Architekturobjekt 26 von 55

Architekturobjekte


Neue Kunsthalle Mannheim

68165 Mannheim, Friedrichspl. 4

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Der Neubau der Kunsthalle Mannheim: Mitte Dezember 2017 konnten die Mannheimer erst-malig einen Blick in ihre neue Kunsthalle werfen. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Lukac Diehl

In dem glasüberdachten Atrium genauso wie in den Ausstellungskuben, in die teilweise durch raumbreite Fensterfronten viel natürliches Licht einfällt, waren höchste Oberflächenqualitäten gefragt. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Dietmar Flach

Die neu entstandenen Räume und Galerien werden über zahlreiche Brücken, Stege und Kreuzungspunkte erschlossen. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Dietmar Flach

In den Ausstellungskuben und den angrenzenden Räumen finden sich insgesamt dreizehn zwischen 250 m2 und 450 m2 große Galerien. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Dietmar Flach

In den Ausstellungskuben und den angrenzenden Räumen finden sich insgesamt dreizehn zwischen 250 m2 und 450 m2 große Galerien. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Dietmar Flach

Große Fensterfronten öffnen den Neubau zur Mannheimer Innenstadt und gewähren unge-wohnte Perspektiven, etwa auf den historischen Wasserturm. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Dietmar Flach

Unterschiedliche Deckenbekleidungen verleihen den Räumen zusätzlich einen abwechs-lungsreichen Charakter. - Neue Kunsthalle Mannheim

© Dietmar Flach

Mit freundlicher Unterstützung von SAINT-GOBAIN RIGIPS

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Friedrichspl. 4, 68165 Mannheim, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

06.2018

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Elbchaussee 139

22763 Hamburg

Deutschland

Tel. +49 40 88151-0

hamburg-e@gmp.de

Bauleistung: Trockenbau

Jaeger Ausbau GmbH + Co KG Zwickau

Stenner Str. 43

08064 Zwickau

Verwendete Produkte

SAINT-GOBAIN RIGIPS

Trockenbau-Wände

Trockener Innenausbau bei gewerblichen und öffentlichen Bauvorhaben

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Geschichte der Kunsthalle Mannheim beginnt im Jahr 1907. Damals öffnete das nach den Entwürfen des Architekten Hermann Billing errichtete Ausstellungshaus pünktlich zum 300. Stadtjubiläum erstmals seine Pforten. Schnell etablierte sich das attraktive Jugendstilgebäude mit einer Fassade aus rotem Sandstein als adäquater Ort für die Mannheimer Kunstsammlung, wurde 1909 zur Kunsthalle Mannheim und avancierte zum geschätzten kulturellen Treffpunkt der Mannheimer Bürger. Nach der Instandsetzung der Kriegsschäden wurde die Ausstellungsfläche der Kunsthalle 1983 um einen großen Erweiterungsbau ergänzt. Nachdem 2011 erhebliche Baumängel und Wasserschäden insbesondere in einem Tiefbunker unter diesem Anbau festgestellt wurden, entschied sich die Stadt Mannheim für den Abriss von Bunker und Anbau. An ihrer Stelle sollte ein neuer, innovativer Gebäudekomplex entstehen, um das Stadtbild nachhaltig zu prägen und neue, zeitgemäße Perspektiven für die Aufgaben der Kunsthalle zu eröffnen. Für den hochwertigen Innenausbau dieses neuen Ausstellungshauses zeichnete die Jaeger Ausbau GmbH + Co KG Zwickau verantwortlich. Mit ihren Leistungen überzeugten die Mitarbeiter die Juroren der 11. Rigips Trophy 2017 I 2018, die das Ausbauteam um Projektleiter Felix Schlotter zum Sieger in der Wettbewerbskategorie Trockenbau kürten.
 
Nachdem der neue Teil der Kunsthalle sowie das zuvor generalsanierte Jugendstilgebäude Mitte Dezember von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier feierlich eröffnet wurden, hatten die Mannheimer Bürger die Gelegenheit, „ihre“ neue Kunsthalle kennenzulernen. Der Umstand, dass dabei noch vergleichsweise wenig Kunstwerke zu sehen waren – der reguläre Ausstellungsbetrieb begann erst im Juni dieses Jahres – tat der Begeisterung vieler Besucher keinen Abbruch: Zu beeindruckend war das Flanieren durch die neuen Räume und Galerien, die über zahlreiche Brücken, Stege und Kreuzungspunkte erschlossen sind.

 Große Fensterfronten gewähren ungewohnte Ausblicke auf die Mannheimer Innenstadt und den in eine Jugendstilanlage eingebetteten Wasserturm, das Wahrzeichen Mannheims. Vor allem das Spiel mit neuen Perspektiven auf die Umgebung der Kunsthalle und das innovative Raumkonzept mit seinen hellen, transparenten Ausstellungsflächen hatten dazu geführt, dass sich der Entwurf der Architektensozietät gmp – von Gerkan, Marg und Partner im Rahmen eines nichtöffentlichen, anonymen Architekturwettbewerbs gegen die nationale und internationale Konkurrenz durchsetzte.

