Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2014
Neubau Studentenwohnheim Wildau - Berlin
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Mit freundlicher Unterstützung von GROHE
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
15745 Wildau, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
09.2012
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
4.330 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
6.900.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Während die zwei Lehr- und Forschungsgebäude, das Haus 16 (Verfügungsgebäude für die Studiengänge Luftfahrttechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Bioinformatik, Logistik und Telematik) und die denkmalgeschützte Halle 17 (Werkshalle für Verwaltung und zentrale Hörsäle) in den letzten Zügen der Fertigstellung sind, konnte das Studentenwohnheim pünktlich zum Semesterstart von den Studenten bezogen werden. Der Entwurf für das Ensemble verfolgt ein starkes städtebauliches Konzept, das die Formen der Gebäude bestimmt.
Die Architektur bricht mit der historisch-orthogonalen städtebaulichen Anordnung und ermöglicht neue Sicht- und Wegebeziehungen zwischen den Gebäuden. Sie schafft so lebendige Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Diese Idee wird auch in den Innenräumen weitergeführt: Hier weiten und verengen sich Achsen, so entstehen Straßen und Plätze, die als Treffpunkte dienen. Die Gebäudekanten des Studentenwohnheims nehmen die Sichtachsen auf, von denen eine das sogenannte Verfügungsgebäude durchbricht, sich an der Halle 17 fortsetzt und schließlich den Blick auf den historischen Schornstein des Industrieareals freigibt.
Die zwischen Studentenwohnheim und Verfügungsgebäude diagonal verlaufende Durchwegung trennt den Arbeits- vom Wohnbereich. Sie schafft Abkürzungen, Blickbezüge und bildet einen Übergang vom urbanen Charakter des Campus zum eher intimeren Bereich des studentischen Wohnens. Dieser Schwerpunkt der Kommunikations- und Erschließungsflächen zeigt sich auch in der Gestaltung des Studentenwohnheims. Entgegen üblicher Typologien wurde hier helle und freundliche Laubengänge nach außen gelegt und so dunkle, innenliegende Flure vermieden.
Das Gebäude ist konzeptuell und konstruktiv in Schichten gedacht: Stahlbetonkerne und Versorgungsschächte bilden die innerste Schicht. Die nächste Ebene bildet die private Zone der Zimmer mit Bad und Schlafbereich. Daraufhin öffnet sich das Zimmer; Arbeitsbereich und Küche orientieren sich zur Umgebung. Die Erschließungsfläche wird zur Kommunikationszone und bietet eine balkonähnliche Erweiterung der Zimmer der Studierenden. Der auskragende Laubengang ist mit einem leichten Kleid aus bedruckten Glasplatten umgeben, die teils geschoss-, teils brüstungshoch ausgebildet werden und so mit der negativen Bedeutung des Typus Laubenganghaus brechen. Der Motivdruck zeigt riesige Grashalme und rahmt die Laubengänge, ohne von der Umgebung abzugrenzen und zu verdunkeln, als semiprivate Räume ein. Im Erdgeschoss werden durch das Weiten des Flures und das Abwinkeln eines Wohnungsflügels ein einladender Empfangsbereich und ein Gemeinschaftsraum geschaffen. Über dem Eingangsbereich lädt eine Terrasse als Erweiterung des Laubengangs zu gemeinschaftlichem Leben ein.
Die Außenanlagen ergänzen diese kommunikativen Orte durch einen Grillplatz und eine Wiese. Die Fassade strahlt durch ihre grünen Akzente Frische und Freundlichkeit aus, was sich in den Wohnungen fortsetzt. Auch in den Wohnungen setzen Farben kräftige Akzente. Das Materialkonzept – kombiniert durch ein Zusammenspiel aus Glas, Putz und Sichtbeton, glatte und raue Oberflächen – bietet durch seine Gegensätzlichkeit ein abwechslungsreiches haptisches Erlebnis. Während sich Studenten sonst aus rein finanziellen und praktischen Gründen für ein Studentenwohnheim entscheiden, kommt in Wildau nun der ästhetische Aspekt dazu. Hier wohnt man nicht, hier lebt man. Gemeinsam. Auf dem Campus. Im Grünen!
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Objektdetails
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