Architekturobjekt 117 von 199

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer


Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

06886 Lutherstadt Wittenberg, Schlossplatz 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH

Ansicht vom Schlosshof - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Verbinder - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Blick vom Schloss - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Detail Nordfassade - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Eingang Predigerseminar - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Foyer - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

integrierte Ausgrabung - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Treppenaufgang - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Detail Tür - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Aufenthaltsbereich - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Detail Südfassade - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Neubau Südflügel - Neubau Südflügel Schloss Wittenberg

© Peter Eichler

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schlossplatz 1, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2016

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH

Nordstraße 21

99427 Weimar

Deutschland

Tel. +49 3643 4820-0

info@junk-reich.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Trabert + Partner Ingenieurbüro für Statik

Jean-Sibelius-Str. 18a

99423 Weimar

Deutschland

Tel. +49 3643 850356

weimar@trabert.de

Fachplanung: Elektrotechnik

INNIUS GTD GmbH

Magdeburger Str. 11

01067 Dresden

Deutschland

Tel. +49 351 25908-0

dresden@innius-gtd.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

INNIUS GTD GmbH

Magdeburger Str. 11

01067 Dresden

Deutschland

Tel. +49 351 25908-0

dresden@innius-gtd.de

Fachplanung: Brandschutz

Sachverständigenbüro Arnhold

Lyonel-Feininger-Straße 5

99425 Weimar

Deutschland

Tel. 03643 777990

mail@arnhold-muellenberg.de

Architekt/Planer

A24 Architekten + Ingenieure Beratender Ingenieur für Bauwesen

Dessauerstr. 22

12249 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 76805763

info@a24architekten.de

Bauleistung: Rohbau

Bau Union Wittenberg GmbH

Coswiger Landstraße 4a

06886 Lutherstadt Wittenberg

Deutschland

Tel. 03491 6340

info@bauunion.de

Bauleistung: Fassade

IHB Potsdam GmbH

Benzstraße 7-9

14482 Potsdam

Deutschland

Tel. 0331 70469 12

info@ihb-potsdam.de

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Metalltechnik Kuhle GmbH

Domsdorfer Kirchweg 7

03149 Forst

Deutschland

Tel. 03562 / 97120

info@metalltechnik-kuhle.de

Verwendete Produkte

Maxit

Bodenbeschichtungen

Maxit DF 1/4650

Schüco International

Pfosten-Riegel-Fassaden

Schüco FW 50+ und FW 50+HI

Ziegelei Dabrowka

Verblender-Steine

Sonderziegel: Klosterziegel, Sparverblender

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

11.864 m³

 

Bruttogrundfläche

3.193 m²

 

Nutzfläche

1.584 m²

 

Verkehrsfläche

654 m²

 

Grundstücksgröße

3.247 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Bauaufgabe
Der Wittenberger Schlosskomplex zieht mit der durch Luthers Thesenanschlag weltberühmt gewordenen Schlosskirche (UNESCO Weltkulturerbe) jährlich hunderttausende Besucher an. Sein baulicher Zustand wurde jedoch der historischen Bedeutung des Ortes nicht gerecht. Im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 wurde über Nutzungskonzept und bauliche Gestalt des Schlosses neu nachgedacht. Mit der Unterbringung des evangelischen Predigerseminars sollte der geschichtsträchtige Ort zu einem lebendigen Ort der Lehre und wissenschaftlichen Forschung weiterentwickelt werden. Um das vom Nutzer vorgegebene Raumprogramm realisieren zu können, wurde neben der Sanierung der Bestandsbauten auch der Neubau eines Unterkunftsgebäudes notwendig. Mit seiner Errichtung an der Stelle des 1814 zerstörten Südflügels sollte die städtebauliche Wirkung des Schlossensembles wiederhergestellt werden. Auf dem für den Neubau vorgesehenen Baufeld im Süden der Schlossanlage fanden im Zeitraum von 2010-2011 archäologische Grabungen statt. Die dabei freigelegten Baureste sollten als bedeutender Nachweis der frühen Schlossgeschichte erhalten und erfahrbar bleiben.

Städtebauliche Umsetzung / Ausformung des Baukörpers
Ziel des Entwurfs für den Neubau war die harmonische Eingliederung des Bauvolumens in das vorgesehene Baufeld. Der neue Südflügel entstand auf den Fundamenten seines Vorgängers. Er greift dessen Baukanten auf und wurde so zur Reparatur der gestörten städtebaulichen Situation des Schlosskomplexes genutzt. Der Schlosshof ist nach Wiederherstellung seiner baulichen Umfassung als zentraler Platzraum erlebbar.