Stadt in der Stadt
Neu- und Altbau der Mannheimer Kunsthalle bieten zusammen genommen eine Nutzfläche von rund 13.000 m2, wovon circa 5.700 m2 für Ausstellungen genutzt werden können. Die Entwurfsidee des Neubaus spielt dabei auf die historische Stadtstruktur von Mannheim an: sieben Ausstellungs-Häuser (Kuben) gruppieren sich um ein großes, 21,5 Meter hohes, lichtdurchflutetes Atrium. Sie paraphrasieren das Bild einer „Stadt in der Stadt“. In den in Höhe und Breite unterschiedlichen Ausstellungskuben und den angrenzenden Räumen finden sich insgesamt dreizehn zwischen 250 m2 und 450 m2 große Galerien. Komplettiert werden die vielgestaltigen Ausstellungsflächen durch drei unterschiedlich dimensionierte Terrassen mit atemberaubenden Ausblicken und einem kleinen Dachgarten unter freiem Himmel. Die Pfosten-Riegel-Fassade wurde aus massiven, hoch wärmegedämmten Stahlbetonelementen errichtet. Alle Fenster sind mit einer Dreifach-Isolierverglasung ausgestattet. Von außen umgibt das Gebäude ein gewebtes, bronzefarben beschichtetes Edelstahlmesh als offene, transluzente Vorhangfassade, die einen eindrucksvollen und modernen Kontrast zum roten Sandsteinmauerwerk des Jugendstilgebäudes bildet. Als Ganzes erfüllt die Gebäudehülle die Anforderungen an den Passivhausstandard.
 
Rund 100 unterschiedliche Handwerksunternehmen arbeiteten mehr als zwei Jahre Hand in Hand, um den eindrucksvollen Neubau zu errichten. Für Projektleiter Felix Schlotter und sein Team begannen die Ausbauarbeiten im Juni 2016, bereits unmittelbar nachdem die Rohbauarbeiten abgeschlossen waren. „Schon in dieser für uns frühen Bauphase war zu erkennen, dass hier ein ganz außergewöhnliches Gebäude entsteht. Entsprechend streng waren auch die Vorgaben: An den gesamten Trockenbau wurden bezüglich der einzuhaltenden Toleranzen und der Maßgenauigkeit höchste Anforderungen gestellt. Darüber hinaus galt es, einige spannende projektspezifische Herausforderungen zu lösen“, erinnert sich der Projektleiter der Jaeger Ausbau GmbH + Co KG Zwickau.

Das „Große Einmaleins“ des Trockenbaus
Insgesamt mehr als ein Jahr war sein bis zu 40 Mann starkes Team mit dem Innenausbau beschäftigt. Rund 7.500 m2 Wandflächen und 6.000 m2 Deckenflächen warteten auf die fachkundige „Behandlung“ durch die Bauprofis, die ihrerseits das „Große Einmaleins“ des Trockenbaus zeigen durften: Einfach- und Doppelständerwände, Brandwände, Schallschutzwände, gleitende Deckenanschlüsse, abgehängte Decken, teils aus Rigips-Formteilen erstellte Deckenfriese, Integration von Lichtbändern, Lichtvouten und Nischen, unzählige Deckenausschnitte für diverse Einbauten – das Aufgabenheft der Monteure war gut gefüllt.
 
„Die größten Herausforderungen fanden sich in den Ausstellungsräumen und dem 700 m2 großen Atrium des Neubaus. Dort erhielt zum Beispiel die Unterseite einer Brücke, die die Räume im zweiten Obergeschoss miteinander verbindet, eine abgehängte Decke aus Rigips Bauplatten RB’, und das in einer Höhe von mehr als 16 Metern. Darüber hinaus waren in dem glasüberdachten Atrium, genauso wie in den Ausstellungskuben, in die teilweise durch raumbreite Fensterfronten viel natürliches Licht einfällt, höchste Oberflächenqualitäten gefragt. Die größte Glasfläche findet sich im Übergang vom Neubau zum sogenannten Athenetrakt. Hier wurden einzelne Glaselemente zu einer Fläche von 21 Meter Höhe und 30 Meter Breite zusammengesetzt. Die Wände und Decken in diesen hellen Räumen mussten also absolut glatt ausgeführt werden, jede Unebenheit auf den großen Flächen wäre sofort störend sichtbar geworden“, so Felix Schlotter.

