Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Neuer Raum für Dienstleitungen - Nachhaltiges Mehrgeschossiges Bauen im Gewerbegebiet
92637 Weiden, Conrad-Röntgen-Straße 35
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Karlheinz Beer Büro für Architektur und Stadtplanung
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Conrad-Röntgen-Straße 35, 92637 Weiden, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
03.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
5.600 m³
Bruttogrundfläche
1.400 m²
Nutzfläche
1.000 m²
Verkehrsfläche
90 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
800.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.100.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Nutzungsmöglichkeiten des avisierten Grundstückes boten jedoch ein viel höheres Maß an Flächenentwicklung als der eigene Bedarf erforderte.
Vor dem Hintergrund einer Diskussion über Nachhaltigkeit und Energieoptimierung, wurde beschlossen den Bürotrakt an Flächen um ca. 100% zu vergrößern und den Betriebshof vor Ort zu integrieren. Die zusätzlichen Flächen wurde für Fremdvermietung entwickelt.
Durch das nun höhere Maß an Nutzung wurden Synergieeffekte im Betrieb und
Unterhalt sichergestellt. Vor diesem Hintergrund galt es ein Gebäudesystem zu entwickeln, das in seiner Typologie ein Höchstmass an Wirtschaftlichkeit, Grundrissflexibilität und Energieoptimierung gewährleistet.
Gleichzeitig waren die sehr engen Zeit- und Budgetvorgaben eine große Herausforderung
frühzeitig ein intelligentes Konstruktions- und Materialkonzept zu entwickeln, dass diesen
Anforderungen Rechnung tragen konnte.
Das Architekturbüro Karlheinz Beer entwickelte infolge eine dreibündige, kompakte Büroanlage, die zum einen die gewünschte Flexibilität und Veränderbarkeit im Grundriss gewährleistet und durch das gewählte statische Grundprinzip ein hohes Maß an Vorfertigung in der Produktion ermöglichte.
Förderung der umweltverträglichen stofflichen oder energetischen Nutzung heimischer nachwachsender Rohstoffe
Die vom Bauherrn eingeforderten Vorgaben einer energieoptimierten, ökologisch zukunftsweisenden Gebäudeentwicklung folgend, kam der Konstruktionsart der beiden Gebäudeteile Büro und Werkhalle eine entscheidende Bedeutung zu. Die Offenheit der Planungsentwurfes erlaubte einen entspr. Wettbewerb der Materialien für die Gebäudekonstruktion. Nach Prüfung der Möglichkeiten fiel die Entscheidung auf den Werkstoff Holz als nachwachsender Rohstoff, der aufgrund der Kompetenz der örtl. Handwerksbetriebe auch ein wirtschaftliches Ergebnis in den Herstellungskosten erwarten lies. Mittels einer großen PV-Anlage ca. 30 KwP und einem Heizsystem mit Fussbodenheizung und Luft-Wärmetauscher kann vollständig auf die Verbrennung fossiler Baustoffe verzichtet werden.
Die Bilanz Jahresenergieertrag und -verbrauch ist nahezu ausgeglichen. Es verbleiben für Stromkosten ca. 200 Euro/Monat für das gesamte Betriebsareal. In den Innenräumen wurde sehr viel Wert darauf gelegt natürliche Materialien zum Einsatz zu bringen. So dominieren auch Innen Holz und Linoleum das Erscheinungsbild.
Innovativer Charakter und/oder technische Originalität
Neue Arbeitsplätze zu entwickeln bedeutet langfristige Funktionalität und Akzeptanz bei niedrigen Betriebskosten zu sichern. Auch der weiche Faktor „sich am Arbeitsplatz" wohl zu fühlen, trägt auf Dauer wesentlich zu einem positiven Betriebsergebnis bei. Die Wahl des Grundstückes bot die einmalige Chance einen angrenzenden starken Landschaftsraum in die Gebäudelogik als stärkendes Element einfliessen zu lassen. Gleichzeitig erfordert unsere schnelllebige Zeit variable Grundrisse. Die Nutzungsmöglichkeiten von Einzelbüros, Gruppenbüros Kombibüros und Open Space Flächen müssen auch im Laufe der Zeit durch einfache Veränderungen abzubilden sein.
Der kompakte tiefe Baukörper sorgt für eine Minimierung der Hüllflächen. Großflächige Verglasungen werden durch vorgestellte Balkonstrukturen im Sommer konstruktiv verschattet - im Winter wird der Energiegewinn durch solaren Eintrag ermöglicht.
Das Pflanzkonzept mit hoch und breitwachsenden Laubbäumen verstärkt dieses Energiesystem.
Beschreibung der Besonderheiten
Der intensive Gebrauch von Holzwerkstoffen für Konstruktion und Ausbau bei dieser Bauaufgabe sorgt insbesondere für eine nachhaltige Bauweise. Durch abgestimmte Entwurfs- und Produktionsprozesse tragen wir zur Stärkung der zirkulären Wirtschaft bei.
Das Ziel: Eingesetzte Stoffe ohne Qualitätsverlust wiederverwenden und Abfälle minimieren.
Hier verwendetes unbehandeltes Holz ist Ausdruck dieses Gedankens.
Der Verzicht auf Verbrennung fossiler Brennstoffe zum Betrieb des Gebäudes, die Nutzung natürlicher Sonnenenergie über bewusst gesetzte Gasflächen und die massive Energiegewinnung über eine 30 kwP Photovoltaikanlage sichern einen dauerhaften ökologischen Betrieb.
Das Pflanzkonzept vor den großflächigen Glasfassaden sorgt für entsprechende Verschattung im Sommer und Energieeinlass im Winter.
Natur und Technik sorgen in Ihrer gezielten Abstimmung für eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft.
Die Wertschöpfungskette in der Region wird damit maximiert.
Auszeichnungen
Bayerische Architektouren 2021
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
56,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
31,10 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
50 %
Beleuchtung
29 %
Lüftung
1 %
Kühlung inkl. Befeuchtung
20 %
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