Architekturobjekt 43 von 319

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

13156 Berlin, Hermann-Hesse-Straße 34/36

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ZRS Architekten GvA mbH

Fassadenausschnitt Nord-Ost mit Pausenhof - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Straßenansicht mit Schaufenster - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Fassadendetail mit Wetterschutzelement - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Haupteingang mit Treppenhaus - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Maschinenraum Holzbearbeitung - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Bankraum Holzbearbeitung - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Detailaufnahme Knotenpunkt Stütze-Unterzüge - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Besprechungsraum Gebäudeservice - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Werkstatt Gebäudeservice, Blick Richtung Besprechungsraum - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Werkstatt Gebäudeservice, Blick Richtung Fluchttreppenhaus - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Eingangsbereich und Übergang zu Altbau, Nord-West Fassade - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Überdachter Bauhof mit Blick in Innenraum, Süd-West Fassade - Neubau Werkstattgebäude Konrad-Zuse-Schule

© Giacomo Morelli - All rights reserved

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ZRS Architekten GvA mbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hermann-Hesse-Straße 34/36, 13156 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

06.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Generalplanung

ZRS Architekten GvA mbH

Schlesische Str. 26

10997 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

ZRS Ingenieure

Schlesische Straße 26

10997 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

HDH Ingenieure

Mecklenburgische Straße 27

14197 Berlin

Deutschland

Architektur: Landschaftsarchitekt

hochC Landschaftsarchitekten

Crellestraße 22

10827 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Brandschutz

CRP Bauingenieure GmbH

Darwinstr. 15

10589 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 3499060

crp@crp-bauingenieure.de

Bauleistung: Rohbau

Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG

Zittower Str. 9

19067 Leezen

Deutschland

Tel. 03866/47000

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Sieveke GmbH Zimmerei

Bakumer Str. 24

49393 Lohne

Deutschland

Tel. +49 4442 92820

info@sieveke.de

Verwendete Produkte

Knapp

Verbindungssystem Holzbau

KNAPP MEGANT

MOCOPINUS

Beschichtung Fassadenverkleidung

SPECIAL Carboset10

STEICO

Unterdeckplatte

STEICOprotect TYP H

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

1.700 m²

 

Nutzfläche

1.157 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Für die Konrad-Zuse-Schule in Berlin-Pankow haben ZRS Architekten Ingenieur­e den Neubau eines Werkstattgebäudes geplant. ZRS konnten das zweistufige Verfahren im Teilnahmewettbewerb als Generalplaner*innen mit einem pilothaften Gebäude in reiner Holzbauweise für sich entscheiden. Für den Neubau bzw. die Ergänzung von Schulbauten bietet der Holzbau mit seinen unterschiedlichen Vorfertigungsstufen hervorragende Lösungen, welche sich wirtschaftlich, schnell, störungsarm und präzise umsetzen lassen.

Die Konrad-Zuse-Schule ist eine Berufsschule mit sonderpädagogischem Schwerpunkt; sie gilt außerdem als Pilotschule für Inklusion. Das bestehende Hauptgebäude, ein dreigeschossiger Mauerwerksbau aus der späten Gründer­zeit, wird von der Herman-Hesse-Straße aus über den Schulhof erschlossen. Die bestehenden Werkstatteinrichtungen im rückwärtigen Bereich des Grundstücks genügten den heutigen Ausbildungsanforderungen nicht mehr und wurden durch den bedarfsgerechten, zweigeschossigen Neubau im vorderen Bereich des Grundstücks ersetzt. Dieser orientiert sich entlang der süd-westlichen Grenze und schiebt sich in den Vordergrund des Grundstückes; gleichzeitig ist er durch seine kompakte und schlichte Kubatur als Nebengebäude klar ablesbar. Der Gebäuderiegel wird durch eine Bandfassade mit verschieden großen Fensteröffnungen gegliedert. Die Fensterbänder bieten Ausblicke aus den Werkstätten auf das Schulgelände. Zur Straße hin bietet ein großes „Schaufenster“ Einblicke in die Aktivitäten der Schule. Die barrierefreie Erschließung erfolgt über eine Eingangszone mit überdachter Anbindung an das bestehende Schulgebäude. Angeliefert wird über die Süd-West-Fassade.

Im Kontrast zur einfachen Kubatur des Baukörpers steht die äußere Fassadenbekleidung aus vertikalen, dunklen, karbonisierten Holzlamellen: Die unterschiedlichen, reliefartigen Profile bilden im Tages- und Sonnenverlauf eine lebendige Fassadenstruktur. Die sichtbare Verwendung von natürlichen Baumaterialien zeigt auch nach außen hin die ökologische Bauweise des Gebäudes und damit auch die Haltung der Schule. Die Konrad-Zuse-Schule war 2018 eine Gewinnerin des Wettbewerbes „Berliner Klima Schulen“.
Im Gegensatz zur dunklen Holzfassade sind die Holzoberflächen im Innenraum in hellen und warmen Tönen gehalten. Im Erdgeschoss des Neubaus sind die Werkstätten der Bereiche Holzbearbeitung und Grünpflege sowie die Haustechnik, Lagerflächen und der Bauhof untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die Werkstätten der Fachbereiche Reinigung/Sanitär und Gebäudeservice sowie zwei Unterrichts-Gruppenräume. In beiden Geschossen sind im rückwärtigen Gebäudeteil die Umkleide- und Sanitär­bereiche angeordnet.

