Architekturobjekt 2 von 13

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer


Neue Ortsmitte Tyrlaching

84558 Tyrlaching, Rupertistraße 17

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: H2M Architekten Stadtplaner GmbH

Neue OrtsDer sanierte ehemalige Gasthof zur Post und der Neubau des Bürgersaals bilden die Neue Ortsmitte von Tyrlaching - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Die Fletz im Erdgeschoss des sanierten Gasthofs - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Trauzimmer im 1. Obergeschoss des Bestands - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Gastraum nach der Sanierung mit Mobiliar nach Entwurf der Architekten - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Schänke im sanierten Wirtshaus - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Vorplatz zwischen Bestand und Neubau - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Blick aus dem Foyer in den Saal - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Bürgersaal mit Bühne - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Detail Stampfbetonfassade - Neue Ortsmitte Tyrlaching

© sebastian schels

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: H2M Architekten Stadtplaner GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Rupertistraße 17, 84558 Tyrlaching, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

08.2020

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

H2M Architekten + Ingenieure GmbH München

Anglerstr. 6

80339 München

Deutschland

Tel. +49 4141 829-0

muenchen@h2m-architekten.de

Bauleitung (LPH 8)

Fuchshuber Ingenieurbüro für Energie- und Bauberatung

Herzog-Arnulf-Str. 13

84503 Altötting

Deutschland

Tel. +49 8671 929062

planung@ms-fuchshuber.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

esg Ingenieure GmbH

Georg-Simon-Ohm-Str. 10

83301 Traunreut

Deutschland

Tel. 08669 7869-0

gaugler@esg-ingenieure.de

Fachplanung: Gebäudetechnik

SIB Ingenieure GmbH

Georg-Simon-Ohm-Str. 10

83301 Traunreut

Deutschland

Tel. +49 8869 78690

ibsts@ibsts.de

Architektur: Landschaftsarchitekt

Dipl.-Ing. Wolfgang Wagenhäuser Landschaftsarchitekt BDLA

Hauptstr. 69

84513 Töging

Deutschland

Tel. +49 8631 95533

Verwendete Produkte

Fritz Hansen

Decken-Beleuchtung

Caravaggio

Hain Natur-Böden

Parkett-Boden

Kvadrat

Dekorative Vorhänge

LIGNOTREND

Akustikbekleidungen

mawa design

Decken-Beleuchtung

serie Wittenberg 4.0

Solubel

Außenputze

Solubel Luftkalkputz

XAL

Decken-Beleuchtung

XAL SASSO PRO 100

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

7.677 m³

 

Bruttogrundfläche

1.827 m²

 

Nutzfläche

1.471 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

63 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Büro H2M Architekten wurde 2015 über ein VOF-Verfahren von der oberbayerischen Gemeinde Tyrlaching beauftragt, den ehemaligen Gasthof zur Post behutsam zu sanieren, mit einem Neubau als Bürgersaal zu ergänzen und somit eine neue identitätsstiftende Ortsmitte zu schaffen. Mit der Revitalisierung des traditionsreichen Gasthofs und dem platzbildenden Erweiterungsbau des Bürgersaals wird das Leben im Dorf neu aktiviert.

Der Gasthof zur Post wurde um 1700 errichtet. Das mehr als 300 Jahre alte Gebäude wurde umfassend denkmalgerecht saniert und unter Berücksichtigung geltender Baustandards seinem ursprünglichen Erscheinungsbild zugeführt. Das Erdgeschoss betritt man über die Fletz, mit dem historischen Stichkappengewölbe. Ebenerdig befindet sich das Gasthaus mit Schänke, zwei Gasträumen und Gastronomieküche. Das Obergeschoss ist barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Hier befinden sich der große Saal und weitere Vereinsräume, mit zum Teil aufwendig restaurierten Stuckdecken.

Der neu errichtete Bürgersaal schiebt sich als Monolith aus dem Hang und ordnet sich gleichzeitig dem Denkmal unter. Die Stampfbetonfassade interpretiert die Erdschichten. Durch die Gebäudeanordnung entsteht ein Innenhof, der sich über eine großzügige Verglasung mit Foyer und Bürgersaal verbinden und unterschiedlich bespielen lässt. Das begrünte, begehbare Dach ist über eine Landschaftstreppe erreichbar. Hier können Veranstaltungen wie Konzerte, Trauungen und Freiluftkino stattfinden. Im Inneren des Saals dominieren Holz und Sichtbeton.

Beschreibung der Besonderheiten

In den letzten 300 Jahren wurde der Gasthof zur Post, der heute unter Denkmalschutz steht, außen sowie innen immer wieder baulichen Veränderungen unterzogen und somit verunklärt. Die nun erfolgte Sanierung und der Umbau im denkmalpflegerischen Sinne bedeuteten, das Gebäude - unter Berücksichtigung geltender Bestimmungen hinsichtlich Brandschutz, Barrierefreiheit etc. - wieder weitestgehend seinem ursprünglichen Raumgefüge und Erscheinungsbild zurückzuführen. Unsensible An- und Einbauten aus den 1960er und -70er Jahren wurden entfernt und schadhafte, nicht denkmalgerechte Baustoffe wie beispielsweise der zement- und kunstharzhaltige Fassadenputz abgetragen und durch einen Luftkalkputz ersetzt. Fenster und Türen wurden in Massivholzbauweise im denkmalgerechten Stil ersetzt, Fensterbleche nach historischem Vorbild gefertigt. Die Stuckdecken in den Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss wurden aufwendig restauriert und zum Teil ergänzt. Dabei konnten kleinflächig gemalte Dekore an den Decken freigelegt werden. Ebenfalls konnten bauzeitliche Balken, Fenster, Fenstergitter und Türen restauriert und erhalten werden. Der Erkeranbau erhielt eine neue denkmalgerechte Kupferblecheindeckung. Das Erdgeschoss des neuen Wirt z‘Dirling betritt man über die Fletz, mit dem für die Region typischen Stichkappengewölbe. Ebenerdig befindet sich das Gasthaus mit Schänke, zwei Gasträumen und Gastronomieküche. Im Obergeschoss, das barrierefrei über einen neue eingebauten Aufzug erreichbar ist, befinden sich der große Saal und weitere Räume, mit zum Teil aufwendig restaurierten Stuckdecken. Neben der baulichen Ertüchtigung wurde das Büro H2M Architekten ebenfalls für die Ausstattung und Möblierung der Gaststätte beauftragt. In Zusammenarbeit mit einem regionalen Schreinerbetrieb wurden an traditionelle Formensprache angelehnte, zeitlose Möbel aus Massiveiche angefertigt.

Der neue Bürgersaal wurde anstelle eines alten, jedoch historisch nicht wertvollen Stadels errichtet. Er schiebt sich als Monolith aus dem Hang und ordnet sich gleichzeitig dem Denkmal unter. Die Stampfbetonfassade interpretiert die Erdschichten und harmoniert in der Farbigkeit mit dem Luftkalkputz des Denkmals.
Die Fassade wurde handwerklich aufwendig Schicht für Schicht „gestampft“. Die Farbigkeit der einzelnen Betonschichten wurde im Vorfeld über Musterflächen mit dem Handwerker festgelegt. Unterschiedliche Sande und Zuschläge aus der Region erzeugen die verschiedenen Farbnuancen der einzelnen Schichten. Diese wurden unregelmäßig und ohne erkennbaren Rhythmus übereinander gestampft, um dem Bild gewachsener Gesteinsschichten möglichst nahe zu kommen. Über einen Zwischenbau ist der Bürgersaal direkt an den Bestand angebunden. Er dient als Eingangsfoyer des Saals und beherbergt die Nebenräume beider Gebäude. Durch die Gebäudeanordnung entsteht ein Innenhof, der sich durch eine großzügige Verglasung mit Foyer und Bürgersaal verbinden und unterschiedlich bespielen lässt. Das begrünte und begehbare Dach mit Sitzplateaus ist vom Innenhof aus über eine Landschaftstreppe zu erreichen. Hier können Freiluftveranstaltungen wie Musikkonzerte, Trauungen und Freiluftkino stattfinden.

 

Auszeichnungen

BDA Regionalpreis Oberbayern 2021 - Shortlist, Architektouren Bayern 2021

Schlagworte

Revitalisierung, Neue Ortsmitte, Bauen im Bestand, Bürgersaal, Denkmalschutz

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