Architekturobjekt 123 von 176
Nominiert für die Shortlist der Jury 2017

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2017


Neubau Vollversorgermarkt

26133 Oldenburg, Klingenbergstraße 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 9 grad architektur

Blick auf den Hauptbogen - Neubau Vollversorgermarkt

© Archimage; Meike Hansen

Der Eingangsbereich von innen - Neubau Vollversorgermarkt

© Archimage; Meike Hansen

Die zentralen Stützen im Mittelpunkt des Marktes - Neubau Vollversorgermarkt

© Archimage; Meike Hansen

Die Lage des Gebäudes im Stadtraum - Neubau Vollversorgermarkt

© Archimage; Meike Hansen

Das Gebäude umfliesst die Natur - Neubau Vollversorgermarkt

© Archimage; Meike Hansen

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: 9 grad architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Klingenbergstraße 1, 26133 Oldenburg, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

06.2017

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

neun grad architektur

Roonstraße 1

26121 Oldenburg

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Behnen Ingenieure

Tredde 7

26901 Lorup

Deutschland

Tel. +49 5954 926880

post@behnen-ingenieure.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurberatung Bröggelhoff GmbH

Langenweg 26

26125 Oldenburg

Deutschland

Fachplanung: Landschaftsbau

AWA Klatt

Amselweg 11

49088 Osnabrück

Deutschland

Verwendete Produkte

KNAUF Performance Materials

Trockenbauplatten

AQUAPANEL® Cement Board Floor

Porcelaingres

Fliesen-Abschlussprofile

Just Cementi

Wienerberger

Klinker

Bockhorner Typ "Roßlau"

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

24.250 m³

 

Bruttogrundfläche

3.500 m²

 

Nutzfläche

3.250 m²

 

Verkehrsfläche

24 m²

 

Grundstücksgröße

10.000 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der Supermarkt ist zentraler Baustein des zukünftigen Stadtteilzentrums in Oldenburg-Kreyenbrück. Inmitten eines Umfeldes, das zum großen Teil durch gesichtslose Bauten der 1930er- und 1950er-Jahre geprägt ist, zeigt sich der Supermarkt identitätsstiftend und individuell auf den Standort abgestimmt.
Einerseits stellt der Neubau in Form und Material eine Entsprechung progressiver Architektur dieser Zeitepochen dar. Andererseits geht er über den retrospektiven Gedanken hinaus und zeigt sich zeitgenössisch.

Die auffällige Grundrissform ist einerseits dem baulichen und landschaftlichen Umfeld geschuldet, das eine konventionelle Bauweise nur bei Beseitigung etlicher Bäume bzw. städtebaulich bedeutsamer Bausubstanz zugelassen hätte. So konnten prägende Baumgruppenerhalten werden, auf die standardisierte Stellplatzbegrünung wurde stattdessen verzichtet.
Andererseits war es der Wunsch des Betreibers, neue Wege bei der Warenpräsentation zu gehen. Anstatt lediglich auf Sachlichkeit, Flexibilität und (kurzfristig angelegte) Rendite zu setzen, wurde im Grundriss auf ein orthogonales System verzichtet und die Wegeführung „organisch“ angelegt, so dass der Kunde während des Einkaufs die Ware ständig im Blick behält und der Weg von einer in die nächste Abteilung einem Spaziergang ähnelt.

Der Supermarkt übernimmt über das bloße Einkaufen hinaus auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Hier kommen Menschen zusammen, der Markt entwickelt sich deshalb zum belebten Mittelpunkt des Stadtteils und ersetzt damit den klassischen Marktplatz mit all seinen Aufgaben und Funktionen. Aus dieser Entwicklung erwächst die Verantwortung, der Bauaufgabe eine angemessene architektonische Würdigung zukommen zu lassen; mit hohen Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten, mit Freiräumen zur Begegnung.
Diesem Anspruch wird insbesondere im Eingangsbereich des Supermarktes gerecht: Innen und außen werden entsprechende Freiräume angeboten, die Eingangsfassade spiegelt diese Bedeutung wider und zeigt sich selbstbewusst, aber unaufgeregt.
Ebenso wurde die Werbung am Gebäude auf ein Mindestmaß reduziert, um diesen Anspruch zu unterstreichen.

An kaum einem anderen Ort zeigt sich das gestiegene Bedürfnis der Menschen nach Nachhaltigkeit so sehr wie beim Einkaufen. Immer stärker entwickelt sich der Wunsch, als Mensch ernst genommen zu werden und nicht nur ein berechenbarer Faktor innerhalb eines anonymen Wirtschaftskreislaufes zu sein.
Die Verwendung „ehrlicher“ Materialien vermittelt Authentizität. Die Architektur soll helfen, verloren gegangenes Vertrauen im Lebensmittelbereich zurück zu gewinnen. Das heißt, die ehrlichen (Bio-)produkte sollen nicht auf Bodenbelägen aus PVC verkauft werden, die eigentlich einen Holzfußboden vortäuschen.

Beschreibung der Besonderheiten

Auffällig ist neben der Form die Konstruktion des Gebäudes. Sie besteht aus zwei Teilen: der äußeren Hülle und dem Dachtragwerk.
Die Außenwände bestehen aus einer sichtbar gelassenen Betoninnenschale, der Dämmung und charaktervollem Verblendmauerwerk. Diese Außenwände werden von einem Ringbalken zusammengehalten und stehen entsprechend ohne die Scheibenwirkung des Daches frei.
In diese Konstruktion wurde das Dachtragwerk eingestellt, dass komplett aus Holz besteht. Jeweils in der Kreismitte befindet sich ein Kranz aus vierzehn, konisch zulaufenden BSH-Stützen. Diese tragen die ca. 1,20m hohen BSH-Träger, die von der Kreismitte zu einer umlaufenden Betonkonsole, dem Ringbalken, an der Innenschale laufen und dort gelenkig aufgelagert sind.
Auf diese Unterkonstruktion aus BSH-Holz wurden dann Holzhohlkammerdeckenelemente aufgelegt, die von Träger zu Träger spannen. Diese Elemente bestehen aus einer Bausperrholzplatte auf der Unterseite, Kerto-Trägern im Inneren und einer weiteren Bausperrholzplatte auf der Oberseite. Entsprechend ihrer Position und der Spannweite von Träger zu Träger variiert die Aufbauhöhe: 47cm hoch sind die Elemente im Bereich der Außenwand, in der Kreismitte beträgt dieses Maß lediglich knapp 10cm. Weiterer Vorteil, neben dem effizienten Einsatz der Hölzer, ist das natürliche Gefälle, das dabei entsteht. Die Dachdämmung konnte ohne weitere Gefälledämmung verlegt werden, die Entwässerung des Daches findet in der Kreismitte statt.
Nach dem Einbau wurde die gesamte Holzkonstruktion, Träger und Dach, vor Ort weiß lasiert.

Auszeichnungen

Anerkennung Deutscher Ziegelpreis

Schlagworte

Supermarkt, Einkaufen, Mauerwerk, Holzdach

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Strom

 

Sekundärenergie

Sonstige Heizenergie

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