Architekturobjekt 141 von 177

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer


Neues Wohnen im Sedanviertel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FH Dortmund, Architektur, Helena Bücker

Blick auf den Platz - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Blick von Süden | Vorzone - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Konzeptschema | Struktur | Bewohnermix - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Nutzungskonzept - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Konzeptpiktogramme - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Atmosphäre Forum - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Atmosphäre Studenten-WG - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Atmosphäre Laubengang - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Atmosphäre Erschließungsdecks - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Modell | Städtebau - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Modell | Blick auf den Platz - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Modell | Detail Forum - Neues Wohnen im Sedanviertel

© Helena Bücker

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: FH Dortmund, Architektur, Helena Bücker

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

Colt International

Sonnenschutz

Elisse Faltläden

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Aufgabe
Grundlage für die hier gezeigte Bachelorthesis ist der Schlaun-Wettbewerb 2015/16 mit dem Titel „Hamm 2040“, dessen Ziel die Zusammenstellung von Visionen und Impulsen für die Weiterentwicklung des Stadtgebiets ist. In der Thesis wird die Teilaufgabe Architektur bearbeitet, in der eine qualitätvolle Zukunftsperspektive für das Sedanquartier in der Südstadt gesucht wird. Die identitätsstiftenden Bausteine des Quartiers, die Kirche Heilig Geist aus dem Jahr 1967 sowie der gegenüberliegende 7-geschossige Feidikbunker sollen zu diesem Zweck umgenutzt werden.

Analyse
Bei der Analyse der Bevölkerungs- und Haushaltsstruktur der Hammer Innenstadt fällt sofort auf, dass es, typisch für die deutschen Innenstädte, einen deutlichen Überschuss an Singlehaushalten, bei einem relativ niedrigen Durchschnittsalter gibt. Auch für Studenten ist Hamm als Hochschulstandort mittlerweile sehr attraktiv geworden, begünstigt durch die ideale Verkehrsanbindung an Dortmund und Münster. Hinzu kommt ein hoher Bedarf an barrierefreiem Wohnraum.

Konzept und Entwurf
Im Mittelpunkt des Entwurfs steht barrierefreies, generationsübergreifendes Wohnen, das gemeinschaftliche Aktivitäten fördern und das „Wir“ Gefühl stärken soll. Es werden öffentliche, halböffentliche und private Räume geschaffen, die fließend ineinander übergehen und miteinander verknüpft werden.

Die Städtebauliche Figur
Die Kirche wird nicht komplett erhalten, wohl aber ihre markanten Bauteile: Das Hauptschiff, im Süden durch den halbrunden Chorraum abgeschlossen gefasst, prägt den Charakter des Gebäudes durch das klar ablesbare Stützenraster entscheidend. Der freistehende Kirchturm dient in Zukunft lediglich als Landmarke und bildet einen Gegenpol zum hohen Bunkergebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Durch den Erhalt dieser identitätsstiftenden Bauteile wird Das Entstehen einer neuen Quartiersmitte gefördert.
Das Kirchenschiff wird in Längsrichtung an beiden Seiten erweitert,
die vorhandene Struktur fortgeführt. Die an den Bestand andockenden
Bereiche dienen als offene Erschließungsbereiche und werden so im mehrfachen Sinne zu Übergangsräumen: zwischen Alt und Neu, zwischen Außen und Innen, zwischen öffentlichem und privatem Raum. Sie gliedern außerdem die lange Ansicht und setzen eine Zäsur zwischen den einzelnen Wohnbereichen.
An der Längsseite bildet sich durch die weit vom Straßenraum zurückgesetzte Gebäudeflucht eine breite Vorzone aus. Sie wird zur großen Erschließungsachse an der sich die einzelnen Adressen aufreihen. An der Nördlichen Kopfseite bleibt der ehemalige Kirchenvorplatz erhalten und das Gebäude öffnet sich zum Quartier hin.

Die innere Organisation
Der Chorraum soll weiterhin als besonderer Raum hervorgehoben werden und fungiert daher als neues Forum, das Herzstück der Anlage. Hier entsteht ein offener Gemeinschaftsbereich mit Küche, einer kleinen Bibliothek und Arbeitsplätzen. Der Raum kann für gemeinschaftliche Aktivitäten der Bewohner genutzt werden, außerdem können hier auch kleinere öffentliche Veranstaltungen für das ganze Quartier stattfinden. Die volle Höhe des ehemaligen Kirchenraumes bleibt in diesem Bereich spürbar, die Nutzungen verteilen sich auf das Erdgeschoss und eingebaute Galerien in den Obergeschossen. So können auch die mit Buntglas gestalteten Kirchenfenster erhalten bleiben und dem Raum eine besondere Atmosphäre geben.