Auch schwere Kunstwerke sollten sicheren Halt finden
Dem Anspruch nach perfekten Oberflächen entsprachen die Ausbauprofis mit einer besonderen Idee, mit der sie zugleich die zweite elementare Forderung an den Museumsneubau erfüllten: Um an den bis zu 6,5 m hohen Vorsatzschalen in den Ausstellungskuben später auch schwere Kunstwerke an jeder beliebigen Stelle sicher befestigen zu können, sollten Unterkonstruktion und Beplankung so ausgelegt sein, dass sie Gewichte von bis zu 150 kg/m beziehungsweise 80 kg Punktlast sicher tragen. „Für den überwiegenden Teil dieser Vorsatzschalen waren bodenstehende, wandgehaltene Unterkonstruktionen aus verzinkten Stahlblechprofilen CW 125 in einem Abstand von 312,5 mm vorgesehen. Diese haben wir dann mittels Montagewinkeln mit Langlochbefestigung an die dahinter liegende Stahlbetonwand montiert. Darüber hinaus wurden noch wandhängende Unterkonstruktionen aus CD 60 x 27 Profilen mit Direktabhängern an den Stahlbetonwänden befestigt. An anderer Stelle, wo wir etwa durch Lüftungseinbauten über den Ständerabstand von 312,5 mm gekommen sind, entstand die Unterkonstruktion aus Stahlhohlprofilen 120 x 80 x 4“, erläutert Felix Schlotter.
 
Die Beplankung aller Vorsatzschalen sollte ursprünglich einheitlich mit einer 22 mm starken Mehrschichtholzplatte erfolgen, auf die als zweite Lage eine Hartgipsplatte montiert werden sollte. Felix Schlotter überzeugte die Planer und Bauherrenvertreter jedoch schnell von einer anderen Idee. „Als erste Lage haben wir die massive Trockenbauplatte ,Rigips Habito’ montiert. Diese extrem robuste und sehr harte Platte gewährleistet für sich genommen bereits die geforderte Lastabtragung. Trotz ihrer hohen Oberflächenhärte lassen sich die Platten aber so einfach verarbeiten wie normale Hartgipsplatten: mit einem Cutter-Messer einseitig anritzen, die Platte brechen und die Kanten gegebenenfalls noch mit einem Kantenhobel glätten – fertig. Für die strahlend helle Optik der Wände haben wir dann mit der zweiten Beplankungslage gesorgt.“ Hierfür nämlich wählte das Ausbauteam die Designplatte „Rigips Die Weiße“. Der Vorteil: Die Platten verfügen über einen hochweißen Karton, sodass quasi schon in der Bauphase ein nahezu „fertiger“ Raumeindruck entsteht. Darüber hinaus zeichnet sich die Oberfläche der neuen Designplatte durch eine äußerst hohe Resistenz gegen Schimmelbildung und Vergilben aus.
 
„Dank des weißen Kartons der Platten, konnten die geforderten Q 3-Qualitäten absolut problemlos erreicht werden. Und in der Verarbeitung bietet ,Rigips Die Weiße’ gleich zweifach Erleichterung: Zum einen ist die Querkante der Gipsplatte ab Werk gefast und lässt sich ohne Bewehrungsstreifen verarbeiten, was einen schnelleren Baufortschritt ermöglicht. Zum anderen umfasst ,Rigips Die Weiße’ als Systemlösung mit dem ,SUPER Fugenfüller’, dem ,ProMix Finish Fertigspachtel’ sowie mit speziellen Schnellbauschrauben leistungsstarke Komponenten, die exakt auf die Verarbeitung der Designplatte abgestimmt sind“, erklärt Felix Schlotter. Um ein Gefühl für die hochwertige Oberflächenbehandlung zu vermitteln: In mehreren Arbeitsgängen verarbeiteten die Mitarbeiter von Jaeger Ausbau mehr als 8.000 kg Fugenfüller und rund 1.400 kg der ebenfalls hochweißen Fertigfeinspachtelmasse „ProMix Finish“ auf den Wand- und Deckenflächen.

Auszeichnungswürdig: innovative Kombination unterschiedlicher Stärken
Für die Expertenjury der 11. Rigips Trophy 2017 I 2018 gab es keine Zweifel: Die Jaeger Ausbau GmbH + Co KG Zwickau war für sie der klare Sieger in der Wettbewerbskategorie Trockenbau. Neben dem Umfang und der Vielfalt der auszuführenden Trockenbauarbeiten verbunden mit einer komplexen Baustellenlogistik und der kontinuierlichen Abstimmung mit zahlreichen parallel arbeitenden Gewerken erkannten sie vor allem die Innovationsleistung: Felix Schlotter und sein Team haben die Stärken unterschiedlicher Rigips-Systeme auf innovative Weise genutzt, um so den speziellen Anforderungen eines Kunst- und Kulturgebäudes gerecht zu werden. Sorgt „Rigips Habito“ im Verborgenen für den sicheren Halt der unbezahlbaren Kunstwerke, so unterstützt „Rigips Die Weiße“ die einzigartige Atmosphäre in den hellen, lichtdurchfluteten Räumen. Viele Mannheimer freuen sich daher mit Recht über ihre neue Kunsthalle und auf den offiziellen Ausstellungsbeginn im Juni dieses Jahres.






 

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