses sowie ins Ausstellungsgeschoss mit seinen zwei Ausstellungsräumen, als sogenannte 'White Cubes'. Gezielt gesetzte Öffnungen als Festverglasungen bieten gezielte Ein- und Ausblicke in die temporäre Ausstellung, den Trubel der Hermannstraße oder die Ruheoase des Friedhofs.

Die beiden obersten Geschosse werden über das südliche Treppenhaus und den dazugehörigen Lastenaufzug erschlossen.

Über dem Ausstellungsgeschoss befindet sich auf dem nördlichen Gebäudeteil eine bespielbare und begrünte Dachterrasse die aus dem 2. Obergeschoss sowie durch eine Freitreppe vom Garten aus erschlossen werden kann. Durch die Treppe kann die Dachterrasse bei Veranstaltungen dem Foyer und Auditorium angeschlossen werden und das Geschehen im Garten, der gemeinschaftlich und in Workshops bearbeitet wird, angebunden werden.

Das gesamte Gebäude ist zu 100 % barrierefrei zugänglich.
 

Nachhaltigkeit

Materialität und Konstruktion:

  • bewusster Einsatz von Materialien als 'Rohware':  Vermeidung unnötiger Beschichtungen bei Holz- und Metalloberflächen > Reduzierung von Schadstoff-Freisetzung im Raum
  • intended Roughness: Materialien mit witterungsbeständigen und robusten Oberflächen gewährleisten einen ästhetischer Alterrungsprozesse (Patina) und somit entsprechende Dauerhaftigkeit; z.B. Holzböden mit sägerauer Oberfläche; Vollholztüren mit strukturierter Maserung, sämtliche Metalloberflächen ohne Beschichtung, Fassadenbeton in Brettholzschalung, Vermeidung unnötiger Verkleidungen und Abhangdecken, Wandoberflächen in Sichtbeton
  • zirkuläre Bauprozesse zur Verminderung von Abfall beispielsweise bei der Weiterverwertung von Schalungskantholz als flächige Dachkonstruktion oder Betonageresten als Sitzobjekte im Außenraum ('Concrete Butter')
  • Material als Ressource: großflächiger Einsatz von Altklinkern/Recyclingklinkern in der Fassade
  • Wiederverwendung : Re-use von Sitzschalen für das Auditorium (ausrangierte Möbel) oder gesammelten Sanitärelementen
  • Konstruktion und Handwerk – besonderes Augenmerk auf sorgfältige Detaillierung und reduzierten und qualitätsvollen Materialeinsatz
  • Bauteiloptimierung durch parametrische Simulation: als wesentliches Gestaltungselement verbindet die 'Sporedecke' gleichzeitig identifikationsstiftende wie konstruktionsoptimierte Eigenschaften.Ergebnis: extrem materialoptimierte Sichtbetonrippendecke: mittlere Gesamtstärke 17,6 cm mit Spannweiten bis 12 m und erhöhten Traglasten bis 7,5 kN > maximale Nutzungsflexibilität bei deutlich vermindertem Betonverbrauch


Haustechnik und Energiekonzept:

  • als Beleuchtung im und am Gebäude werden nur Stableuchtmittel mit energiesparenden Vorschaltgeräten sowie LED- Leuchtmittel vorgesehen. Licht in Sanitärräumen, Fluren, Lagerräumen und sonstigen Nebenräumen werden über Präsenzmelder geschaltet. Tageslichtadaptive Lichtstärkenregelungen in Teilbereichen
  • differenziertes Lüftungskonzept mit Wärmerückgewinnung mit hocheffizienten Wärmetauschern zur Reduzierung von Lüftungswärmeverlusten, mechanische Lüftung erfolgt weitgehend bedarfsgesteuert, d.h. nur bei tatsächlicher Nutzung der Räume
  • Beheizung des Gebäudes weitgehend über Niedertemperatursysteme (Flächenheizsysteme) mit verlustärmerer Wärmeverteilung

Auszeichnungen

Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung 2023: Anerkennung in der Kategorie Metallgestaltung

Schlagworte

Kultur, Ausstellung, Nachbarschaft, Lern- und Begegnungsort, Re-Use, Sichtbeton, Klinker

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