Im übrigen Bestandsgebäude schließt sich Wohnraum an, der speziell auf Studenten zugeschnitten ist. Das Achsraster der Kirche wird genutzt um kleine Wohneinheiten einzubauen. Jeder Student bewohnt ein Zimmer mit privatem Bad, zusätzlich gibt es pro Etage eine gemeinsame Wohnküche. In die zentrale Erschließungsachse sind Lufträume eingeschnitten, die der Studenten-WG einen offenen Charakter verleihen und Blickbeziehungen und Kommunikation zwischen den drei Ebenen ermöglichen.

Südlich schließt sich an den Bestand ein Riegel an, in dem sich erdgeschossig barrierefreie Wohnungen befinden, die sich besonders für Senioren eignen. In den zwei Obergeschossen werden 6 Maisonettewohnungen über einen Laubengang erschlossen, sie bieten sich als klassische Wohneinheit für kleine Familien an.

Auf der Nordseite wird ein kleinerer Gebäudeteil angebaut, der den ehemaligen Kirchenvorplatz fasst und durch ein Quartierscafé im Erdgeschoss neu belebt. In den oberen beiden Geschossen gibt es vier barrierearm gestaltete, mittelgroße Wohneinheiten.

Der Bunker
Der Feidikbunker wird entkernt und für den Einbau eines Parkregals genutzt. Der ruhende Verkehr beeinträchtigt durch diesen Eingriff nicht die Qualität des Straßenraums, was zur Aufwertung des gesamten Quartiers beiträgt.

Beschreibung der Besonderheiten

Freiflächen – Gemeinschaftsbereiche - Kommunikation
Zusätzlich zu dem Gemeinschaftsbereich im Forum bieten auch die geschützten Erschließungsbereiche immer eine gemeinschaftlich nutzbare Freifläche. Jeder Wohneinheit ist aber auch ein privater Freiraum zugeordnet. Die größeren Wohneinheiten verfügen jeweils über eine Loggia, die Seniorenwohnungen über eine ebenerdige Terrasse zum Garten heraus. Von den Bewohnern der Studenten-WG und vom Forum aus, kann die übrige Gartenfläche genutzt werden.

In der breiten Vorzone kommt der Gestaltung der Außenanlagen eine besondere Bedeutung zu, da sie zwei wichtige Aufgaben erfüllen: Zum einen wahren sie die Privatsphäre des erdgeschossigen Wohnraums, in dem diese Zone höher liegt als das Straßenniveau und somit eine Schwelle zwischen öffentlichem und privaten Raum ausbildet. Vor den Wohnungen angelegte Grünflächen sorgen für einen angemessenen Abstand zwischen Fassade und vorbeigehenden Anwohnern. Weiterhin bieten die Außenanlagen aber auch Aufenthaltsflächen für Begegnung und Kommunikation in Form von Sitzmauern und –stufen.

Materialität
Das bestehende Kirchengebäude ist eine Betonskelettkonstruktion, die einzelnen Felder sind mit rötlichem Klinker ausgefacht und es gibt zwei große Buntglasfenster auf jeder Seite. Der Klinker muss großflächig durch Glasfassaden ersetzt werden um eine Belichtung der dort entstehenden Wohnräume zu ermöglichen. Der Klinker wir für die Gestaltung der Außenanlagen wiederverwendet und bindet so das ganze Gebäude über die der Vorzone zusammen.

In Anlehnung an den Bestand wird das Betonskelett im Neubau fortgeführt. Die neuen Glasfassaden erhalten Schiebefaltläden aus Aluminium als Sonnenschutzelemente. Dem Neubau wird so ein eigener Charakter verliehen, in der Farbigkeit und der Perforation dieser Elemente wird jedoch auch der Bestand zitiert. Die bronzefarbenen Elemente lehnen sich farblich an den vorhandenen Klinker an und in der Lochung wird das Muster der Kirchenfenster abstrahiert dargestellt.

Schlagworte

Mehrgenerationenwohnen, Reuse, Bauen im Bestand, Gemeinsam Wohnen, Kirche, Bunker, Umnutzung

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Wohneinheiten

18

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