Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Neubau Therapiehalle Orthopädische Klinik Tegernsee
83684 Tegernsee, Seestraße 80
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ludes Architekten - Ingenieure GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ludes Architekten - Ingenieure GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Seestraße 80, 83684 Tegernsee, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
6.778 m³
Bruttogrundfläche
1.402 m²
Nutzfläche
1.009 m²
Verkehrsfläche
220 m²
Grundstücksgröße
9.250 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.900.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Grundstück der Orthopädischen Klinik in der Stadt Tegernsee verfügt über direkten Zugang zum See. Die Bestandsgebäude der Klinik sind in mehreren Abschnitten zwischen den Jahren 1968 bis 2003 entstanden und teilweise zwischenzeitlich umgebaut worden. Der Baugrund befindet sich in Hanglage auf dem Südgrundstück der Klinik, 40 Meter vom See entfernt. Der Bestand liegt im nördlichen Teil des Grundstücks, durch die Seestraße begrenzt. Südlich befindet sich eine grüne Parkanlage die zum Tegernsee führt.
Der eingeschossige, im Jahr 2023 fertiggestellte Neubau bildet in exponierter Lage den Vermittler zwischen der bestehenden Orthopädischen Klinik und dem Tegernsee mit seinen umliegenden Ortschaften. Durch die elementierte Holzfassade aus Lärchenholz erhält die Therapiehalle ein identitätsstiftendes und selbstbewusstes, modernes Gesicht. Der in Holzbauweise mit entspiegelten Fensterflächen errichtete Baukörper fügt sich harmonisch in die umliegende Landschaft ein. Aus der Perspektive von ufernahen Anliegern der gegenüberliegenden Seeseite und Besuchern des Tegernsees, tritt das Gebäude sanft über dem See zu Tage und sorgt so für hohe Akzeptanz in der Region. Patienten erscheint die Therapiehalle als niederschwelliger Ort der Heilung. Das in dem Bauprojekt realisierte klimaschonende Energie- und Nachhaltigkeitskonzept zeigt sich besonders in seiner Holzbauweise durch hervorragende Wärmeschutzeigenschaften des nachwachsenden Rohstoffs Holz und durch die Einsparung versiegelter Flächen. Regenwasser wird auf dem Gelände versickert. Umweltschützende Aspekte wie Dachbegrünung, Erhaltung des Baumbestands und eine die Artenvielfalt fördernde Begrünung sind naturschonende Maßnahmen, die in der Umsetzung des Landschaftsarchitekturkonzepts realisiert worden sind.
Die Konstruktion ist mit Außen- und Innenstützen in Holzbauweise realisiert, Nichttragende Wände in Trockenbau. Decken: Holzfachwerk, erstellt mit weitgespannten Holzbindern als Kassettendecke. Das Dachtragwerk als Holz-Flachdachkonstruktion - Warmdachkonstruktion mit hinterlüfteter Dachschalung. Die Holzfassade wurde in elementierter Holz-Sandwichbauweise als hinterlüftete Holzlamellenfassade realisiert. Fenster sind in Holzkonstruktion mit Sonnenschutzlamellen ausgeführt. Der Bodenbelag besteht in weiten Teilen aus Naturstein, in sonstigen Therapiebereichen liegt Linoleum. Die nach innen hin in ihrer Sichtbarkeit fortgeführte Holzkonstruktion der behutsam in das Landschaftsbild eingefügten Therapiehalle, sorgt für eine warme, freundliche Atmosphäre des Gesundheitsbaus. Eine offene Innenraumgestaltung, der Einsatz bodennaher Fenster, dominant innerhalb der Südfassade mit Blickrichtung zum Tegernsee, schafft unmittelbare Verbindungen von innen zur umliegenden Natur.
Beschreibung der Besonderheiten
Der eingeschossige Baukörper setzt im Grundriss auf eine sinnvolle Anordnung der Funktionen – Räume für Therapie- und Behandlungsbereiche, Technik und Administration. Kurze, barrierefreie Wege für das Personal und für die zumeist orthopädisch eingeschränkten Patienten sowie die Gestaltung unmittelbarer Verbindungen zur Natur, stellen die Bedürfnisse der Menschen, die in dem Gesundheitsgebäude arbeiten oder Therapie und Erholung genießen, in den Mittelpunkt. Es wurden teilöffentliche Flächen zur Erholung mit hoher Nutzer-/Aufenthaltsqualität und Bezug zum Tegernsee angelegt: Sitzplätze mit wassergebundener Decke, Panoramaliegen. Ein Therapiegarten mit Gehschule wurde geschaffen. Patienten lernen dort wieder, auf verschiedenen Bodenbelägen und Stufenhöhen zu laufen. Ein öffentlicher Seewanderweg ist erhalten geblieben. Der natürliche Luftstrom vom Tegernsee zum Gebäude hin, wurde bei der Ausführung der städtebaulichen Setzung berücksichtigt, dieser ist ungebrochen.
Biodiversität wird durch Begrünung mit zum Beispiel extensiven Wiesensaaten und Neupflanzungen gefördert: Neupflanzung von überwiegend heimischen und standortgerechten Bäumen und Sträuchern, Staudenpflanzung zur Erhöhung der Artenvielfalt, Neuanlage von extensiven artenreichen Blumen- und Kräuterwiesen. Bestehende Grünflächen und Baumbestände wurden in das Landschaftsarchitekturkonzept integriert und sind erhalten geblieben: Wertvolle Buchen-, Ahorn und Lindenbestände (14 Großbäume).
Nachhaltigkeit
Wärmeschutzeigenschaften des recyclingfreundlichen, nachwachsenden Rohstoffs Holz als Baumaterial.
Reduzierung des Versiegelungsgrades durch die Errichtung auf einer Tiefgarage sowie die Erhaltung des Baumbestands, extensive komplette Dachbegrünung (1370 m2 Dachfläche insgesamt) und die Biodiversität fördernde Bepflanzung sind weitere Beispiele Energieeinsparung und Nachhaltigkeit betreffender Aspekte, die im Projekt Neubau Therapiehalle Orthopädische Klinik Tegernsee umgesetzt worden sind.
Die Therapiehalle wird energetisch zentral über das Klinikhauptgebäude versorgt. (Für den Neubau existiert deshalb kein eigener Energieausweis.) Die Therapiehalle ist an das Nahwärmenetz der bestehenden Heizzentrale der orthopädischen Klinik angeschlossen. Das in Holzkonstruktion errichtete Bauwerk profitiert von der Energieeinsparung durch die guten Wärmeschutzeigenschaften des Baumaterials Holz.
Ermittelte U-Werte der Bauteile des Gebäudes unterschreiten deutlich die aktuell geltenden Höchstwerte der mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten der wärmeübertragenden Umfassungsfläche bei Nichtwohngebäuden. (Siehe Darstellung im Diagramm U-Werte als Upload bei 11 Weitere Dokumente)
Primäres Baumaterial: Recyclingfreundliches Holz (Fassadenschalung Lärche, Fichte in der Holzkonstruktion), ein CO2-Emmisionen sparender, nachwachsender Rohstoff. Das Dach wurde komplett extensiv begrünt, der Baumbestand blieb erhalten, Neubepflanzungen erfolgten durch heimische klimaresiliente Bäume und biodiversitätsfördernde Begrünung.
Auszeichnungen
Prädikat KlimaKulturKompetenz Kategorie Klimaanpassung / Architektouren 2024
Schlagworte
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte