Architekturobjekt 34 von 35

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer


Neue Messe Stuttgart

70629 Stuttgart, Messepiazza 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: wulf architekten

Standardhalle - Neue Messe Stuttgart

© Roland Halbe, Stuttgart

Luftbild - Neue Messe Stuttgart

© Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz

Ansicht Hochhalle bei Nacht - Neue Messe Stuttgart

© Roland Halbe, Stuttgart

Blick in den zentralen Messepark - Neue Messe Stuttgart

© Roland Halbe, Stuttgart

Kongresshalle - Neue Messe Stuttgart

© Roland Halbe, Stuttgart

Parkhaus über A8 - Neue Messe Stuttgart

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Messepark - Neue Messe Stuttgart

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Hochhalle - Neue Messe Stuttgart

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Messepiazza mit der Kongresshalle auf der linken Seite - Neue Messe Stuttgart

© Archigraphie Steffen Vogt, Stuttgart

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: wulf architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Messepiazza 1, 70629 Stuttgart, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2007

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

wulf architekten

Breitscheidstraße 8

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 248917-0

info@wulfarchitekten.com

Fachplanung: Landschaftsbau

Adler & Olesch Landschaftsarchitekten

Marienstr. 8

90402 Nürnberg

Deutschland

Tel. 0911/2308970

kontakt@adlerolesch.de

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Drees & Sommer

Bundesallee 39-40A

10717 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 254394-0

Projektsteuerung, Objektüberwachung

wulf architekten GmbH

Deutschland

Projektsteuerung, Objektüberwachung

Gassmann + Grossmann Baumanagement GmbH

Kronenstr. 34

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 22555830

Projektsteuerung, Objektüberwachung

IGS Ingenieur Gemeinschaft Seidel

Schiltacher Str. 2

70569 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 6771158

mail@seidel-igs.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Mayr + Ludescher Beratende Ingenieure

Talstr. 41

70188 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 6330380

stuttgart@mayr-ludescher.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Leonhardt - Andrä & Partner Beratende Ing. VBI GmbH

Heilbronner Str. 362

70469 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 25060

stuttgart@lap-consult.com

Fachplanung: Verkehrswesen

Büro Uebele, Visuelle Kommunikation, Stuttgart

Deutschland

Fachplanung: Verkehrswesen

Spiekermann GmbH Consulting Engineers

Silberburgstr. 126

70176 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 22420

info@spiekermann.de

Fachplanung: Erd- und Grundbau

Smoltczyk & Partner GmbH, Stuttgart

Deutschland

Fachplanung: Elektrotechnik

Ingenieurbüro GmbH Burrer & Deuring

Karl-Heinrich-Käferle-Str. 6

71640 Ludwigsburg

Deutschland

Tel. +49 7141 9638-0

info@ibb-burrer-deuring.de

Fachplanung

Mosbacher + Roll Beratungs- u. Planungsgesellschaft für Fasadentechnik mbH

Meersburger Str. 25

88048 Friedrichshafen

Deutschland

Tel. +49 7541 921500

fassade@mosbacher-plan.com

Fachplanung

theapro GmbH

Augustenstr. 59

80333 München

Deutschland

Tel. +49 89 7400530

info@theapro.de

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Wolfgang Sorge GmbH Ing.-Büro für Bauphysik

Südwestpark 100

90449 Nürnberg

Deutschland

Tel. 0911/670470

Fachplanung: Bauphysik

Wolfgang Sorge GmbH Ing.-Büro für Bauphysik

Südwestpark 100

90449 Nürnberg

Deutschland

Tel. 0911/670470

Fachplanung: Brandschutz

HHP NORD/OST Beratende Ingenieure GmbH

Breite Str. 23

38100 Braunschweig

Deutschland

Tel. +49 531 242790

Fachplanung

Bartenbach

Rinner Str. 14

6071 Aldrans

Österreich

Tel. +43 512 3338-0

info@bartenbach.com

Fachplanung: Verkehrswesen

Karajan Ingenieure Beraten + Planen Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart

Deutschland

Fachplanung: SiGe-Koordination

Ingenieurbüro Schnitzpahn, Bondorf

Deutschland

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

3.000.000 m³

 

Bruttogrundfläche

432.000 m²

 

