Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule
13156 Berlin, Hermann-Hesse-Straße 34/36
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ZRS Architekten GvA mbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ZRS Architekten GvA mbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Hermann-Hesse-Straße 34/36, 13156 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzskelettbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
1.700 m²
Nutzfläche
1.157 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Konrad-Zuse-Schule ist eine Berufsschule mit sonderpädagogischem Schwerpunkt; sie gilt außerdem als Pilotschule für Inklusion. Das bestehende Hauptgebäude, ein dreigeschossiger Mauerwerksbau aus der späten Gründerzeit, wird von der Herman-Hesse-Straße aus über den Schulhof erschlossen. Die bestehenden Werkstatteinrichtungen im rückwärtigen Bereich des Grundstücks genügten den heutigen Ausbildungsanforderungen nicht mehr und wurden durch den bedarfsgerechten, zweigeschossigen Neubau im vorderen Bereich des Grundstücks ersetzt. Dieser orientiert sich entlang der süd-westlichen Grenze und schiebt sich in den Vordergrund des Grundstückes; gleichzeitig ist er durch seine kompakte und schlichte Kubatur als Nebengebäude klar ablesbar. Der Gebäuderiegel wird durch eine Bandfassade mit verschieden großen Fensteröffnungen gegliedert. Die Fensterbänder bieten Ausblicke aus den Werkstätten auf das Schulgelände. Zur Straße hin bietet ein großes „Schaufenster“ Einblicke in die Aktivitäten der Schule. Die barrierefreie Erschließung erfolgt über eine Eingangszone mit überdachter Anbindung an das bestehende Schulgebäude. Angeliefert wird über die Süd-West-Fassade.
Im Kontrast zur einfachen Kubatur des Baukörpers steht die äußere Fassadenbekleidung aus vertikalen, dunklen, karbonisierten Holzlamellen: Die unterschiedlichen, reliefartigen Profile bilden im Tages- und Sonnenverlauf eine lebendige Fassadenstruktur. Die sichtbare Verwendung von natürlichen Baumaterialien zeigt auch nach außen hin die ökologische Bauweise des Gebäudes und damit auch die Haltung der Schule. Die Konrad-Zuse-Schule war 2018 eine Gewinnerin des Wettbewerbes „Berliner Klima Schulen“.
Im Gegensatz zur dunklen Holzfassade sind die Holzoberflächen im Innenraum in hellen und warmen Tönen gehalten. Im Erdgeschoss des Neubaus sind die Werkstätten der Bereiche Holzbearbeitung und Grünpflege sowie die Haustechnik, Lagerflächen und der Bauhof untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die Werkstätten der Fachbereiche Reinigung/Sanitär und Gebäudeservice sowie zwei Unterrichts-Gruppenräume. In beiden Geschossen sind im rückwärtigen Gebäudeteil die Umkleide- und Sanitärbereiche angeordnet.
Beschreibung der Besonderheiten
Der kompakte Baukörper ist ca. 44,5 m lang, 19 m breit und 9 m hoch und nicht unterkellert. Das Tragwerk des Holzbaus wurde aus massiven Holzstützen und Unterzügen, sowie Massivholzdecken und Innenwänden aus Brettsperrholz erstellt. Die Außenhülle bilden hochdämmende nicht tragende Holzrahmenbauelemente. Auch das Dämmmaterial in Form von Zellulose besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Außenwandbekleidung wurde als hinterlüftete Holzfassade aus karbonisiertem Fichtenholz ausgeführt. Der Haupteingang und das „Schaufenster“ sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion errichtet. In den Unterrichtsräumen und Werkstätten ist der optimale Sonnen- und Blendschutz durch außenliegende Raffstores gegeben.
Als erdberührende Bauteile wurden lediglich die frostsicher gegründeten Streifenfundamente und die Bodenplatte aus Stahlbeton (WU-Konstruktion) ausgeführt und anschließend flügelgeglättet und imprägniert. Durch die offene Skelett–Bauweise mit einem Achsmaß von 9 m und einer Deckenspannweite von 4,5 m entsteht ein funktionaler und langfristig flexibel nutzbarer Baukörper. Dieses Konzept sichert eine lange Lebensdauer des Gebäudes, ermöglicht Nachnutzungen und spart Ressourcen. Die Holzteile wurden im Werk vorgefertigt und vor Ort montiert. So konnte die Schulerweiterung im laufenden Unterrichtsbetrieb mit minimaler Beeinträchtigung errichtet werden.
BRANDSCHUTZ
Durch die Schulnutzung handelt es sich bei dem Gebäude um einen Sonderbau, welcher in die Gebäudeklasse 3 eingestuft ist. Die geforderte Feuerwiderstandsfähigkeit der tragenden und aussteifenden Bauteile wurde von den Tragwerksplaner*innen durch Abbrand nachgewiesen. Durch die klare Wegeführung zweier baulicher Rettungswege und die Gliederung in Teilnutzungseinheiten kann auf notwendige Flure verzichtet und die Holzsichtigkeit in den Treppenräumen realisiert werden.
Nachhaltigkeit
Die Kombination aus nachwachsenden Baustoffen mit einer robusten und einfachen Bauweise, sowie die Einsparung aufwendiger Gebäudetechnik, bildet die Grundlage des Nachhaltigkeitskonzeptes. Dieses Konzept und die Errichtung als reiner Holzbau besitzen Pilotcharakter in der Umsetzung von Schulbauten.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
70,90 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
27,52 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
15,38 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
61 %
Warmwasser
12 %
Beleuchtung
24 %
Lüftung
3 %
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Das Objekt im Internet
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