Architekturobjekte
Neue Ortsmitte Niederwerrn
97464 Niederwerrn, Schulstraße 7
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Ceiling Solutions
Mit freundlicher Unterstützung von Knauf Ceiling Solutions
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Schulstraße 7, 97464 Niederwerrn, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2024
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
575 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Herzen der unterfränkischen Gemeinde Niederwerrn ist eine neue Ortsmitte mit Bürgerzentrum, Museum und Energiescheune entstanden. Beim Neu- und Umbau des Ensembles lag der Fokus auf klarer Formensprache, Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Materialien. Abgerundet wird das Innenausbau-Konzept durch HERADESIGN® Holzwolle-Akustik-Deckenplatten von Knauf Ceiling Solutions.
Die nordwestlich von Schweinfurt gelegene unterfränkische Gemeinde Niederwerrn mit rund 9.500 Einwohnern war wie viele Kleinstädte in Deutschland vom Leerstand in den einstigen Ortszentren geprägt. Nun hat der Ort eine „Neue Mitte“ am Übergang des Altorts zum gewachsenen Siedlungsgebiet bekommen, um den Bürgern wieder einen Treffpunkt für soziale Aktivitäten zu bieten.
Die Basis des aus Holz- und Stein-Architektur bestehenden Ensembles bilden zwei versetzt stehende Satteldachgebäude, die in ihrer Dimension an die umliegende Bebauung des Altortes angepasst wurden und durch ihre Ausrichtung einen einladenden Dorfplatz bilden.
Im Neubau befindet sich das Bürgerzentrum mit Café und Bürgersaal, ein historisches Wohnhaus wurde zum Museum umgebaut und erweitert. Die Energiescheune als drittes Element entstand durch den Umbau einer historischen fränkischen Scheune. Sie wurde zur Außenstelle der Bauhütte Obbach der Nachbargemeinde Euerbach und zugleich zum Informationszentrum für nachhaltige Energiekonzept, denn die technischen Anlagen zur Energieerzeugung für Bibliothek und Neubau sind sichtbar.
Recyclingbeton von einer Talbrücke
Nachhaltigkeit stand bei der Realisierung der Neuen Mitte Niederwerrn ebenso im Vordergrund wie eine stimmige Optik und architektonische Ausgewogenheit. So wurde der westliche Gebäuderiegel sowie das Fundament und das Sockelgeschoss des östlichen Massivholzbaus aus Recyclingbeton realisiert – aufbereitet im rund 50 Kilometer entfernten Betonwerk LZR Lenz-Ziegler-Reifenscheid in Kitzingen. Das Material stammt aus einer rückgebauten Talbrücke. Auch alte Handwerkstechniken lebten bei dem Projekt auf: Die sichtbar belassenen Fassaden aus R-Beton wurden mit Scharrieren und Spitzen bearbeitet.
Der historischen Scheune Rechnung tragend wurden die PV-Module als Solardachziegel ausgeführt. Und auch die Transformation des Gebäudes blieb sichtbar: Für die Ausbesserung der Fehlstellen wurden Klinker des rückgebauten Stalls verwendet. Ein Kleid aus geschlämmten Oberflächen verbindet dabei die teils mit alten, teils mit neuen Steinen hochgemauerten Fehlstellen mit den neu eingezogenen Wänden und Elementen.
Lehmputz und Holz zur Verkleidung
Beim Holztrakt des Bürgerzentrums mit Café wurde weitestgehend auf Kunststoffe wie Folien verzichtet und stattdessen umweltverträgliche Materialien bevorzugt. Das Café hat als Innenwandoberflächen sichtbare und tragenden Massivwandelemente, die außenseitig mit Holzweichfaser gedämmt wurden. Sämtliche Holzverkleidungen wurden aus den Schalungsbrettern der R-Betonwände des Neubaus hergestellt. Die Betonoberflächen wurden nachträglich gespitzt, um den steinernen Charakter herauszuarbeiten.
Holzwolle als akustische Wunderwaffe
Als zum gestalterischen Gesamtkonzept passende akustische Deckenlösung – teils auch als Übergang zur Wand ausgeführt – wurden im Bürgerzentrum, im Bürgersaal und den WC-Räumen im Erdgeschoss sowie im Vereinsraum und im Trausaal im Obergeschoss einlagige magnesitgebundene Holzwolle-Akustik-Platten des Typs HERADESIGN® Superfine von Knauf Ceiling Solutions verbaut. So kam Holz zu Holz – Deckenplatten, Wände und Böden gehen eine harmonische Verbindung ein. Durch die puristische und geradlinige Architektur können die Materialien umso besser ihre optische Wirkung entfalten.
Die magnesitgebundenen HERADESIGN® Superfine Akustik-Deckenplatten mit einer Faserbreite von 1 mm zeichnen sich durch eine edle Oberflächenstruktur aus und sorgen durch hohes Absorptionsvermögen für ein behagliches und schadstofffreies Raumklima. Eine Cradle to Cradle Gold-Zertifizierung belegt die konsequente Kreislaufwirtschaft des Produktes. Das Bindemittel Magnesit spielt dabei eine große Rolle, das durch den sogenannten Rekalzinierungsprozess immer wieder in neuen Produkten Einsatz findet. Somit wurde ein ressourcenschonender Materialkreislauf geschaffen – passend zum ganzheitlichen Konzept des Gebäudes, bei dem die Materialien möglichst unbehandelt und somit sortenrein trennbar Verwendung fanden. So wurden auch die Akustik-Deckenplatten überwiegend in der Farbe Natur verwendet. Lediglich in den WC-Räumen wurden die Platten zu einem dezenten Türkiston abgewandelt und damit den übrigen Einbauten dieser Räume angepasst.
Insgesamt kamen rund 350 m² geschraubte Platten in unterschiedlichen Formaten zum Einsatz – von 1250 x 625 x 25 mm über 1200 x 600 x 15 mm bis hin zu 1200 x 600 x 25 mm. Im Trausaal und Vereinsraum wurden die Deckenplatten teilweise im wilden Verband, teilweise im Halbverband angeordnet. Im Bürgersaal wurden die Deckenfelder in Streifen zwischen Stahlbetonrippen montiert und dienen zudem als Umrandung der mobilen Holz-Trennwand.
Beschreibung der Besonderheiten
- Umsetzung: Grunderwerb der Gemeinde: 2016-2022, Planung: 2019-2024, Ausführung: 2022-2024
- KCS-Produkte: Gesamtfläche Heradesign®-Platten: 353 qm – Heradesign Superfine 90 qm AK-01 1250 x 625 x 25, 173 qm AK-01, 1200 x 600 x 15, 90 qm AK-01, 1200 x 600 x 25, Natur, System B, Schraubsystem
- Flächen: Neubau gesamt: 575 m² Bürgersaal: 95 m², Foyer: 56 m², Teeküche/Garderobe: 15 m², Vereinsräume (Vereinsraum, Trauzimmer, Vorflur): 95 m², Café (inkl. Küche und Nebenräume): 92 m², Energiescheune: 136 m², Museum: 97,5 m²
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