Nutzfläche

100.000 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

150.000.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

400.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Idee / Konzept

Maximen für den Entwurf dieses außerordentlich großen Projektes waren: minimaler Landschaftsverbrauch, kurze Wege und ein innovatives Erscheinungsbild, das die Landesmesse aus dem internationalen Messe-Einerlei heraushebt. Entgegen den Vorgaben eines Testentwurfes wurde die Messeachse in Ost-West-Ausrichtung parallel zum Flughafen angelegt. Die Ausrichtung der Messeachse entspricht der Richtung der Wasserläufe auf den Fildern (umgebende Landschaft). Dadurch werden Flughafen und Messe zu einer zusammenhängenden Bebauungsinsel mit geringst möglichem Verbrauch an Landschaftsflächen. Darüber hinaus wurde das Parkhaus mit ca. 4.000 Stellplätzen als Brücke über die A 8 konzipiert.

Die überaus günstige Verkehrslage der Messe wird durch ein Wegesystem ergänzt, das die Messe direkt an Flugverkehr, Schienenverkehr und Kfz-Verkehr anbindet. Das große Parkhaus liegt zudem günstig zu den Flughafenterminals.

Die Unverwechselbarkeit der Gesamtanlage entsteht in erster Linie durch Einbeziehung der Topografie in das Messekonzept. Das Geländegefälle von ca. 20 m wird im Entwurf aufgenommen und als Potential für Vorteile bei der inneren Messeerschließung genutzt. Das Parkhaus, das sich als ?Grünbrücke? über die Autobahn und vorgesehene ICE-Trasse schwingt, ist ein Superzeichen nach außen hin.


Städtebauliche und landschaftliche Einbindung

Der Entwurf beansprucht etwa 15 ha weniger Landschaftsfläche als vorgesehen und schafft damit die Möglichkeit für Ausgleichsflächen. Dies ist vor dem Hintergrund, dass dieses Großprojekt in der Bevölkerung und angrenzenden Gemeinden umstritten ist, ein wichtiger Punkt. Auch das für ein solches Projekt untypische Eingehen auf das Geländegefälle und die Begrünung von Parkhaus und Hallendächern betont den sorgfältigen Umgang mit den ökologischen Ressourcen.


Ökologie

Das Gelände der Neuen Messe Stuttgart ist landschaftlich eng mit den angrenzenden Fildern verzahnt. So kann man topographische Gegebenheiten und typische Landschaftselemente an vielen Stellen in der Architektur wiederfinden. Bestes Beispiel dafür ist das Parkhaus, das als "grüne Welle" über die Autobahn führt und so den Messepark in Richtung Osten verlängert. Ein wichtiges Kriterium beim Bau des Messegeländes war, Störungen der Natur so gering wie möglich zu halten. Es wurden deswegen intensive Schutz-, Gestaltungs- und Ausgleichsmaßnahmen realisiert, um die Belastungen für die Umwelt zu mindern. Dazu zählen unter anderem die Rekultivierung bauzeitlich genutzter Flächen, das Anlegen von Streuobstwiesen, der Rückbau versiegelter Flächen sowie eine finanzielle Beteiligung am Umbau der Körschmündung. Der Natur- und Landschaftsschutz und die Grünplanung spielten beim Messebau eine Hauptrolle.

Als Erholungsfläche zwischen den Hallen ist der Messepark ein intensiv genutzter Garten, den die Landschaftsarchitekten als Kontrast zur rationalen Architektur spielerisch gestalteten, mit heimischer Vegetation, Buchen, Kiefern, Ahorn und immergrünen Hecken, die auch in der winterlichen Messesaison Wirkung zeigen. Die Grünflächen um die Hallen ordnen sich eher dem architektonisch strengen Lageplan unter. LKW-Pool und Stellplätze sind als Schotterrasenflächen angelegt, um großflächige Versiegelung zu vermeiden. In Stauraumkanälen und Retentionsterrassen wird das Regenwasser gestaut und gereinigt, bis es der Kapazität des Lachengrabens entsprechend mit 20 Liter pro Sekunde langsam abfließt.