Die Form des Baukörpers wurde aus den vorgefundenen Maßgaben des Ortes abgeleitet. Dazu zählten die zu integrierende archäologische Grabungsstätte, die Raumkanten des Schlosshofes und der Wallanlage, das vorhandene Großgrün und die Traufhöhen der historischen Vorgängergebäude.
Das Gebäude orientiert sich an der Kompaktheit der Bestandsanlage. Die Anordnung von Höfen, Einschnitten und Fugen im Baukörper strukturiert die einzelnen Funktionsbereiche (Wohnen, Gemeinschaft, Essen, Garten) und macht die innere Struktur nach außen hin ablesbar.
Die funktionelle Architektursprache lässt den Neubau als moderne Ergänzung des Schlosskomplexes erkennbar werden. Die Materialität seiner Fassade – in Anlehnung an die Oberflächenstruktur der Schlossfassade wurde geschlämmtes Sichtmauerwerk ausgeführt – stellt die optische Einheit des Ensembles wieder her. Auf Grund der Einsehbarkeit des Neubaus von den umgebenden Bestandsbauten wurde das Flachdach als fünfte Fassade begriffen und gestaltet. Im Sockelbereich macht eine Glasfuge zum Gelände und zu den historischen Mauerresten die Geschichte des Ortes erlebbar.
Der im Baufeld stehende alte Kastanienbaum war Anlass für die Ausbildung eines Einschnittes im Baukörper, der als introvertierter Gartenbereich gestaltet wurde. Unter Zuschaltung des angrenzenden Refektoriums und des Gemeinschaftsraumes können hier Außenveranstaltungen des Predigerseminars durchgeführt werden.
Zum Schlosshof hin präsentiert sich das Gebäude mit größeren Fassadenöffnungen. Die dort angesiedelten Foyers und Aufenthaltsbereiche des Predigerseminars kommunizieren optisch mit der Stadt. Auf der Elbseite befinden sich die Rückzugsbereiche und Unterkünfte mit Ausblick in die Landschaft. Abseits des städtischen Treibens finden die Vikare und Vikarinnen hier den nötigen Abstand zum Studieren und zur Einkehr.

Beschreibung der Besonderheiten

Die Nutzung
Der neue Südflügel dient als Unterkunftsgebäude und beherbergt das Dormitorium, das Refektorium, eine Küche sowie Sport- und Gemeinschaftsräume.
Vom Schlosshof aus erreicht man über ebenengleiche Stege den Eingangsbereich des neuen Predigerseminars. Ein über die gesamte Haustiefe ausgebildetes Foyer ist Auftakt und zentraler Orientierungspunkt im Gebäude. Von hier aus gelangt man nach rechts zum Aufgang in den Unterkunftsbereich und nach links in den Verbinder zum Gartenhof und Refektorium. Eine einläufige Treppe führt ins Untergeschoss, in dem die archäologische Grabungsstätte erlebbar ist. Die Gemeinschafts- und Sporträume sind an das Foyer angegliedert und diesem flexibel zuschaltbar. Das Refektorium befindet sich vis a vis zum Gemeinschaftsraum und öffnet sich zum Gartenhof hin. Die dahinterliegende Küche wird über die Gebäudefuge zur Jugendherberge angedient. Dort befinden sich auch die Kühl-, Lager- und Entsorgungsräume. Im Untergeschoss ergänzen die notwendigen Technikräume diesen Funktionsbereich.
In den Obergeschossen befinden sich die Unterkünfte der Vikare und Vikarinnen (28 Zimmer) mit vorgelagerten Gemeinschaftsbereichen und Teeküchen sowie in direkter Nachbarschaft die beiden Dozentenwohnungen.

Auszeichnungen

Auszeichnung beim Deutschen Städtebaupreis 2018

Schlagworte

Reformationsjubiläum, Wittenberg, Wittenberger Schloss, Predigerseminar, Schlosskirche, Luther, UNESCO Weltkulturerbe

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

168,20 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

65 %

 

Warmwasser

24 %

 

Beleuchtung

4 %

 

Lüftung

5 %

 

Kühlung inkl. Befeuchtung

2 %

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