Beschreibung der Besonderheiten

BAUKONSTRUKTION
Der kompakte Baukörper ist ca. 44,5 m lang, 19 m breit und 9 m hoch und nicht unterkellert. Das Tragwerk des Holzbaus wurde aus massiven Holzstützen und Unterzügen, sowie Massivholzdecken und Innenwänden aus Brettsperrholz erstellt. Die Außenhülle bilden hochdämmende nicht tragende Holzrahmenbauelemente. Auch das Dämmmaterial in Form von Zellulose besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Außenwandbekleidung wurde als hinterlüftete Holzfassade aus karbonisiertem Fichtenholz ausgeführt. Der Haupteingang und das „Schaufenster“ sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion errichtet. In den Unterrichtsräumen und Werkstätten ist der optimale Sonnen- und Blendschutz durch außenliegende Raffstores gegeben.

Als erdberührende Bauteile wurden lediglich die frostsicher gegründeten Streifenfundamente und die Bodenplatte aus Stahlbeton (WU-Konstruktion) ausgeführt und anschließend flügelgeglättet und imprägniert. Durch die offene Skelett–Bauweise mit einem Achsmaß von 9 m und einer Deckenspannweite von 4,5 m entsteht ein funktionaler und langfristig flexibel nutzbarer Baukörper. Dieses Konzept sichert eine lange Lebensdauer des Gebäudes, ermöglicht Nachnutzungen und spart Ressourcen. Die Holzteile wurden im Werk vorgefertigt und vor Ort montiert. So konnte die Schulerweiterung im laufenden Unterrichtsbetrieb mit minimaler Beeinträchtigung errichtet werden.

BRANDSCHUTZ
Durch die Schulnutzung handelt es sich bei dem Gebäude um einen Sonderbau, welcher in die Gebäudeklasse 3 eingestuft ist. Die geforderte Feuerwiderstandsfähigkeit der tragenden und aussteifenden Bauteile wurde von den Tragwerksplaner*innen durch Abbrand nachgewiesen. Durch die klare Wegeführung zweier baulicher Rettungswege und die Gliederung in Teilnutzungseinheiten kann auf notwendige Flure verzichtet und die Holzsichtigkeit in den Treppenräumen realisiert werden.

Nachhaltigkeit

Durch die diffusionsoffene Bauweise aus Holz und Zellulose und die natürliche Fensterlüftung wird die Raumluftfeuchte und die Innenraumtemperatur gesteuert. Es kann so auf teure und wartungsintensive Technik wie Lüftungs- und Klimaanlagen verzichtet werden. Holz speichert CO2 und kann als hochdämmende Konstruktion im Betrieb Energie und Kosten sparen. Diese materiellen Maßnahmen werden durch einen angemessenen Glasanteil und Verschattungselemente ergänzt und ermöglichen über das ganze Jahr einen geringen Energiebedarf. Durch den Einsatz regenerativer Energiequellen (Luft-Wärmepumpe) kann ein hoher Anteil des Wärmebedarfes gedeckt werden. In Kombination mit einer hochdämmenden Gebäudehülle, der Wärmeübergabe mit flächigen Niedertemperatursystemen und der Reduktion mechanischer Belüftungssysteme wird der Energiebedarf stark reduziert. Die Dachfläche (Flachdach) wurde so dimensioniert und vorgerüstet, dass die Aufstellung einer Photovoltaikanlage zur Eigen- und Regionalversorgung als Schulprojekt oder im PV-Contracting-Modell ergänzend realisiert werden kann. Bei Installation der PV-Anlage können die Anforderungen für Neubauten, mit einer Reduzierung von ca. 35% des Primärenergiebedarfs in Bezug auf die EnEV 2009, deutlich unterschritten werden.

Die Kombination aus nachwachsenden Baustoffen mit einer robusten und einfachen Bauweise, sowie die Einsparung aufwendiger Gebäudetechnik, bildet die Grundlage des Nachhaltigkeitskonzeptes. Dieses Konzept und die Errichtung als reiner Holzbau besitzen Pilotcharakter in der Umsetzung von Schulbauten.

Schlagworte

Holzbau, Holzskelletbau, kreislaufgerechtes Bauen, nachhaltige Bauweise, natürlicher Materialien

Energetische Kennwerte

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Umweltthermie (Luft / Wasser)

 

Sekundärenergie

Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

70,90 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

27,52 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

15,38 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

61 %

 

Warmwasser

12 %

 

Beleuchtung

24 %

 

Lüftung

3 %

Weitere Dokumente zum Objekt

Bitte melden Sie sich an

Um diese Funktion nutzen zu können, müssen Sie bei heinze.de registriert und angemeldet sein.

Hier anmelden

Diese Seite weiterempfehlen

1077531699