Energiemanagement

Das Lüftungssystem der neuen Messe Stuttgart wurde bereits 2007 in den USA mit einem Innovationspreis ausgezeichnet und von einem Jurymitglied als zukunftsweisend für den Messebau bezeichnet. Der Innovationspreis der Zeitschrift "Trade Show Executive", einem Fachblatt für Messeorganisatoren, wird jährlich für besonders gelungene Ideen rund ums Messewesen verliehen.

Es wurde eine bislang nur im Büro- und Industriebereich eingesetzte Alternative gewählt, die Schichtlüftung. Dabei fließt die konditionierte Frischluft wie eine Flüssigkeit aus vier großformatigen Öffnungen in die Halle und verteilt sich gleichmäßig zwischen den Messeständen. Die verbrauchte Luft wird an den Wänden auf halber Höhe abgesaugt. Voluminöse (und hässliche) Luftkanäle an den Decken entfallen.

Dieses Verfahren basiert auf einer im Messebetrieb bekannten Entwicklung des Raumklimas. Im Laufe eines Messetages entstehen in den Hallen stets zwei Luftschichten unterschiedlicher Qualität. Genau diese Konstellation macht sich die Schichtlüftung zunutze.

Diese Schichtlüftung versorgt nur den unteren, vom Messebetrieb aufgeheizten Luftbereich ständig mit Frischluft und wälzt nur etwa halb so viel Luft um wie ein herkömmliches Lüftungssystem.

Das System spart gegenüber herkömmlichen Techniken rund dreißig Prozent Energie - das entspricht dem Schadstoffausstoß von 200 Einfamilienhäusern - und reduziert die jährlichen Betriebskosten um mehrere hunderttausend Euro.


Photovoltaik

Das Photovoltaik-Kraftwerk auf dem Dach der Neuen Messe Stuttgart zählt mit 3,8 Megawatt Leistung zu den größten Solardächern der Welt. Es produziert laut Greenpeace Energy im Jahr voraussichtlich 3,45 Millionen Kilowattstunden Solarstrom. Das entspricht dem Durchschnittsverbrauch von 1.100 Haushalten; die CO2-Einsparung liegt bei 1.800 Tonnen im Jahr. Die in auf den Messedächern auf 2.500 m² integrierten Photovoltaik-Anlagen gelten als besonders umweltfreundlich, weil sie über die ohnehin vorhandenen Bauten hinaus keinen zusätzlichen Flächenbedarf haben. Besonders zu erwähnen ist die gute architektonische Einfügung der Solarpaneele. Sie folgen dem geschwungenen Dachverlauf und wirken nicht additiv aufgesetzt.


Logistik

Um Erdaushub und Erdbewegung möglichst gering zu halten, sind die beiden Höhenstufen der Messe in den natürlichen Verlauf des Geländes eingefügt. Durch diese Höhenunterschiede von fünf Metern können Anlieferer das Messegelände in Nord-Süd-Richtung unterirdisch durchqueren, was den logistischen Aufwand rund um den Messebetrieb reduziert. Auch können LKW durch die seitlichen Tore direkt ins Innere der Messehallen einfahren und so den Auf- und Abbau der Messestände enorm vereinfachen und beschleunigen.


Erdmassenmanagement

Die höhenmäßige Einjustierung der Baukörper folgt einem ausgeklügelten Erdmassen-Management, nachdem die notwendigen Erdbewegungen per Computersimulation optimiert, d.h. minimiert wurden.

Beschreibung der Besonderheiten

  • sensible Einfügung der Silhouette in die Landschaft
  • parallele Drehung des Geländes zur Flughafenstraße, so dass diese als innerstädtischer Boulevard ausgenutzt werden kann
  • minimaler Flächenverbrauch, dadurch maximaler Erhalt der natürlichen Landschaft
  • optimiertes Erdmassenmanagement
  • Engergieeinsparung durch Schichtlüftungssystem und Tageslichtnutzung in allen Messehallen und Veranstaltungsräumen
  • 2500 m² Photovoltaikanlage

Auszeichnungen

Beispielhaftes Bauen Stuttgart 2007-2011

Award Hypo Real Estate 2008

BDA Award 2008

Deutscher Stahlbaupreis 2008 (Parkhaus Neue Messe)

European Award for Steel Structures 2007 (Parkhaus Neue Messe)

Innovationspreis für Lüftung 2007

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